Erst der Text, dann die Bilder :-)
Unter den vielen Dingen, die in meinem Lonely Planet standen, war auch der Hinweis, dass es in Brasilien eine Sommerzeit gibt... meine Hinweise diesbezüglich wurden irgendwie missachtet...ignoriert... egal...der Prophet gilt im eigenen...äh...Moment...auf jeden Fall gilt er nichts...
Die Nacht war kurz...verdammt kurz...
Unser Flug nach Sao Paolo (wo wir eigentlich gar nicht hin wollten) ging morgens um 6:00...aus diesem Grund hatten wir uns ein Taxi für 4:30 bestellt...und irgendwie war das dank des vorhandenen Pools und der recht nahe am Pool platzierten Bar mit dem früh ins Bett gehn auch nix geworden... Nach 12 schlichen B. und ich uns ins Zimmer...der Nachtdienst fragte noch, ob wir geweckt werden wollen... "nein" war unsere Antwort...
Gegen 2:00 geht das Licht an...der Nachtdienst führt drei neue Mitbewohner durchs Zimmer... keinerlei Bemühung, leise zu machen... J. und B. schlafen unbeirrt weiter...
3:30 ... der Nachtdienst steht neben meinem Bett und redet auf mich ein...das Taxi sei da... verschlafener Blick auf die Uhr: 3:30 ... ein genervter J. schreit im Halbschlaf "der soll in ner dreiviertel Stunde wiederkommen...es is erst halb 4!!!"
Irgendwie fällt mir die Story mit der Sommerzeit wieder ein...vorsichtig gehe ich nach draußen...und tatsächlich...JEDE Uhr zeigt 4:35 (mittlerweile) an... ich entschuldige mich irgendwie in spanisch, englisch und Handzeichen...und wecke die anderen...
Warum wir dann doch acht Minuten später reisefertig auf der Matte standen...das bleibt ein Geheimnis zwischen uns, der Erfahrung und dem adrenalinbehafteten Kickstart in den Tag...
Zum Flug ansich gibts nicht viel zu sagen: kein Streik, alles pünktlich - kurz nach dem Start penne ich weg und werde rechtzeitig zur Landung wieder wach...perfekt!
Wir kriegen auch recht schnell raus, wie wir zum Busbahnhof und dann nach Paraty, einer kleinen aber angesagten Küstenstadt zwischen Sao Paolo und Rio, kommen können...
Der große Busbahnhof ist -wie für Südamerika typisch- einem Ameisenhaufen nicht unähnlich...leider gibt es keine direkte Verbindung nach Paraty sondern nur über Umwege...einer davon führt uns in eine Stadt mit dem wunderschönen Namen "Ubatuba"...
Ich überspringe die Fahrt...und komme gleich zur Stadt selbst: ein Provinznest erster Güte...die weiteren Busse musste man suchen...zusammen mit einer Gruppe aus fünf anderen Rucksackreisenden fanden wir schließlich den kleinen Busbahnhof...Enttäuschung fürs Erste: der nächste Bus fährt erst um 22:00 (aktuelle SOMMERzeit: 16:00) ... eine längere Verhandlungsphase mit den bereits Geschäfte witternden Taxifahrern brachte uns dann einen kuscheligen Ausflug in einem Überlandtaxi...auf nach Paraty!!!
Was wir ebenfalls erst kurz vorher erfahren hatten: wir hatten uns dazu entschieden, am nationalen Urlaubswochenende in die angesagteste Küstenkleinstadt zu reisen... könnte auch der Grund sein, warum die bekannten Buchungsportale alle keine Onlinebuchung mehr anbieten konnten... "wir finden schon was" war unsere Devise...
im Laufe dieser kleinen Odyssee konnte J. seine ganze Reiseerfahrung ausspielen: bei jeder negativen Rückmeldung fragte er, ob man den wisse, wo es noch Zimmer gäbe... und siehe da: nach der dritten Absage stand plötzlich ein einheimischer Sunnyboy vor uns und meinte "wir haben noch Zimmer" ... er arbeitete bei einem Hostel am anderen Ende der Stadt, aber es wäre noch ein Zimmer frei, was eine junge Frau für den falschen Monat gebucht hat und gerade am Morgen abgesagt hatte... PARTY!!!
Auf dem Weg dorthin gab es dann nach dem Bekanntwerden unserer Herkunft für die Hälfte der Strecke eigentlich nur ein Thema: Fußball...
Irgendwie stelle ich fest, dass es von der Stadt nur ein Bild gibt, welches bei Tageslicht gemacht wurde:
Der Rest wurde bei Dunkelheit gemacht...
Wir verbrachten zwei Nächte dort... Tag zwei verbrachten wir komplett an einem Privatstrand...anfangs war das Wetter noch gut... später gesellte sich der Regen zu uns...
Ein Postkartenmotiv... hier im Bild links hinter dem Strand befanden sich viele Anwesen der Reichen und evtl. Schönen...mit eigenem Sicherheitsdienst... B. hatte es kurz gewagt, ein Foto zu machen, das ansatzweise in Richtung der Häuser ging und schon stand ein Wachmann hinter uns und bat darum, doch bitte in die andere Richtung zu fotografieren... alles klar!
langsam kamen die Wolken...
...dann kam der Regen... und er blieb für über eine Stunde... nachdem wir schon nass vom Wasser waren, wurden wir auch noch nass vom Regen...
...als es allerdings wieder aufgehört hatte, zeigte sich auch schnell wieder die Einwirkung von Hitze: der soeben gefallene Regen macht sich als Wolke wieder ab nach oben...
Die Abende verbrachten wir -typisch deutsch- bei ein paar Runden Skat draußen am Marktplatz -typisch südamerikanisch- bis weit nach Mitternacht... um uns herum tanzte und tobte das Leben... und nachdem die zweite Nacht vorüber war, zog es uns auf die Ilha Grande...
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