Prinzipiell
ist es für einen Piloten nicht sonderlich schwer, von Lima nach Cusco zu
fliegen. Kurz nach erreichen der Reiseflughöhe (sowohl zeitlich wie auch von
der Höhe) ist das Ziel erreicht und der „Landeanflug“ kann beginnen. Die
Tatsache, dass die Anden unterwegs noch den Weg ein wenig versperren, macht den
Landeanflug recht interessant: rechts – links – rechts – laaaaaange Linkskurve…
und das alles im Sinkflug…ein offenes Getränk wollte ich dabei nicht in der Hand halten...
Unser
Pilot hatte seinen Pilotenschein zurecht bekommen und brachte uns sicher ans
Ziel. Seitens des Hostels hat man uns ein Taxi bestellt, welches am Ausgang
warten sollte. Zu unserer Überraschung hat ein gewisser „Sascha Sei“ die
Buchung vorgenommen:
Der
Taxifahrer war trotz der kleinen namentlichen Diskrepanz bereit, uns
mitzunehmen. Eigentlich sollten wir den Fahrstil kennen, aber in Cusco wurde
gegenüber der Taxifahrt in Lima noch die ein oder andere Schippe Abenteuer draufgelegt:
In Cusco hat derjenige Vorfahrt, der am wenigsten zögert. Beim Abbiegen wird prinzipiell
nur dann angehalten, wenn das gegnerische Fahrzeug schon auf gleicher Höhe
ist - Reaktionszeit halt…alles über 3m Abstand gilt als „machbar“. Aus dem Fenster gehaltene Hände
ersetzen Blinker und vor jeder Kreuzung erfolgt ein kurzes, prophylaktisches
„Achtungshupen“ um eventuell aus einer Seitenstraße schießende Autofahrer zu
warnen. Gebremst wird trotzdem nicht, sondern mit unverminderter
Geschwindigkeit weitergefahren. Wenn das alle so machen, frag ich mich, wie das
gut geht… egal – nicht drüber nachdenken…es ist gut gegangen…auch wenn nun in
diesem Taxi das Bodenblech auf der Beifahrerseite nun etwas näher an der Straße
ist…
Unser
Hostel ist (wie viele andere Gebäude in Cusco auch) im Kolonialstil gehalten
und besitzt einen geräumigen Innenhof wo es sich in der Sonne prima aushalten
lässt. Kicker und Tischtennis sind ebenfalls vorhanden.
Cusco
selbst liegt auf etwa 3400m über dem Meeresspiegel und die Luft ist hier ein
bisschen dünner als in den von uns bewohnten Ecken… Es gibt Leute, die in
dieser Höhe an der sogenannten „Höhenkrankheit“ leiden. Das äußert sich in
Kurzatmigkeit, Schwindel, Übelkeit und dem Drang, einmal eingenommenes Essen
wieder zu veräußern. Glücklicherweise macht mir die Höhe nichts aus, meine
Mitreisenden sind auch größtenteils unbeschwert, so dass dieser Punkt uns keine
Sorgen bereiten sollte.
Eines
unserer ersten Ziele des Tages war das Kulturinstitut von Peru. Die Adresse
konnten wir herausfinden, allerdings entspricht das Hausnummernsystem in Cusco
nicht dem in Deutschland bekannten System der aufeinander folgenden
Nummerierung, sondern es geht nach Blöcken und innerhalb eines Blocks einmal
rundherum…das wussten wir aber nicht…
Nach
30 Minuten unheimlich männlichem, eigenständigen Suchens und einer kurzen Nachfrage
bei einem netten Einheimischen hatten wir besagtes Institut auch gefunden…es
liegt ziemlich unrepräsentativ in einer Seitengasse. Dort wollten wir
Eintrittskarten zu Macchu Picchu erwerben. Dumm nur, dass man dazu die Pässe
braucht…und die lagen (zumindest bei allen außer J.) – imaginärer Tusch -
sicher im Schließfach im Hostel.
Da
wir nun wussten, wo wir hin mussten, sind wir schnell zurück, haben die Pässe
geholt und die heiß ersehnten Eintrittskarten besorgt.
Den
Rest des Tages haben wir uns noch ein wenig die wuseligen Gassen von Cusco
angeschaut und den folgenden Tag geplant:
Der
Folgetag wird genutzt, um die ebenfalls obligatorischen Zugtickets nach Macchu Picchu zu besorgen
und um mal auf einen der umliegenden Hügel zu gehen und sich die ansprechende
Lage der Stadt mal im Panorama anzuschauen...
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