Sonntag, 31. Oktober 2010

rangitoto

oder glühend heißer lavasand...

es folgt wieder ein längerer bericht...

auckland wie gesagt ist keine hässliche stadt, aber im endeffekt nur wieder eine weitere großstadt auf meiner reise...ich wollte raus und das neuseeland sehen, was man aus herr der ringe kennt, das grüne, wilde, unberührte... aber das befand sich zum großteil auf der südinsel...während ich auf der nordinsel war... nachdem ich mit dem bereits erwähnten briten eine tasse britischen tee mit milch getrunken hatte, kamen wir so ins gespräch über auswege aus der stadt... die französin schlug mir dann die insel rangitoto vor...der brite war ebenfalls begeistert davon...ich hatte noch nie was von diesem ort gehört und war doch schon neugierig...


rangitoto ist eine kleine vulkaninsel vor auckland, mit der fähre in knapp 30 minuten zu erreichen...sie ist 600 jahre alt, was in geologischen dimensionen nur ein mückenfurz im universum darstellt, aber der natur reichte um aus einem lavafelsen eine kleine grüne insel zu machen...


also hieß es für mich morgens früh aufstehen, wenn möglich eine der beiden verfügbaren duschen erwischen, schnell frühstück machen und dann ab zum fährhafen... natürlich war ich nicht der erste an den duschen und so machte ich erst was zu essen und konnte dann noch schnell duschen und bin schnellen schrittes in die stadt geeilt... ich schaffte es noch rechtzeitig auf die fähre...ich stelle übrigens fest, dass ich mich auf dieser reise bisher ziemlich oft auf schiffen aufgehalten habe...


die fähre hat es auf eine ansehnliche geschwindigkeit gebracht so dass ich mich auf dem oberdeck wunderbar gegen den fahrtwind lehnen ohne umzufallen...und nach 25 minuten fahrt taucht dann die insel auf:




schon direkt beim anlegen offenbarte sich der vulkanische ursprung der insel, schroffe formationen aus erstarrter lava fallen ins meer ab:



die älteren und / oder fauleren touristen konnten 58$ zahlen um sich dann mit diesem gefährt auf einem anhänger über die insel kutschieren zu lassen... ich zog es vor in guter alter tradition zu wandern...


überall auf der insel wechseln sich lavafelder mit üppiger vegetation ab:


dieser fisch stellte sich tot als ich ihn fotografieren wollte...nachdem ich die kamera wieder eingepackt hatte und ein paar schritte zurückging, schwamm er davon...



ich war nicht alleine auf dem wanderweg...direkt zu beginn wurde ich von nina, (wie ich später erfuhr) die vier monate durch neuseeland reist, auf deutsch angesprochen... ich war zuerst ziemlich verwirrt woher sie wusste dass ich deutsch bin... ich trug kein nationaltrikot, keine adiletten mit weißen socken und hatte auch keine bildzeitung unterm arm klemmen... nach einer weile fragte ich sie dann einfach, woran sie erkannt hatte, dass ich deutscher bin... einfache antwort: festivalbändchen...sie selbst trug ein hurricane bändchen...die tatsache ließ sie schonmal zu den sympathischen deutschen zählen ;-)

der staubige weg auf der insel führte uns dann an der küste entlang und ab und an öffnete sich die wildnis zu kleinen buchten:



nach ein paar kilometern mussten wir dann eine treppe nutzen, die uns entlang des kraters immer weiter nach oben brachte...dort oben hatte man einen phantastischen ausblick auf die nachbarinseln...es präsentierte sich neuseeland so wie ich es erwartet hatte...grün, weit, schroff...








wir waren keine 45 minuten weg von der großstadt, die sich beim blick auf die oben gezeigte landschaft direkt hinter uns befand, aber bei so einem ausblick hatte man das schnell vergessen...es war so still dort oben...so still dass man die stille hören konnte...vereinzelt unterbrochen durch die vielfältigen rufe des tui vogels...leider können die bilder die stimmung, die aussicht und die schönheit der landschaft bestenfalls ansatzweise darstellen...


