Sonntag, 31. Oktober 2010

rangitoto

oder glühend heißer lavasand...

es folgt wieder ein längerer bericht...

auckland wie gesagt ist keine hässliche stadt, aber im endeffekt nur wieder eine weitere großstadt auf meiner reise...ich wollte raus und das neuseeland sehen, was man aus herr der ringe kennt, das grüne, wilde, unberührte... aber das befand sich zum großteil auf der südinsel...während ich auf der nordinsel war... nachdem ich mit dem bereits erwähnten briten eine tasse britischen tee mit milch getrunken hatte, kamen wir so ins gespräch über auswege aus der stadt... die französin schlug mir dann die insel rangitoto vor...der brite war ebenfalls begeistert davon...ich hatte noch nie was von diesem ort gehört und war doch schon neugierig...


rangitoto ist eine kleine vulkaninsel vor auckland, mit der fähre in knapp 30 minuten zu erreichen...sie ist 600 jahre alt, was in geologischen dimensionen nur ein mückenfurz im universum darstellt, aber der natur reichte um aus einem lavafelsen eine kleine grüne insel zu machen...


also hieß es für mich morgens früh aufstehen, wenn möglich eine der beiden verfügbaren duschen erwischen, schnell frühstück machen und dann ab zum fährhafen... natürlich war ich nicht der erste an den duschen und so machte ich erst was zu essen und konnte dann noch schnell duschen und bin schnellen schrittes in die stadt geeilt... ich schaffte es noch rechtzeitig auf die fähre...ich stelle übrigens fest, dass ich mich auf dieser reise bisher ziemlich oft auf schiffen aufgehalten habe...


die fähre hat es auf eine ansehnliche geschwindigkeit gebracht so dass ich mich auf dem oberdeck wunderbar gegen den fahrtwind lehnen ohne umzufallen...und nach 25 minuten fahrt taucht dann die insel auf:




schon direkt beim anlegen offenbarte sich der vulkanische ursprung der insel, schroffe formationen aus erstarrter lava fallen ins meer ab:



die älteren und / oder fauleren touristen konnten 58$ zahlen um sich dann mit diesem gefährt auf einem anhänger über die insel kutschieren zu lassen... ich zog es vor in guter alter tradition zu wandern...


überall auf der insel wechseln sich lavafelder mit üppiger vegetation ab:


dieser fisch stellte sich tot als ich ihn fotografieren wollte...nachdem ich die kamera wieder eingepackt hatte und ein paar schritte zurückging, schwamm er davon...



ich war nicht alleine auf dem wanderweg...direkt zu beginn wurde ich von nina, (wie ich später erfuhr) die vier monate durch neuseeland reist, auf deutsch angesprochen... ich war zuerst ziemlich verwirrt woher sie wusste dass ich deutsch bin... ich trug kein nationaltrikot, keine adiletten mit weißen socken und hatte auch keine bildzeitung unterm arm klemmen... nach einer weile fragte ich sie dann einfach, woran sie erkannt hatte, dass ich deutscher bin... einfache antwort: festivalbändchen...sie selbst trug ein hurricane bändchen...die tatsache ließ sie schonmal zu den sympathischen deutschen zählen ;-)

der staubige weg auf der insel führte uns dann an der küste entlang und ab und an öffnete sich die wildnis zu kleinen buchten:



nach ein paar kilometern mussten wir dann eine treppe nutzen, die uns entlang des kraters immer weiter nach oben brachte...dort oben hatte man einen phantastischen ausblick auf die nachbarinseln...es präsentierte sich neuseeland so wie ich es erwartet hatte...grün, weit, schroff...








wir waren keine 45 minuten weg von der großstadt, die sich beim blick auf die oben gezeigte landschaft direkt hinter uns befand, aber bei so einem ausblick hatte man das schnell vergessen...es war so still dort oben...so still dass man die stille hören konnte...vereinzelt unterbrochen durch die vielfältigen rufe des tui vogels...leider können die bilder die stimmung, die aussicht und die schönheit der landschaft bestenfalls ansatzweise darstellen...


