sophisticated wie ich bin, streue ich mal ein wenig italienisch mit ein ;-) ... tag drei auf mana habe ich mit kultiviertem dolce far niente verbracht: nur mit faul in der sonne liegen, fuß schonen, schlafen, essen, gelegentlichem baden UND lesen eines klassikers der literaturgeschichte...
es gibt einen berg auf der insel, von dem aus man den sonnenaufgang sehr gut sehen soll...so sagen es zumindest die einheimischen... daraufhin entschlossen die schwedinnen, engländer und meinereiner, die sache mit dem sonnenaufgang dann am nächsten morgen wieder zu versuchen...man hat ja schließlich nicht so oft die chance, einen sonnenaufgang auf fiji zu sehen...den abend haben wir einmal mehr mit kava und den einheimischen verbracht...als wir dann so ins gespräch kamen, erklärte sich einer spontan bereit, uns früh morgens den weg auf den gipfel zu zeigen...als er sagte, dass wir um 5:30 auf der terrasse sein sollten, hatten die engländer spontan keine lust mehr, da sie am gleichen tag abreisten...ok...man konnte ja schließlich auch nicht ahnen, dass die sonne morgens aufgeht...
tag vier begann dann gegen 5:15 am morgen (und ja, eigentlich mache ich ja grad urlaub...) als mich eine der schwedinnen (julia) aus dem schlaf rüttelte...15 minuten später waren wir (vier schwedinnen und ich) pünktlich auf der terrasse und warteten...und warteten...außer den hunden war niemand zu sehen und das kollektive schnarchen aus dem schlafsaal war -neben dem rauschen der wellen- das einzige geräusch welches die stille der nacht durchdrang... naja... fijitime bestimmt auch am frühen morgen den lebensrhythmus und um viertel vor sechs war dann unser führer endlich da (jajaja...ich bin mir der brisanz des wortes "führer" durchaus bewusst...das nazometer schlägt bei einigen sicher wieder weit in den roten bereich...aber egal)...
ohne weitere große worte machten wir uns auf den weg...direkt durchs noch tief schlafende dorf, begleitet wurden wir noch von den hunden des hostels...und je weiter wir von unserem domizil entfernt waren, desto einfacher wurden die behausungen...man sah gemauerte bauruinen von projekten, die mittendrin abgebrochen wurden und reste von früheren versuchen, die insel touristisch zu erschließen...
auf halben weg mitten im hang befand sich das generatorhaus welches mit zwei dieselaggregaten das dorf mit strom versorgt...und oben auf dem berg angekommen, sahen wir schon direkt wieder die imposante und gleichzeitig verschleiernde wand aus wolken, die sich dort erstreckte wo die sonne aufgehen sollte...es wurde langsam heller und heller, der himmel an besagter stelle wurde rot, orange, grau und dann blau...schließlich um 6:48 schob sich die sonne hinter den wolken hervor...frei nach peter fox: "...wird langsam schwarz zu blau..."
kurze zeit später sind wir dann auch schon wieder zurückgelaufen und waren pünktlich zum frühstück um 7:15 wieder im hostel...höchstwahrscheinlich war in der geschichte des hostels noch nie ein backpacker so früh wie wir zum frühstück erschienen...wir waren bei weitem die ersten am buffet und das personal war überrascht von unserer präsenz und wuselte aufgeregt durch die gegend...
nach dem essen sind wir auch alle auf direktem wege wieder ins bett... gegen 11 uhr weilte ich abermals unter den wachen und habe dann das buch an diesem tag zuende gelesen...in der mitte hat es so seine phasen in denen man denkt "laber net und komm zum punkt" aber alles in allem doch ein sehr gutes buch mit einigen überraschungen...
und sonst hab ich auch nur in der sonne gelegen...unterbrochen von gelegentlichen abkühlungen im meer...wobei auf grund der badewassertemperatur das wort "abkühlung" nicht wirklich den kern der sache trifft..."salzhaltige befeuchtung" wäre passender...
abends gab es dann die internationalen inselspiele...verschiedene teams oder auch einzelpersonen traten in verschiedenen wettbewerben gegeneinander an... disziplin nummer eins war limbo...gold und silber gingen hier an finnland, bronze nach fiji...
deutschland musste sich mit den plätzen fünf (laura) und sechs (ich) zufrieden geben...disziplin nummer zwei war "bottlebattle"... kampf der flaschen... dabei lag eine flasche auf dem boden und eine andere wurde an einer schnur um die hüfte gebunden und baumelte zwischen den beinen...mit dieser sollte man nun die auf dem boden liegende flasche über eine gewisse distanz bewegen... die sichtlich begeisterten zuschauer erlebten ein feuerwerk an erotisierenden hüftschwüngen...das team bestehend aus canada, australien und deutschland (ich) konnte einen überragenden sieg einfahren...silber ging an das team aus schweden/finnland und bronze an das team australien/canada/fiji ...
disziplin drei war "balloonbattle" ...kampf der luftballons...die gemischten teams mussten vier luftballons möglichst schnell zum platzen bringen...der männliche part steht bei ballon eins und die frau muss gegen ihn rennen...für ballon zwei sitzt der mann und die frau springt samt ballon auf seinen schoß, für ballon drei hält der mann seinen allerwertesten bereit und die frau rennt samt ballon dagegen und für ballon vier liegt der mann auf einer matratze und die frau springt samt ballon auf ihn...