wir entschieden uns spontan, dort oben eine pause einzulegen und einfach die aussicht und stille zu genießen...wir waren uns schnell einig, dass wir dort hätten stunden sitzen können um einfach nur die aussicht zu genießen...


es gesellte sich dann noch eine französin zu uns, die uns bis zum gipfel begleiten sollte... nach gut 45 minuten mussten wir leider weitergehen, denn wir waren etwas in zeitdruck, denn wir hatten zu diesem zeitpunkt erst gut ein drittel der inselumrundung geschafft und da wir nicht nach hause schwimmen wollten, mussten wir die letzte fähre um 15:30 bekommen...


auf dem gipfel angekommen, konnte man in den krater schauen...dieser war aber leider dermaßen zugewachsen, dass man nur erahnen konnte, wie tief er war...


die aussicht vom gipfel in alle richtungen war ebenfalls nicht zu verachten... doch wegen dem eben erwähnten zeitdruck war die rast oben nicht von langer dauer...die französin allerdings wollte noch dort bleiben und so gingen nina und ich alleine weiter richtung lavahöhlen... die pfade wurden unwegsamer, es ging steil abwärts und irgendwann standen wir vor zwei kleinen löchern im lavagestein... 


ich hatte mir das irgendwie größer vorgestellt bei dem begriff "höhle" ... 
nach kurzer zeit schloss dann auch die französin wieder zu uns auf... ich war ein wenig enttäuscht von den "höhlen" aber wir versuchten doch noch in gebückter haltung in die größere der beiden zu gehen...nach gut 10m war sie schon zuende...und so gingen wir weiter...dann aber fanden wir die richtigen höhlen....oder besser gesagt tunnel...durch die man auch durchgehen konnte und an deren ende wieder tageslicht zu sehen war...





natürlich war fritzchen auch wieder mit dabei...hier der gruß an die mainzer:



der weg nach oben wurde auch wieder sehr steil...


und nun noch die antwort auf eine frage, die gar nicht gestellt wurde: nachdem ich bereits rausgefunden hatte, dass chucks wüsten- und urwaldtauglich sind, hatte ich auf diesem ausflug auch rausgefunden dass chucks ebenfalls lavatauglich sind... ok...erstarrte lava zugegebenermaßen...aber ich kam gut zurecht mit der topographie der insel...bin nicht umgeknickt oder sonst irgendwie in schwierigkeiten gekommen... und ich finde es immer wieder lustig, wenn ich von selbsternannten "wanderexperten" mit ihren trekkingschuhen oder trekkingsandalen erstaunt angeschaut werde, wenn ich bspw einen hügel wie oben im bild zu sehen, ohne weitere probleme rauf oder runter gehe...


auf der insel gibt es ebenfalls ein paar häuser, aber die sind nicht dauerhaft bewohnt...sie dienen den parkrangern als temporäre unterkunft...


die anordnung dieser mauer sagt deutlich "nicht willkommen"...



und wir haben es am ende doch noch rechtzeitig geschafft und die fähre bekommen...wir waren sogar noch gute 30 minuten zu früh am pier...


diese insel kann ich nur jedem empfehlen, der in auckland ist...von lavafeldern über steppe bis hin zu urwaldähnlicher vegetation bietet rangitoto alles... an manchen stellen des weges wartet man einfach nur drauf, dass ein hobbit vorbeikommt ... oder man genießt einfach die ruhe und abgeschiedenheit... zum glück ist die insel groß genug dass sich die gut 50 menschen, die pro fähre ankommen, schnell verteilen...zumal ein großteil sich eh nur fahren lässt...


fazit: gute 18 km gewandert, danach hatte ich mir ein burgerking menu verdient...und den rest des abends im gemeinschaftsraum gechillt...

Samstag, 30. Oktober 2010

auckland

oder wie ich ins reich der kiwis kam...

wie bereits erwähnt war ja der weg ins flugzeug schon recht beschwerlich, anstrengend und nervenaufreibend...

ich war schon recht müde im flugzeug, hatte zwei plätze für mich und hatte es mir bequem gemacht und ich glaube sogar dass ich ein wenig geschlafen habe... nur leider hielt dieser zustand nicht lange an, denn nach kurzer zeit kamen die stewardessen und haben frühstück serviert...ich wurde während meines kurzen ausflugs ins reich der träume mit diversen dingen geschmückt: kopfhörer, einreisefragebogen und infomaterial...und ich muss sagen ich war positiv vom rührei und den bratkartoffeln zum frühstück überrascht...da war sogar geschmack drin... weniger positiv angetan war ich davon dass die stewardess dann orangensaft über meinen nachbarsitz gekippt hat... habe aber zum glück noch eine komplett freie dreierreihe in der mitte gefunden die noch kein asiatischer reisegast in beschlag genommen hatte... die wurde dann sofort okkupiert und ich hatte soviel platz wie nie zuvor in einem flugzeug...aber geschlafen habe ich dann trotzdem nicht wirklich...

endlich angekommen wurde ich dann direkt mal von der bundespolizei zur seite genommen und einer personenkontrolle unterzogen...genau das sind so die dinge, die man unbedingt braucht wenn man eine nacht lang nicht geschlafen hat...

neuseeland liegt nochmal 2 stunden in der zukunft, also bin ich jetzt 11 stunden vor deutschland...hier meine ersten eindrücke von auckland, in besitz von einem der 10 besten flughäfen der welt, so wie mir die eigenwerbung mitteilt... 

auckland hat den spitznamen "city of sails" (stadt der segel) ... warum dem so ist, habe ich relativ schnell rausgefunden, als ich am hafen war: jede menge segelyachten...


in auckland gibt es ebenfalls einen abwechslungsreichen mix der verschiedenen architektonischen stile...neu gesellt sich hier auch gern zu alt...


auch die kunst kommt hier nicht zu kurz: auf vielen plätzen in der ganzen stadt stehen verschiedene skulpturen...so auch diese von der ich leider nicht weiß was sie darstellt oder wieso...


dieses gebäude repräsentiert die beachtliche anzahl an türmen mit uhren in ehemals britischen ländern...
 

positiv auf den wohnwert in auckland wirken sich sicher auch die unzähligen parks und grünflächen aus...


die stadt ansich ist recht schön anzusehn...aber im endeffekt ist es nur eine weitere großstadt mit hochhäusern, vielen straßen und hektischen bewohnern...und vor allem ist hier mindestens jeder zweite ein asiate...ich würde ja fast behaupten hier gibt es mehr chinesen als in china, aber naja... das wäre zuviel der übertreibung ... 

hier habe ich übrigens das erste öffentliche verkehrssystem meiner bisherigen reisen durch die weite welt entdeckt, das nicht wirklich einfach zu verstehen ist... die metro befindet sich in ständigem um- und ausbau und man weiß nie genau welche der vier linien grade bedient wird und welche nicht...es gibt 5 oder 6 verschiedene busanbieter, die alle verschiedene routen bedienen, das tarifsystem ist nicht einheitlich, die fahrpläne nicht aufeinander abgestimmt und für welchen bus man welchen tarif benötigt, wurde mir auch nach längerem studium der flyer nicht wirklich klar... hinzu kommt dass die busse alles andere als pünktlich sind... wer sich das nächste mal über die bahn beschwert, sollte mal in auckland versuchen, einen bus zu bekommen... das haltestellensystem ist zwar komplett renoviert und es gibt eine minutenanzeige für jede linie... aber es scheint an der tagesordnung zu sein, dass die minutenanzeige auf 0 springt, weit und breit kein bus kommt und man dann halt einfach wartet...und wartet...und wartet...bis irgendwann einer kommt...aber allerorten wird vom um- und ausbau und der verbesserung der busdienste berichtet... bleibt einem nur noch das hoffen auf eine bessere zukunft...

