Sonntag, 16. November 2014

Machu Picchu – ein Königreich für ein Lama

Der größte Teil des Weges lag nach der Ankunft in Aguas Calientes hinter uns. Der Name des Ortes (übersetzt „Heiße Wasser“) kommt von den nahegelegenen heißen Quellen, die zum Baden einladen. Aguas Calientes liegt an einem kleinen Bach und erstreckt sich ein Stück weit in den Hang. Hier der Blick von oben hinab ins Tal. Rechts im Bild stehen die Busse, die einen für 10$ auf den Berg kutschieren.






Wir waren spät dran, denn der Eintritt auf den Montana Machu Picchu (ein Berg mit perfekter Sicht auf Machu Picchu selbst) ist auf 11:00 beschränkt. Wer später kommt, darf nicht mehr auf den Berg. Die Busfahrt dauerte etwa 15 Minuten und brachte uns direkt zum Eingang. Uhrzeit: 10:45…Dank der beschränkten Menge an Besuchern konnten wir auch relativ schnell unsere Tickets präsentieren. Trotzdem: Das mittlerweile schon übliche Procedere (Pass aufklappen, Bild vergleichen, skeptische Blicke ob des minimalen Unterschieds zwischen meinem Passbild und meinem aktuellen Äußeren, Stempel rein und Abfahrt) dauerte eine gefühlte Ewigkeit…



Der Weg zum Eingangstor des Berges war schon recht steil und wir schafften es gerade noch rechtzeitig, nach uns kam noch eine Person rein, danach wurde das Tor geschlossen. Aber wir wussten noch nicht, was vor uns lag… 500 Höhenmeter, die bis 12:30 überwunden sein mussten, andernfalls kommt man nicht mehr auf die Gipfelplattform… Der Weg nach oben gestaltete sich recht abenteuerlich: Unendlich viele Stufen, die keiner DIN Norm entsprachen, dünne Höhenluft und komplett fehlende Sicherheitsfeatures wie etwa Geländer oder Seile gaben dem Aufstieg einen eigenen…sagen wir…“Reiz“:







Aber schon nach kurzer Zeit wurde man für die Strapazen belohnt, denn es präsentierte sich einem der bekannte Blick:







Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch „ok, viel schlimmer kann es ja nicht werden…“ Naja…hatte ich mich wohl geirrt:






Ja, das sind die Stufen in der Mitte und rechts geht es ziemlich steil in die Tiefe…da wäre ein Lama ganz praktisch…hätte man die mieten können…das wäre eine lohnende Investition gewesen…im Grunde eine Win-Win Situation: Auslauf für das Tier und entspannt oben ankommen für mich…



Mit jedem Höhenmeter wurde die Luft dünner und die Beine schwerer… J. war vorgegangen und M. und B. waren weit zurück gefallen. Allein im Berg entschloss ich mich dazu, weniger zu hetzen und stattdessen auf Ankommen zu setzen… Immer wieder kamen mir Leute entgegen, die mit wissendem Lachen grüßten. Ab und an bekam ich auch Meldungen über die noch vor mir liegende Wegstrecke…alles in allem schwankten diese aber von 45 Minuten bis zu einer Stunde… Mut machen konnte das eher weniger… Da ich auch keine Uhr dabei hatte, war auch jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen…“abgesonderter Schweiß pro Minute“ wäre ein guter Indikator gewesen… Die Treppenstufen wurden nicht besser:






Mir kam es auch abschnittsweise so vor, als hätten die Inka damals kleinere Füße gehabt. Mein Fuß passte geradeso quer auf eine Stufe…in normaler Haltung war es etwas schwieriger...für meine Verhältnisse also eher wie eine Ballerina...(wenngleich auch weit weniger grazil)






Stufe um Stufe kämpfte ich mich die letzten Höhenmeter nach oben…und endlich – es war geschafft:






Es wartete auch schon ein relaxter J. auf mich, der den Blick ins Tal genoss






Etwa 15 Minuten vor mir hatte er den Gipfel erreicht, weitere 15 Min nach mir erreichten sichtlich erleichtert M. und B. den Gipfel.



Die Aussicht ist grandios…so ein einfaches kleines Foto kann das nur schlecht darstellen…trotzdem ein Versuch:




Obligatorisch:






Der Abstieg ging wesentlich einfacher …und schneller…und weit weniger schweißtreibend… 

Mehr von der Stadt beim nächsten Mal



Keine Kommentare: