Montag, 1. November 2010

nadi

oder das gechillte inselleben...

jetzt bin ich endlich da... auf fiji... genauer gesagt in nadi, an der westküste der hauptinsel viti levu...nach gut drei stunden flug von auckland... und ich wurde direkt mal am flughafen abgeholt...mit einem 40 jahre alten toyota mark II, ich residierte auf der rückbank, keine sicherheitsgurte, mit klebeband geflickte sitze... man hat mich dann auch direkt noch zum supermarkt gefahren, damit ich einkaufen kann... alles extrem nette leute hier :-) 

mein hostel liegt leider doch nicht direkt am strand, aber 3 min und ich bin da... viel gesehen hatte ich am ersten abend noch nicht...hab erstmal was gekocht und bei der gelegenheit mal direkt die küche unter wasser gesetzt...der griff der pfanne war nur gesteckt und so drehte sich die pfanne einfach mal im griff um die eigene achse und das darin enthaltene wasser erreichte dank auch auf der südhalbkugel exzellent wirkender gravitation schnell den boden... da hab ich dann mal die küche geputzt...

ein teil der anderen gäste zog es vor, eine halloweenparty in einem nahegelegenen ressort zu besuchen...aber da ich ja bekanntermaßen in deutschland schon kein fan von halloween bin, blieb ich im hostel und gesellte mich zu einer gruppe aus einheimischen bei denen noch ein tscheche und ein engländer saßen...unter einer palmenhütte spielten sie gitarre, sangen lieder und tranken "kava"....das traditionelle getränk auf fiji was aus einer pulverisierten wurzel und wasser gewonnen wird... es macht die zunge ein wenig taub (ähnlich dieser bekannten grünen halswehtabletten) und soll auch eine leicht berauschende wirkung haben... da es geschmacklich nicht der renner ist, haben die anderen europäer und ich nach der fünften schale aufgehört...ohne dass wir fliegen konnten...



 

ein sehr netter und komplett anti-touristischer abend :-) aber trotzdem werde ich hier wohl nach den drei im voraus gebuchten nächten weiter nach süden ziehen...einfach mal weiterreisen und die insel erkunden...vor allem weg von der landebahn des flughafens, welche sich in knapp 75m luftlinie hinter dem hostel befindet...

nach der ersten nacht wurde ich morgens dann direkt mal von einem mädel drauf angesprochen, dass ich richtig clever wäre... ich würde ohrstöpsel benutzen und selber schnarchen...hm... sie lag im bett über mir wie sich später rausstellte... aber ok...wenn sie meint ich schnarche... ;-) ich hab nix gehört...

meinen ersten richtigen tag habe ich damit verbracht, ein wenig am strand zu spazieren...weitab der touristen lernt man das leben der leute hier wesentlich besser kennen...man kann keine drei meter laufen ohne dass einem ein freundliches "bula" (hallo) entgegenschallt... ruck zuck wird man in ein gespräch verwickelt...

was die einheimischen immer wieder fasziniert ist "schnee" ... an einem ort an dem es das ganze jahr über nie kälter als 25° wird, kann man sich sowas nur schwer vorstellen...


dann bin ich in die stadt gegangen und war nach wenigen minuten wieder etwas genervt von den taxifahrern...halten neben einem an, fahren langsam im schritttempo neben einem her und belabern einen, doch das taxi zu nehmen... die krönung war einer, der 10:30 etwa neben mir hielt, als ich die stadt schon sehen konnte... und er meinte dass ich noch eine stunde laufen müsste und die geschäfte dann zumachen würden... ich konnte ihn dann noch loswerden... und ich war in 20 min in der stadt und die geschäfte hatten bis 14 uhr auf... gleich zwei lügen in zehn sekunden...gute leistung... in der stadt geht es auch direkt anders zu als außerhalb...hier fängt auch immer jeder ein gespräch an, es läuft immer nach dem gleichen schema ab: "hallo, wo kommst du her? - ich kenne ein tolles / n geschäft / strand / hotel und fahre dich hin"...natürlich gegen bezahlung...


als ich aus dem supermarkt raus bin, musste ich 11 (!!!) solcher anfragen abwimmeln...

folgende eindrücke vom fiji abseits der touristenburgen habe ich bisher gewonnen:

wenn man nicht am schön hergerichteten strand der ressorts ist, ist der strand in nadi nicht so schön und traumhaft wie immer in den prospekten dargestellt...eher wild und teilweise unberührt und dadurch hat er eine ganz eigene wirkung... 




der sand hier ist etwas dunkler als der normale sand...er machte aber dennoch nicht den eindruck, dreckig zu sein...


kleine palmenhaine entlang des strandes sorgten für auflockerung...und auch am ende der welt ist coke aktiv... kapitalismus trifft palmromantik...


solche flusslandschaften gibt es des öfteren...langsam fließendes süßwasser umzingelt von palmen und mangroven...


so sieht nadi aus, wenn man mal nicht mit dem bus durchfährt, sondern ruhigen schrittes wandert... wie auch in malaysia ist es fast eine ganz andere welt hier, die menschen müssen mit etwa einem zehntel des europäischen einkommens leben...zahlen aber für konsumprodukte ein drittel der europäischen preise...also ein recht teures leben für die leute... und die fiji-lebensart des gechillten laisser-faire zeigt sich an allen ecken... eile hat hier niemand...


auch die behausungen der einheimischen sind recht einfach gehalten...aber immer umringt von grün und einem maschendrahtzaun...ich habe glaub ich nur recht wenige häuser gesehn, die nicht von draht umgeben waren...


hier mal ein kleiner flieger von pacific airways... im landeanflug...während ich auf dem nachhauseweg war...


auf fiji versorgt man sich noch selbst...eine ziegenherde an der straße...



den rest des nachmittags hab ich mit beachvolleyball spielen verbracht...das team europa (ich, zwei engländer und ein tscheche) haben team japan (ja, richtig, lauter japaner...) vom platz gefegt :-)

danach war für mich erst mal hängematte angesagt... es ist richtig schön, mal nichts zu tun...einfach nichts...ohne schlechtes gewissen zu haben oder den hintergedanken "diplomarbeit" oder "jobsuche" ... wobei letzteres sich leider nicht ganz abstellen lässt...und irgendwann schaut man auf die uhr und es ist abend...

wie man auf den bildern sehen kann, braute sich wolkentechnisch ordentlich was zusammen...der erste regen seit vier wochen...ja klar...ich bin ja auch grad angekommen...immerhin hat der regen keinen einfluss auf die temperatur, so dass beachvolleyball bei 30° und regen äußerst angenehm ist...
aber trotzdem...ich werde demnächst mal in die wüste fahren und für meine dienste als regenmagnet geld verlangen... brisbane, melbourne, sydney, auckland und nun auch noch nadi...das schlechte wetter verfolgt mich wirklich...es ist keine einbildung...

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