folge: ich entschied mich an meinem zweiten tag eine kleine wanderung zum mount eden zu machen, einem der vielen vulkane auf dem auckland gebaut ist...nach gut 30 minuten war ich am besucherparkplatz angelangt und konnte dann auch schnell den weg zum gipfel finden...

in deutschland hat man ja öfters mal das problem mit fahrzeugen, die auf dem gehweg parken...nun...die kiwis haben das problem wie folgt gelöst: wer hier auf dem gehweg parken möchte, sollte sich ernsthaft gedanken über die anschaffung eines kettenfahrzeugs oder einer mindestens 90" bereifung machen...


von oben hat man eine sehr gute aussicht über die ganze stadt und die beiden küsten an denen auckland liegt... dummerweise wurden an tag zwei wieder meine schlechtwetterparanoia bestärkt...nach sonne und ein paar schönwetterwolken bei meiner ankunft präsentierte sich auckland an tag zwei morgens wolkenverhangen und regnerisch...


hier mal ein blick in den krater von mount eden...offiziell ist der vulkan erloschen...aber man weiß ja nie... in den krater hinabsteigen durfte man nicht...


auf dem folgenden bild sind noch zwei weitere vulkane zu erkennen...ebenfalls offiziell erloschen...insgesamt gibt es knapp 50 erloschene vulkane die sich über das komplette stadtgebiet erstrecken...meist befinden sich parkanlagen drumherum...


gegen nachmittag wurde das wetter wieder besser und so konnte ich den rest des tages mit einem briten und einer französin auf der dachterrasse des hostels verbringen...am vorabend war ich aus gründen von laufmüdigkeit im asiatischen supermarkt nebenan...ich habe mir nach langem suchen die 5 minuten nudeln gekauft, auf deren packung ich am ehesten nachvollziehen konnte, was mich erwartet und wie es zubereitet wird...ok, im grunde nur irgendwie heißes wasser zugeben und fertig ;-) eine der packungen war mein erstes abendessen in auckland...die andere dann mein mittagessen für tag zwei...

wenn man einmal anfängt, über klischees und das denken anderer über das eigene volk zu quatschen, ist es ruck zuck abend und man muss sich wieder gedanken um essen machen...ein footlong sub und eine cola erfüllten den zweck recht gut... tag drei wird mich ins grüne führen...




Freitag, 29. Oktober 2010

gestrandet

oder warum hier einiges definitiv nicht nach plan läuft...

nachdem auch die jobsuche in sydney erfolglos verlaufen ist, hab ich mich nun entschlossen meine option auf einen flug nach neuseeland bei der fluggesellschaft einzulösen... ich reise jetzt erstmal und werde dann weitersehen...und dann in den kommenden wochen mein glück an der nordostküste australiens versuchen...

angefangen mit reisen habe ich dann in sydney selbst mit einer weiteren lustigen schifffahrt...die anderen waren eigentlich nicht der rede wert, wollte mal etwas anderes fahren als immer nur ubahn...

das schiff brachte mich nach manly, einem der nördlichen stadtteile von sydney und dort bin ich dann mal an den strand gegangen...sydney hat ja genug strände und ein paar davon wollte ich dann doch sehen... also nach bondi beach nun manly beach:




abseits des hauptstrandes gibt es mehrere kleine buchten im ort...das folgende bild widme ich nikky und bene ;-)


allerdings gibt es auch in manly teilweise nachholbedarf in sachen zustand der häuser...


eine kleine erinnerung an die heimat :-)


nochmal schnell der blick über den teller....äh schiffsrand: die fähre verdrängt doch einiges an wasser auf ihrer fahrt...