gold ging an team england, silber an team england/schweden und bronze an team deutschland (meinereiner) / schweden (die zuvor erwähnte julia)
die letzte disziplin war "sand/wasser springen" ... eine linie auf dem boden markierte die imaginäre grenze zwischen dem imaginären ozean und dem imaginären strand... und alle beteiligten mussten anhand der befehle des schiedsrichters auf die jeweils richtige seite springen... oder stehenbleiben... gold ging hierbei sensationell an deutschland (ich), silber an england und bronze nach südafrika... alles in allem ein sehr lustiger abend mit vielen freigetränken...erstens wegen dem deutschen medaillenregen und zweitens weil das personal an diesem abend ebenfalls trinken durfte und nach einigen bieren bereitwillig getränke ausgab...
auf dem folgenden bild präsentieren sich johanna, jonathan, meinereiner und julia...
und irgendwie kam es dann auch zu spontanem haarwuchs bei mir...fast wie früher als ich noch lange haare hatte...
irgendwie hatte ich es dann zu sehr später stunde geschafft, mit johanna ins benachbarte hostel zu laufen, dort der kava zeremonie beizuwohnen, uns mit dem dortigen personal anzufreunden und dann bis 6 uhr morgens wachzubleiben...
daraus resultierend habe ich dann das frühstück verpennt und musste mich mit einem durchaus schmackhaften aber nicht wirklich sättigenden kitkat zufriedengeben...um 12 uhr mittags dann nahm ich das boot richtung hauptinsel...der kapitän meinte schon als ich an bord ging dass die see heute ein "wenig rauh" sei... mit mir an bord vier kanadier die ebenfalls im hostel waren und deren verbrachte zeit im fitnessstudio in umgekehrt proportionalem verhältnis zur zeit in der schule steht... ihre gespräche drehten sich darum, wen sie alles flachgelegt haben, wie klein und unbedeutend doch europa ist und wieviel sie gesoffen haben... ego und dummheit rangierten irgendwo zwischen "groß" und "verdammt groß" und hielten sich in etwa die waage...hätten sie nicht gesagt, dass sie kanadier sind so hätte ich sie für us-amerikaner gehalten...die kurze zeit im hostel verbrachten sie damit, möglichst gut auszusehen und andauernd liegestütze ganz zufällig vor den betten der damen zu machen ...
nach 15 minuten schaukeliger fahrt etwa verabschiedete sich einer der beiden außenbordmotoren des kleinen speedbootes und die personalunion in persona kofferträger / erste offizier / techniker versuchte noch während der fahrt den motor zu reparieren...aber erfolglos...die kanadier wurden dann auf ein anderes boot verfrachtet und dann wurde ich noch gefragt, ob ich heute einen flug erwischen muss...da wurde mir dann klar dass es auf der rückfahrt ein wenig länger dauern wird...
zum thema "rauhe see": wenn man seinen gleichgewichtssinn auf eine harte probe stellen will, dann sollte man bei windstärke 8 versuchen, auf einem kleinen speedboot die balance zu halten wenn die wellen links und rechts ins boot brechen und besagtes boot mehr übers meer springt anstatt zu schwimmen...nach anderthalb stunden war ich dann doch sehr froh, dass ich nichts gefrühstückt hatte...denn das harte geschaukel und die damit verbundenen ausgleichsbewegungen gehen irgendwann auf den magen und ins kreuz...im endeffekt dauerte die fahrt wegen halber kraft dann weit über zwei stunden und ich wurde dann wieder mit einem pick-up auf der ladefläche zum bamboo hostel gefahren...abends gab es dann wie immer schmackhaftes essen von julie und kava mit den einheimischen und gästen... und unglaublich aber wahr: nach guten 30 minuten üben hatte ich sage und schreibe zwei (in zahlen 2) akkorde auf der gitarre "im griff" und hab mit den jungs dort musiziert...(mein generelles minustalent was musik machen angeht sollte bekannt sein, deshalb sollte auch verständlich sein, warum ich hier so einen wind um 2 akkorde mache...)
sehr zu meiner freude (achtung ironie...) machte sich mein sechster sinn wieder bemerkbar: andere sehen tote, ich kann doofe menschen sehn.... es tauchten am nächsten tag die vier kanadier vom boot zum essen im hostel auf und beehrten die gäste mit ihrer glänzenden erscheinung...sie waren sich auch zu cool / fein (wie auch immer) um mit den anderen gästen und den einheimischen zu trinken... da ignoranz unliebsamer personen eine meiner königsdisziplinen ist, hab ich mich nicht weiter drum gekümmert und stattdessen mit sam, einem offizier der fijianischen marine kava getrunken...er war wie alle fijianer sehr gesprächig und hat mir von seinen un-einsätzen in sinai sowie seinen verschiedenen reisen erzählt...einer der wenigen die ich bisher getroffen habe, die es geschafft haben, mal von fiji wegzukommen...die meisten kommen im laufe ihres lebens höchstens mal fünf dörfer weiter oder in die nächste stadt...
3 Kommentare:
Sry aber nach dem "(vier schwedinnen und ich)" bin ich gedanklich stecken geblieben ^^
macht nix benne ging mir genauso*ggg*
super geile berichte übrigens lieber sascha,man fühlt sich fast als wäre man dabei gewesen.
meinst du bist bei der pub and church tour dabei???wenn du willst können wir dirzuliebe dann auch in badehosen da aufschlagen.
gru? aus KIRN
danke danke :)
also zu den schwedinnen: wir waren doch nur einen sonnenaufgang ansehn...was denkt ihr denn nur wieder? tz :P
zur x-mas pub & church tour: entweder bin ich per videochat oder live dabei... ersteres wäre mir lieber... genaueres erfahrt ihr die kommenden tage wenn ich wieder in australien bin...dann geht die jobsuche weiter... viel hoffnung mach ich mir aber wenig...
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