Dienstag, 30. Dezember 2014

Paraty

Erst der Text, dann die Bilder :-)

Unter den vielen Dingen, die in meinem Lonely Planet standen, war auch der Hinweis, dass es in Brasilien eine Sommerzeit gibt... meine Hinweise diesbezüglich wurden irgendwie missachtet...ignoriert... egal...der Prophet gilt im eigenen...äh...Moment...auf jeden Fall gilt er nichts...

Die Nacht war kurz...verdammt kurz...

Unser Flug nach Sao Paolo (wo wir eigentlich gar nicht hin wollten) ging morgens um 6:00...aus diesem Grund hatten wir uns ein Taxi für 4:30 bestellt...und irgendwie war das dank des vorhandenen Pools und der recht nahe am Pool platzierten Bar mit dem früh ins Bett gehn auch nix geworden... Nach 12 schlichen B. und ich uns ins Zimmer...der Nachtdienst fragte noch, ob wir geweckt werden wollen... "nein" war unsere Antwort...

Gegen 2:00 geht das Licht an...der Nachtdienst führt drei neue Mitbewohner durchs Zimmer... keinerlei Bemühung, leise zu machen... J. und B. schlafen unbeirrt weiter...

3:30 ... der Nachtdienst steht neben meinem Bett und redet auf mich ein...das Taxi sei da... verschlafener Blick auf die Uhr: 3:30 ... ein genervter J. schreit im Halbschlaf "der soll in ner dreiviertel Stunde wiederkommen...es is erst halb 4!!!"

Irgendwie fällt mir die Story mit der Sommerzeit wieder ein...vorsichtig gehe ich nach draußen...und tatsächlich...JEDE Uhr zeigt 4:35 (mittlerweile) an... ich entschuldige mich irgendwie in spanisch, englisch und Handzeichen...und wecke die anderen...

Warum wir dann doch acht Minuten später reisefertig auf der Matte standen...das bleibt ein Geheimnis zwischen uns, der Erfahrung und dem adrenalinbehafteten Kickstart in den Tag...

Zum Flug ansich gibts nicht viel zu sagen: kein Streik, alles pünktlich - kurz nach dem Start penne ich weg und werde rechtzeitig zur Landung wieder wach...perfekt!

Wir kriegen auch recht schnell raus, wie wir zum Busbahnhof und dann nach Paraty, einer kleinen aber angesagten Küstenstadt zwischen Sao Paolo und Rio, kommen können...

Der große Busbahnhof ist -wie für Südamerika typisch- einem Ameisenhaufen nicht unähnlich...leider gibt es keine direkte Verbindung nach Paraty sondern nur über Umwege...einer davon führt uns in eine Stadt mit dem wunderschönen Namen "Ubatuba"...

Ich überspringe die Fahrt...und komme  gleich zur Stadt selbst: ein Provinznest erster Güte...die weiteren Busse musste man suchen...zusammen mit einer Gruppe aus fünf anderen Rucksackreisenden fanden wir schließlich den kleinen Busbahnhof...Enttäuschung fürs Erste: der nächste Bus fährt erst um 22:00 (aktuelle SOMMERzeit: 16:00) ... eine längere Verhandlungsphase mit den bereits Geschäfte witternden Taxifahrern brachte uns dann einen kuscheligen Ausflug in einem Überlandtaxi...auf nach Paraty!!!

Was wir ebenfalls erst kurz vorher erfahren hatten: wir hatten uns dazu entschieden, am nationalen Urlaubswochenende in die angesagteste Küstenkleinstadt zu reisen... könnte auch der Grund sein, warum die bekannten Buchungsportale alle keine Onlinebuchung mehr anbieten konnten... "wir finden schon was" war unsere Devise...

im Laufe dieser kleinen Odyssee konnte J. seine ganze Reiseerfahrung ausspielen: bei jeder negativen Rückmeldung fragte er, ob man den wisse, wo es noch Zimmer gäbe... und siehe da: nach der dritten Absage stand plötzlich ein einheimischer Sunnyboy vor uns und meinte "wir haben noch Zimmer" ... er arbeitete bei einem Hostel am anderen Ende der Stadt, aber es wäre noch ein Zimmer frei, was eine junge Frau für den falschen Monat gebucht hat und gerade am Morgen abgesagt hatte... PARTY!!!