so sieht es aus, wenn man sich sydney vom nordosten auf dem wasserweg nähert: 


und zu guter letzt ebenfalls noch in der kategorie "gestrandet": ich dachte eigentlich dass es gut wäre, den flug nach neuseeland so früh wie möglich zu legen, damit ich noch was vom ankunftstag dort habe...was ich nicht bedacht hatte, war die tatsache dass man ja bei internationalen flügen offiziell 2 stunden vorm abflug vor ort sein muss... in meinem falle (flug 6 uhr morgens) hieß das ich musste um 4 am flughafen sein... leider fahren in sydney die öffentlichen verkehrsmittel nicht rund um die uhr und die jeweils ersten fahrten hätten mich erst nach 5 uhr morgens an den flughafen gebracht...und ein taxi für 50$ wollte ich nicht nehmen...an dieser stelle ein "ja ich bin geizig" ;-)

also entschloss ich mich dazu, den letzten bus zum flughafen zu nehmen und die nacht dort zu verbringen... von einem "internationalen" flughafen erwartete ich auch, dass man dort auch nachts noch gut mit essen und trinken versorgt wird...


ich komme an dieser stelle zurück zur anfangsaussage: 1. kommt es anders, 2. als man denkt... schon bei ankunft zeigte sich der flughafen verwaist... ein paar einsame bauarbeiter tauschten ein paar bodenfliesen aus und ich war fast ganz allein in der weiten abflughalle... nachdem ich dann einen platz mit steckdose für mein netbook gefunden hatte, konnte ich dort ca 15 minuten sitzen bis ein mitarbeiter der flughafensicherheit angeschlendert kam und meinte dass ich dort nicht sitzenbleiben könne, denn der flughafen wird geschlossen... es gäbe aber im erdgeschoss noch einen aufenthaltsraum... also hab ich wieder meinen kompletten kram gepackt, bin mit dem aufzug ins erdgeschoss gefahren und habe die nacht dann mit gut 20 anderen eingepfercht in einer kleinen halle (immerhin mit polsterstühlen) verbracht...trotz weltweit vernetzter unterhaltung waren es lange stunden...

gegen 3:30 morgens wurde dann die abflughalle wieder geöffnet...der sinn diese halle für knapp 4 stunden komplett zu sperren erschließt sich mir nach wie vor nicht...aber gut... ich hab dann meine sachen wieder zusammengepackt und bin gegen 4 uhr morgens zum check-in geflappt...und hier landet das schicksal erneut einen tiefschlag: bei all meinen flügen mit großen fluggesellschaften (also ryanair ausgenommen) brauchte ich das elektronische ticket nie...ich musste einfach nur den pass abgeben und der rest wurde von kollege computer erledigt...also dachte ich mir dass ich mir die 2$ fürs drucken von einer seite ticket sparen kann und gab der dame am schalter meinen pass... und welche frage von ihr folgte unweigerlich?

rischdisch: kann ich bitte ihr ticket sehen als beweis, dass sie neuseeland wieder verlassen werden?


schönen dank an dieser stelle an murphy, dessen gesetz mal wiede mit voller wucht zugeschlagen hatte...


mein pdf auf dem rechner wurde natürlich nicht akzeptiert...die dame am schalter meinte nur trocken ich solle mir einen copy shop suchen und es schnell ausdrucken... (ja, es war immernoch kurz nach 4 morgens und im flughafen hatten nur 3 cafes geöffnet bisher...)