wir entschieden uns spontan, dort oben eine pause einzulegen und einfach die aussicht und stille zu genießen...wir waren uns schnell einig, dass wir dort hätten stunden sitzen können um einfach nur die aussicht zu genießen...


es gesellte sich dann noch eine französin zu uns, die uns bis zum gipfel begleiten sollte... nach gut 45 minuten mussten wir leider weitergehen, denn wir waren etwas in zeitdruck, denn wir hatten zu diesem zeitpunkt erst gut ein drittel der inselumrundung geschafft und da wir nicht nach hause schwimmen wollten, mussten wir die letzte fähre um 15:30 bekommen...


auf dem gipfel angekommen, konnte man in den krater schauen...dieser war aber leider dermaßen zugewachsen, dass man nur erahnen konnte, wie tief er war...


die aussicht vom gipfel in alle richtungen war ebenfalls nicht zu verachten... doch wegen dem eben erwähnten zeitdruck war die rast oben nicht von langer dauer...die französin allerdings wollte noch dort bleiben und so gingen nina und ich alleine weiter richtung lavahöhlen... die pfade wurden unwegsamer, es ging steil abwärts und irgendwann standen wir vor zwei kleinen löchern im lavagestein... 


ich hatte mir das irgendwie größer vorgestellt bei dem begriff "höhle" ... 
nach kurzer zeit schloss dann auch die französin wieder zu uns auf... ich war ein wenig enttäuscht von den "höhlen" aber wir versuchten doch noch in gebückter haltung in die größere der beiden zu gehen...nach gut 10m war sie schon zuende...und so gingen wir weiter...dann aber fanden wir die richtigen höhlen....oder besser gesagt tunnel...durch die man auch durchgehen konnte und an deren ende wieder tageslicht zu sehen war...





natürlich war fritzchen auch wieder mit dabei...hier der gruß an die mainzer:



der weg nach oben wurde auch wieder sehr steil...


und nun noch die antwort auf eine frage, die gar nicht gestellt wurde: nachdem ich bereits rausgefunden hatte, dass chucks wüsten- und urwaldtauglich sind, hatte ich auf diesem ausflug auch rausgefunden dass chucks ebenfalls lavatauglich sind... ok...erstarrte lava zugegebenermaßen...aber ich kam gut zurecht mit der topographie der insel...bin nicht umgeknickt oder sonst irgendwie in schwierigkeiten gekommen... und ich finde es immer wieder lustig, wenn ich von selbsternannten "wanderexperten" mit ihren trekkingschuhen oder trekkingsandalen erstaunt angeschaut werde, wenn ich bspw einen hügel wie oben im bild zu sehen, ohne weitere probleme rauf oder runter gehe...


auf der insel gibt es ebenfalls ein paar häuser, aber die sind nicht dauerhaft bewohnt...sie dienen den parkrangern als temporäre unterkunft...


die anordnung dieser mauer sagt deutlich "nicht willkommen"...



und wir haben es am ende doch noch rechtzeitig geschafft und die fähre bekommen...wir waren sogar noch gute 30 minuten zu früh am pier...


diese insel kann ich nur jedem empfehlen, der in auckland ist...von lavafeldern über steppe bis hin zu urwaldähnlicher vegetation bietet rangitoto alles... an manchen stellen des weges wartet man einfach nur drauf, dass ein hobbit vorbeikommt ... oder man genießt einfach die ruhe und abgeschiedenheit... zum glück ist die insel groß genug dass sich die gut 50 menschen, die pro fähre ankommen, schnell verteilen...zumal ein großteil sich eh nur fahren lässt...


fazit: gute 18 km gewandert, danach hatte ich mir ein burgerking menu verdient...und den rest des abends im gemeinschaftsraum gechillt...

4 Kommentare:

Pleio hat gesagt…

Ich mag die Mauer ^^ Denke das werde ich bei meinem Haus später genau so machen :-)

Sascha hat gesagt…

gastfreundlich wie eh und je...

Tina hat gesagt…

Bene, dann kommst du ja gar nicht mehr in dein Haus ;-)

Sascha hat gesagt…

naja er kann sich ja immer wenn er raus will, ne leiter mitnehmen ;-)