Auf dem Weg dorthin gab es dann nach dem Bekanntwerden unserer Herkunft für die Hälfte der Strecke eigentlich nur ein Thema: Fußball... 

Irgendwie stelle ich fest, dass es von der Stadt nur ein Bild gibt, welches bei Tageslicht gemacht wurde:


Der Rest wurde bei Dunkelheit gemacht...



 Wir verbrachten zwei Nächte dort... Tag zwei verbrachten wir komplett an einem Privatstrand...anfangs war das Wetter noch gut... später gesellte sich der Regen zu uns...



Ein Postkartenmotiv... hier im Bild links hinter dem Strand befanden sich viele Anwesen der Reichen und evtl. Schönen...mit eigenem Sicherheitsdienst... B. hatte es kurz gewagt, ein Foto zu machen, das ansatzweise in Richtung der Häuser ging und schon stand ein Wachmann hinter uns und bat darum, doch bitte in die andere Richtung zu fotografieren... alles klar!


langsam kamen die Wolken...


...dann kam der Regen... und er blieb für über eine Stunde... nachdem wir schon nass vom Wasser waren, wurden wir auch noch nass vom Regen...


...als es allerdings wieder aufgehört hatte, zeigte sich auch schnell wieder die Einwirkung von Hitze: der soeben gefallene Regen macht sich als Wolke wieder ab nach oben...


 
 Die Abende verbrachten wir -typisch deutsch- bei ein paar Runden Skat draußen am Marktplatz -typisch südamerikanisch- bis weit nach Mitternacht... um uns herum tanzte und tobte das Leben... und nachdem die zweite Nacht vorüber war, zog es uns auf die Ilha Grande...


Dienstag, 16. Dezember 2014

Im Walde rauscht der Wasserfall...

Der nächste Morgen in Buenos Aires und wir erwachten wieder in den gleichen Betten wie am Vortag...außerplanmäßig...da wir aber dieses mal für alle Eventualitäten gerüstet sein wollten und im Falle eines erneuten Streiks einen Direktflug nach Sao Paolo verlangt hätten, sind wir so früh wie möglich an den Flughafen gefahren... ironischerweise nahm der Münzautomat im Bus die ihm dargebotenen und unter viel Schweiß am Vorabend gesammelten Opfergaben nicht von allen an... B. ist notgedrungen schwarz gefahren... am Flughafen folgte die Erleichterung: kein Streik, alles nach Plan!

Wir konnten pünktlich zum Flieger und dieser hob dann ebenso pünktlich ab... die Konditionierung der bisherigen Reise hat bestens funktioniert: ich brauchte keine zehn Minuten, bis ich eingeschlafen war... ich hab sogar das Essen verpasst...hätt mir das einer vor drei Wochen erzählt, ich hätte ihn ausgelacht...

Am Flughafen in  Puerto Iguazu fanden wir auch direkt ein Taxi zum Park...mittlerweile chronisch short in Pesos wie wir waren, musste ich noch ein wenig mit dem Fahrer verhandeln, damit er uns auch für einen günstigeren Preis aber in Dollar mitnimmt... die Aussicht auf eine Rückfahrt am Abend konnte ihn dann umstimmen...was aber nicht wirklich unser Geldproblem löste...Lonely Planet und andere Infomaterialien versprachen einen Geldautomaten vor dem Eingang...und unser Taxifahrer meinte nur "kaputt" - erst dachten wir, der will uns verarschen, damit wir bei ihm unsere letzten Devisen verticken...aber wie das so ist mit den Automaten in Argentinien nach 12:00 mittags: leerer als die Staatskassen...

Glücklicherweise (Zufälle gibts...) war unser Taxifahrer aber auch Privatbänker und wechselte uns die letzten Euros noch in Pesos...und den Eintritt konnte man in verschiedenen Währungen zahlen...so dass wir dann doch noch irgendwie in den Park kamen...

Interessanterweise gab es dort auch Schienen...aber da der größte der Wasserfälle für Besucher wegen Hochwasser gesperrt war, machte auch Zugfahren keinen Sinn in dem Moment...


Diesmal übernahm ich die Rolle des Treibers und zog an J. vorbei...
 

 Weit verbreitet sind diese lustigen Viecher: sogenannte Coatis...
"verspielt und lustig" wie der Reiseführer zwar schrieb, aber auch kampfbereit...
 


  
Man sollte deshalb davon absehen, sie zu füttern...Schilder warnten von den Gefahren:




Ausnahmsweise habe ich mich dieses Mal dran gehalten...der Erfolg der Lamafütterungsaktion wirkte noch nach...insofern keine weiterer Bedarf...

Langsam näherten wir uns dem Wasser...im Hintergrund ein deutliches Rauschen...erst sieht alles noch ganz harmlos aus...
 


Durch die Büsche erkennt man schon, dass das Wasser noch en gutes Stück tiefer muss...


Unzählige Regenbögen spannen sich über das Tal:


Und irgendwann sieht man dann den ersten Teil der Wasserfälle:


 ...und macht auch mal ein Erinnerungsfoddo:


über solche Brückenkonstruktionen bewegte man sich meistens im Park...


sah auch recht vertrauenswürdig aus...nur was mich kurz stutzig machte: tief drunten im Tal lagen ein paar Brückenteile rum... das Wasser war bei niedrigem Hochwasserstand schon beachtlich wild unterwegs... wie kamen die Brückenteile da unten hin??? Naja...während dem Gehen und Stehen auf den Brücken macht man sich wohl besser andere Gedanken und genießt die Aussicht...
 

 Wenn man ganz nah an den Wasserfall geht, kann man auch Detailaufnahmen des stürzenden Wassers machen... ganz unten (hier im Bild links oben) sind wir später auch noch...


Im Laufe des Rundwegs offenbaren sich einem spektakuläre Aussichten auf die Wasserfälle






Und hier aus der Ferne leider nur: der größte Wasserfall der Welt (wenn man dem Park glauben mag) und heute leider geschlossen: Garganta del Diablo ... "Teufelsschlucht" oder "Teufelsschlund"...beides angemessene Bezeichungen für das, was da vor sich geht...


Damit man eine ungefähre Vorstellung bekommt, hier ein offizielles Foto von der Homepage:

 
 Langsam näherten wir uns der unteren Ebene und dort sahen wir auch die Wasserfälle, die wir vorher von oben begutachten konnten:


Man wird recht schnell recht nass, wenn man dort länger verweilt...das kühlende Nass auf der Haut zu spüren, war sehr angenehm bei den Standardtemperaturen vor Ort...






Bei einer Rast am unteren Ufer offenbart sich die gewaltige Größe der Wasserfälle...hier kann man einfach nur sitzen und dem Wasser beim Fallen zuschauen...


Und irgendwann müssen wir auch mal umkehren...Ende Gelände...


Die Faszination übertrug sich allerdings nicht auf alle...während sie vielleicht grade nach den neusten Schuhen sucht, fängt er mit seiner Profiausrüstung zum 132. Mal die Wasserfälle ein...


 Am späten Nachmittag machen wir uns dann auf zur Bushaltestelle (sorry Senor Taxi) und nahmen den Bus nach Puerto Iguazu...Ziel: ein Restaurant finden, um dort unsere letzten Pesos gegen was Essbares zu tauschen...die Straßen in Puerto Iguazu waren nicht unbedingt die besten... aber ein gutes Restaurant hatten wir gefunden... 

  
Von dort genossen wir die Aussicht auf Brasilien, was dort am Horizont liegt...hinter einer Brücke...(wildromantisch...ne?)


Überzeugt von der Tatsache, dass man dort zu Fuß hinlaufen könnte, beschloss J., dass wir das dann auch ausprobieren... der argentinische Grenzposten lag etwa in einem Kilometer Laufstrecke...langsam dämmerte es...bisher keine Probleme...

Dass der brasilianische Grenzposten allerdings noch vier Kilometer entfernt im Landesinneren lag...das wusste niemand... und dass der Weg über eine Autobahnbrücke führte, die offensichtlich NICHT für Fußgänger gemacht war...wusste auch niemand...man wird überraschend schnell wieder fit, wenn der Vordermann "Achtung, der Boden gibt nach"... oder "Achtung - Loch" ... ruft...und so hörte man diese standhaften deutschen Warnungen jeweils zweimal aufeinander folgend in der Einöde des Niemandslandes zwischen Argentinien und Brasilien...

ein grünes Badehandtuch hilft ein bisschen, damit man in der südamerikanischen Dunkelheit (die der hiesigen in nichts nachsteht) auf der unbeleuchteten Straße nicht komplett übersehen wird ...


Warum aber die brasilianischen Grenzbeamten zu später Stunde noch so amüsiert waren, DAS wussten wir...drei verschwitzte deutsche Rucksacktouristen, die kein Wort portugiesisch sprachen und mitten aus dem Dunkel zu Fuß von der Autobahn kamen...

So stand dann auch auf unserem Einreiseformular "per pedes" (was korrekterweise "a pé" hätte heißen müssen...aber man verstand uns)





Mal wieder hatten wir Glück, denn ein Taxifahrer war unterwegs und sammelte uns ein, nachdem wir schon wieder auf dem Weg Richtung Hauptstraße dackelten... J. hatte einen Rest an brasilianischen Reals...das reichte, um uns zum Hostel zu bringen... 

"Concept Design Hostel" - von der Ausstattung her das beste Hostel, in dem ich je war... modern, geräumig und mit Pool... die Nacht war kurz und Bilder Mangelware...insofern: einfach mal dem alten Geschichtenerzähler glauben ;-)

 
Und zum Abschluss noch ein Bonusbild: Doppelregenbogen...




Donnerstag, 11. Dezember 2014

Don´t fly for me Argentina!



Der zweite Tag in Buenos Aires war eigentlich (!) als Start unserer Reise zu den Wasserfällen von Iguacu (es gibt da mehrere Schreibweisen und ich bin recht inkonsequent was das angeht...) geplant. Wir konnten verhältnismäßig lange schlafen und waren noch gut in der Zeit beim Check-out. Ich für meinen Teil machte den Online-Check-in für den Flug – alles problemlos…Auch die Preisfrage bezüglich der Zimmer wurde zu unseren Gunsten entschieden und das zuviel bezahlte Geld anstandslos zurückerstattet. Einzig das Wetter an diesem Tag wollte nicht recht...Es regnete in Strömen…zum ersten übrigens Mal machte das Wetter nicht wirklich mit, bisher blieben wir vom Regen verschont.

Mit dem Taxi machten wir uns auf zum Flughafen. Eine ziemlich überfüllte Abflughalle machte uns zunächst nicht stutzig, denn von den vergangenen Tagen wussten wir: der gemeine Argentinier steht gern in Schlangen an. Sei es für Banken und Busse...weder "Flugzeug" noch in "fliegen" beginnt allerdings mit einem "b" ... hätte uns das PLUS das schlechte Wetter ein Zeichen sein sollen?






Nachdem wir uns in die Schlange eingereiht hatten, kam irgendwann J. von einem seiner Erkundungsgängen (der regelmäßige Leser weiß: der braucht Auslauf) zurück und meinte „Leute, wir haben ein kleines Problem…unser Flug ist gestrichen“ Das war so der Moment, in dem man den Gesichtszügen von B. und mir beim Entgleisen zusehen konnte... Ratlosigkeit machte sich breit... Man konnte es gut erkennen: Tatsächlich zeigten die Bildschirme „Cancelled“ hinter unserem Flug um 13:10 an. 



Da wir aber eh gerade schon von den Menschenmassen der Anstehenden und Reisewilligen langsam aber stetig nach vorne gedrückt wurden, warteten wir, bis wir am Check-In Schalter waren. Bis dahin machten wir uns noch müde Hoffnungen, dass die Passagiere vielleicht auf andere Flugzeuge aufgeteilt werden...Effizienzgedanke und so…so der Standardscheiß, der einem dann in den Kopf kommt, wenn es darum geht, sich selbst und/oder andere zu beruhigen. Dann kam die Erkenntnis: Die endgültige und unausweichliche Bestätigung kam dann am Schalter selbst: Flug fällt aus wegen Streik…nächste Möglichkeit: Tags drauf um 11:00. Sämtliche Versuche, noch einen anderen Flug zu bekommen scheiterten. Auf die Frage aller Fragen „geht der Flug morgen wenigstens sicher?“ formten die Lippen der Dame zwar ein „Si“ aber die Augen sagen „oh chicos…wenn ihr wüsstet“…

Streik? Mal wieder... es hat schon eine gehörige Portion Ironie zueigen, dass wir in den Ländern, von denen wir anfangs annahmen, sie machten die meisten Probleme weil "niedrigerer Standard" usw. die wenigsten (also KEINE) Probleme auf der Reise hatten und in Argentinien, einem sehr westlich geprägten Land uns eine glorreiche Errungenschaft der modernen Gesellschaft die Reise verhagelt: Arbeitnehmerrechte... 

Drei mal individuelle Laune unter dem Nullpunkt in einem Meer aus gestrandeten Reisenden…ein Pulverfass… und trotzdem waren wir noch die ruhigsten...und irgendwie fanden wir einen ebenso ruhigen wie repräsentativen Platz vor der Flughafenbank...(wo aktuell ausnahmsweise mal keine Schlange war)

es regnete immer noch – innere Handlung = äußere Handlung…jeder Schriftsteller wäre stolz auf das Zusammentreffen dieser beiden Umstände…es hätte von Hollywood schöner nicht inszeniert werden können…und wir danken der Academy für das Erkennen von...naja...Durchhaltevermögen





Nun war Umdisponieren angesagt…Lonely Planet und sonstiges wälzen um Entfernungen und Reisemöglichkeiten zu checken...rein zeitlich sollte es kein Problem sein, die Wasserfälle in einem halben Tag abzuarbeiten… wir mussten aber wieder zurück in die Stadt und brauchten eine Unterkunft… und die bereits gebuchte Unterkunft in Puerto Iguazu musste storniert werden…Wir entschieden uns für den Bus und die Rückkehr zu dem bereits bekannten Hostel. Einziges Problem jetzt noch: der Bus akzeptiert als Zahlungsmittel nur Münzen…und die kleine Bank vor Ort am Flughafen wechselt immer nur acht Pesos von einem Zehner…die restlichen zwei gibt’s als Schein wieder…warum? Ma weiß et net… So musste jeder von uns noch mal Münzgeld suchen.

Als wir das auch geschafft hatten UND im Hostel sogar die gleichen Betten noch frei waren, ging es an die Frustbewältigung: laufen wir uns einfach den Frust von der Seele… das Wetter zeigte sich von seiner gnädigen Seite und es war nicht zu warm und hörte auch auf mit dem Regen… Ein paar Eindrücke:


Der japanische Garten...eine Insel der Ruhe und des Friedens...


Man legt großen Wert darauf, dass ursprüngliche Elemente des Stadtbildes nicht vollständig verschwinden...so wie dieser alte Hafenkran, der nun etwas weiter landein steht und einen netten Kontrast zu den Hochhäusern bildet...

Überall blitzen alte Gebäude hervor:

Wie kommt Argentinien von seinen Schulden weg? Einfach alle goldenen Straßenlaternen verscherbeln...da gibt es eine Menge von...allein in Buenos Aires bestimmt Millionen...




Die letzte Herausforderung des Tages wartete nach Einbruch der Dunkelheit: für den Bus am nächsten Morgen brauchten wir 21 Pesos in Münzen… in Deutschland kein Problem: man geht zum nächstbesten Laden und fragt…in Normalfall hat man dort einen gewissen Betrag vorrätig und wenn was fehlt, geht man zum nächsten Laden und in zwei Minuten ist die Sache über die Bühne/Ladentheke… Nicht aber in Argentinien…Minute 2: der erste Kiosk konnte uns zwei Pesos wechseln…Minute 4 – 20: die nächsten fünf Kioske hatten keine Münzen, ein MC Donalds konnte uns immerhin acht Münzen verschaffen…wohl aber auch nur, weil wir dort noch etwas gegessen hatten. Minute 30 – 40: Die nächsten drei Kioske vermeldeten münztechnische Ebbe in den Kassen…“holt euch doch ne Monatskarte“ … Ja! Danke fürs Gespräch…der zweite MC Donalds hatte weder das erhoffte Eis noch die sehnsüchtig erwarteten Münzen…aber einen Tipp: „Geht mal in die Pizzeria“ … Gesagt – getan: mit einem verständnisvollen Lächeln ob der geschilderten Notfallsituation konnte man uns zehn Pesos in Münzen in die Hand drücken… mit der wichtigen und gewichtigen Fracht machten wir uns dann wieder ab ins Hotel… Stellt sich die Frage (die uns auch kein Kioskbesitzer beantworten konnte): warum zum Geier macht man ein Geldmittel zum verpflichtenden Zahlungsmittel, welches NIRGENDWO erhältlich ist? (Wahrscheinlich gibt es eine vollkommen banale Quelle wie einen Wechselautomaten an einer Haltestelle...aber die haben wir einfach nicht finden wollen)