nachdem ich dann mit der mir größtmöglichen freundlichkeit nach einer schlaflosen nacht in einem flughafen fragte, wo zur hölle ich morgens um 4 einen copyshop im geschlossenen flughafen finden soll, wurde mir mitgeteilt dass es 3 cafes gab, die diesen service anbieten... also schnappte ich mir wieder meine sachen, eilte wieder ins erdgeschoss und suchte die besagten cafes...cafe nummer eins war natürlich noch geschlossen... cafe zwei war offen...aber der drucker war im eimer... das hatte er zu diesem zeitpunkt mit meiner laune gemeinsam...
cafe nummer drei hatte offen und die druckstation war glücklicherweise voll funktionsfähig und ich hab dann mal schnell 2$ für drucken bezahlt, hab meine sachen wieder gepackt und bin wieder eine etage nach oben gerannt und stand dann wieder am check-in schalter...weit und breit kein mensch also dachte ich mir, ich könnte mir den weg durch den typischen, mit bändern begrenzten labyrinthartigen weg zum schalter sparen und nahm mal den seiteneingang und ging zu exakt der gleichen dame wie zu beginn... die wollte aber scheinbar am frühen morgen mal ein exempel statuieren und sagte mir dass ich mich doch bitte wie jeder andere hinten anstellen sollte... ja...während ich den direkten weg gegangen bin, hat sich ein anderer fluggast durchs labyrinth gekämpft un wurde dann bevorzugt... also bin ich wieder zurück...eingang labyrinth, linkskurve...geradeaus...rechtskurve...geradeaus...linkskurve...geradeaus...rechtskurve...
ja...wieder geradeaus... irgendwann war ich dann am ende und was war? die gleiche dame winkte mich dann freundlich zu sich...man könnte sagen meine laune war nicht mit mir in den ersten stock gefahren sondern in den keller...

der check-in verlief dieses mal reibungslos und ich konnte dann um kurz nach halb 6 den weißen flieger mit der roten heckflosse von innen begutachten...nett sah er aus...

Donnerstag, 28. Oktober 2010

brückenschlag

oder wie man hoch oben über den dächern von sydney sportlich aktiv sein kann...

wie bereits erwähnt wollte ich seit meiner ankunft in sydney unbedingt über die harbour bridge spazieren und wurde bisher vom wetter und vom tag der offenen tür in der oper davon abgehalten...doch dann war es endlich soweit...das wetter war ... naja sagen wir "ausbaufähig" ... es regnete immerhin nicht und auch sonst war kein konkurrenzevent was mich spontan hätte ablenken können...

ich prahle kurz mal mit meinem hintergrundwissen:

die brücke wurde damals als staatliche konkunturmaßnahme gebaut (um mal den brückenschlag zu meinem studium zu gestalten) da zu dieser zeit die australische wirtschaft tief in einer depression steckte und durch den bau der brücke konnten direkt und indirekt mehrere 10000 arbeiter in lohn und brot genommen werden und so vor der hungersnot gerettet werden...


heutzutage streitet man sich in deutschland um eine rheinbrücke die gegen die harbour bridge ziemlich klein wirken würde...


zurück zum thema:

wenn man vom hafen kommt, ist der eingang zum aufgang der brücke ein bisschen versteckt gelegen in einer seitenstraße (man kommt auch auf anderen wegen auf die brücke...):


von dor läuft man dann einen pfad entlang von dem aus man einen sehr schönen überblick über "the rock" hat, das erste und somit älteste stadtviertel von sydney... es wurde vor einigen jahren nach protesten der einheimischen gegen den komplettabriss aufwändig renoviert...






von eben diesem pfad kommt man dann ein eine weitere größere straße, an der wiederrum ein größeres eingangstor steht, von dem man dann endlich auf die brücke kommt...

man ist etwas eingeschränkt in seinem blick...scheinbar haben in früheren tagen viele suizidäre personen die brücke als sprungbrett in ein evtl besseres dasein genutzt...jedenfalls fühlt man sich schon ein wenig wie im käfig...


die brücke selbst ist riesig, und wenn man auf ihr geht, wirken die gigantischen stahlteile noch wesentlich größer...und trotzdem wirkt es gleichzeitig irgendwie filigran...


wenn man fast fertig mit der überquerung ist, hat man eine ebenfalls gute aussicht auf die nördlichen stadtteile von sydney:


zu guter letzt ein kleines musikrätsel am rande: welchen song habe ich hier bildlich dargestellt? (titel und interpret bitte...)