Und wir bedanken uns bei LAN Argentina für den weiteren Tag in Buenos Aires…hoffentlich kommen wir morgen weg…

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Buenos Aires - Coast to Coast

es ist vollbracht: 17 Tage unterwegs - über 4500km zurückgelegt - vom Pazifik zum Atlantik

In Buenos Aires kamen wir nach einer entspannten Nachtbusfahrt früh morgens um sieben Uhr an. Zum ersten Mal hatten wir mit technischen Problemen zu kämpfen (also mehr indirekt): der Bus hatte eine Panne im Terminal von Cordoba. Unsere Abreise verzögerte sich daher um gut eine Stunde... bis dahin kamen wir eigentlich ganz gut durch...

Wir nahmen die Ubahn und fuhren in den Stadtteil Palermo wo auch unsere Jugendherberge war. Ein gepflegtes Haus mitten in einer sauberen Gegend...dort angekommen dann die nächste zu lösende Problemstellung: der Preis, den man von uns verlangte, war viel höher, als der ursprüngliche auf der Buchungswebsite veranschlagte... das Personal war ratlos, wir auch...und wir wurden damit vertröstet, dass der Manager eingeschaltet werden würde, um das zu klären... da wir noch viel zu früh zum Check-In waren, beschlossen wir, die Stadt zu erkunden...

Der erste Weg führte fast direkt zur Küste (hier mit B. am Meer):


Zumindest war da Wasser...das richtige Meer sollten wir einen Tag später erst erreichen (diesmal meinereiner am Wasser - nicht fit, aber anwesend):

 

Somit war es auch geographisch amtlich: wir sind einmal quer durch den Kontinent, von Küste zu Küste...

Natürlich hat Buenos Aires auch mehr zu bieten, als nur Meer... also... dachten wir zumindest...im Endeffekt ist es eine ordinäre Großstadt... das Wahrzeichen ist der Obelisk: (hier im Hintergrund zu sehen...unter Einsatz meines Lebens von der Busspur aus fotografiert)


Nicht, dass die Stadt nicht ihre schönen Ecken hätte...aber ... ach...vielleicht einfach ein paar Impressionen:

Flamingos in der Stadt:


Riesige Bäume, zwischen deren Wurzeln auch jemand wohnte...

Violett blühende Bäume...hach ja der Frühling im November ist schon toll...

Statuen gab es diverse...hier mal die größte davon in mitten eines Kreisverkehrs: 

Eine Modeerscheinung (vielleicht...) waren die Dogsitter: fünf oder mehr Hunde, dann ab in den nächsten Park...dort die Hunde festgebunden und dann in den Schatten gelegt und gepennt...zwar nicht ganz im Sinne des Erfinders...aber wenigstens kommen die Hunde so mal raus... 

Wo wir grad beim Thema "Pause" wären... 

Der kleine Prinz war auch da...

Und hier ein Mahnmal mit Ehrenwache...

...wir kamen gerade recht zum Wachwechsel...etwas steif die Zeremonie...

...das gabs auch: Häuserschluchten am Hafen:

...während in der Innenstadt das ein oder andere ursprüngliche Gebäude zu finden war: 

Warum die ganzen Bilder und der -für meine Verhältnisse- wenige Text? Ganz einfach...wir sind an dem Tag fast 15km zu Fuß durch die Stadt gelaufen... und haben uns alles angeschaut... Höhepunkt des Tages: das beste Rumpsteak, das ich je hatte... 500g - auf die Sekunde genau gegrillt...außen knusprig, innen saftig... so wie es sein soll... inklusive Getränke für weniger als 15€ ... darüber könnte ich jetzt noch einiges an Lobeshymnen schreiben...aber ich beschränke mich auf "war geil" ... 

morgen gehts mit dem Flieger an die Wasserfälle von Iguazu ... Vorfreude steigt...und hoffentlich klärt sich das mit dem Geld für die Zimmer...langsam werden die Pesos knapp...