Mittwoch, 27. Oktober 2010

kiez

von einigen personen vor ort wurde ich des öfteren gefragt, warum ich denn nach kings cross in ein hostel gegangen bin... das sei doch nun wirklich nicht das beste viertel von sydney...so gefährlich, dreckig und anrüchig...



nun ja, ein grund war, dass dort das hostel direkt an der bahnstation liegt und ich so mit meinen 30 kilo marschgepäck nicht noch ewig durch die gegend rennen muss... und für weitere ausflüge in die innenstadt und zum hafen liegt das hostel ebenfalls sehr gut...

ich dachte auch anfangs, dass ich mir nach 1- 2 nächten mal ein anderes hostel suche, aber die lage dort war ideal: in 10 minuten war ich zu fuß an der oper und in 10 min mit der bahn am strand... darüber hinaus hatte es dort einen ganz eigenen charakter...kiez-flair sozusagen...

auch morgens um 5 tobt dort noch das leben, die komischsten (ja, außer mir noch andere) gestalten liefen rum und die partynacht war noch im gange wenn bereits der neue tag anbrach...

schwere jungs und leichte mädchen wandeln auf der straße... breite türsteher halten die obdachlosen von den clubs fern, wieder andere werben jeden fußgänger an, doch mal einen blick ins innere des clubs zu werfen... "schöne mädchen" gäbe es dort...


für den fall dass diejenigen drinnen genauso aussahen wie diejenigen draußen, so ist die aussage eine glatte lüge...


auf der straße fahren prolethen und solche die es noch werden wollen ihre aufgemotzen karren im ersten gang entlang...natürlich mit laut aufgedrehter musik und dem obligatorischen ellbogen aus dem geöffneten fenster...und gaaaanz schlechter ökobilanz... was das ganze ein wenig ins lächerliche zieht: wenn man autofahren lernt, muss man ein gelbes schild mit einem "L" für "learning" (lernend) gut sichtbar am auto platzieren... und die ersten 2 - 3 (hab den genauen wert vergessen, hat man mir auf nachfrage erklärt) muss man ein "P" für "practising" (übend) ebenfalls gut sichtbar vorne und hinten am auto anbringen... das gibt negative stylepunkte für den checker wenn an seiner aufgemotzen karre ein ganz und gar nicht zur wagenfarbe passendes schild auf seinen anfängerstatus hinweist... aber das scheint niemanden wirklich zu stören...


tattoostudios laden ein zur verschönerung des eigenen körpers und ab und an sieht man matrosen der australischen marine sowohl in den shops wie auch auf den straßen...

die möwen streiten sich um verlassenes essen...



es klingt einem unvermeidlich hans albers ihm geistigen ohr, wenn man dieses gesamtbild betrachtet...auf dem kings cross nachts um halb eins...


tag und nacht erinnerte mich diese werbetafel an ein leckeres getränk und verbreitete fast schon times square feeling... :-)



es gibt eine vip-lounge für den "gehobenen" standard...


man kann bei mc donalds dinieren, danach die showgirls genießen und am nächsten morgen direkt eine reise buchen in länder, in denen frauen noch billiger sind...was will man(n) mehr?


besonders interessant und für den sparsamen backpacker von großer hilfe: der restepostenladen in der darlinghurst road: von morgens 8 bis abends 8 steht "ed" mit seinem mikrofon in der hand bei wind und wetter vor der tür und preist die ware an...bis zu 80% reduziert und beste reste...so oder so ähnlich brabbelte er immer vor sich hin...

zu empfehlen: chips für 2$ und noname oreos für ebenfalls 2$ ... gut und günstig... und natürlich nur die xxl packung...



alle anderen clubs sind bei tageslicht relativ unscheinbar hinter gittern oder holztüren versteckt...die wahre pracht erschließt sich einem erst, wenn es dunkel wird...

dreckig war es, ja, aber nicht wirklich mehr als im rest der sydneyer straßen auch... laut ist es auf jeden fall...


also: wer was erleben will und bei lautstarken auseinandersetzungen unter obdachlosen wegen zwei zigaretten live dabei sein möchte, der ist in kings cross bestens aufgehoben ;-)


wer eine zentrale lage sucht, die als ausgang für viele touren dient, sollte ebenfalls kings cross in erwägung ziehen...

und dann noch der lange vernachlässigte gruß an meine mainzer...leider mit schlechtem wetter: