oder wie ich die südkoreanische knutschkugel schätzen gelernt habe...
und ja, hier mal wieder nach langer zeit ein lebenszeichen von mir... ich arbeite immernoch im garten- und landschaftsbau...nur dummerweise regnet es hier sehr sehr sehr sehr häufig und dann fallen die arbeiten häufig im wahrsten sinne des wortes ins wasser...
da der gute carl mich letztes wochenende auf abruf gehalten hat und dann immer morgens um 6:45 abgesagt hat, habe ich mir dienstag und mittwoch frei genommen und bin mit lena, sophia und sandro (ebenfalls deutsche und gehören zur gruppe "würde ich sehr gern nochmal wiedersehn") für zwei tage zum kap der verzweiflung gefahren... oder halt "cape tribulation" auf englisch... heißt so weil ein gewisser herr cook vor einiger zeit dort mit seinem schiff auf ein riff aufgelaufen ist...und deswegen ziemlich verzweifelt gewesen sein muss...
cape tribulation liegt gut 150 km nördlich von cairns... für australische verhältnisse ein klacks...kaum wert den allradler anzuwerfen... und so hatten wir rein rechnerisch noch jede menge zeit um unterwegs den ein oder anderen interessanten punkt anzufahren... das gefährt, welches ich dieses mal lenken durfte, war abermals ein hyundai getz...selbiges modell hat mich schon zuverlässig über die great ocean road gebracht...dieses mal in einem schnieken gelb...hier mal ein überblick über die reisegruppe: sophia, sandro, lena, meinereiner...
das bild entstand am rex lookout, einem aussichtspunkt kurz nach cairns der vor allem bei paraglidern sehr beliebt ist... im hintergrund schön zu sehn der regen, den wir hinter uns ins cairns gelassen hatten... er sollte uns aber am abend wieder einholen...soviel sei schonmal verraten...
erster richtiger stop der reise war dann port douglas...ein kleines küstenstädtchen welches ideal auf die bedürfnisse des durchreisenden touristen angepasst ist... pittoreske, bunte kleine häuschen und geschäfte...preise hart an der grenze zur abzocke...mehr oder weniger in der stadtmitte ein großes einkaufszentrum...und ein weitläufiges ufergebiet mit mehreren yachtclubs...
das ufergebiet war voll von solchen riesigen mangroven (?) und diese verleiteten sandro dazu, dem männlichen drang nachzugehn, alles zu besteigen... (ja...den spruch habe ich schonmal in zusammenhang mit meinem besuch des burj dubai gebracht, aber er passt einfach wunderbar hier...)
hier hat man sich bei bad kreuznach die idee der brückenhäuser abgeguckt und daraus ein steghaus gemacht...(nicht zu verwechseln mit dem "steakhaus"...)
nachdem wir dann eine runde durch den ort spaziert waren, machte sophia auf den aussichtspunkt oberhalb der stadt aufmerksam...ich weiß nicht wirklich was sich die aussies beim bau ihrer straßen so gedacht haben...als die zufahrt zu besagtem aussichtspunkt geplant wurde, hatten bestimmt noch nicht soooooo viele australier einen spritfressenden allradler... der arme vollgepackte getz ächzte im ersten gang den berg hoch... das war mit die steilste straße, die ich bisher gesehn habe...da hätte sogar eine bergziege ernsthafte traktionsprobleme bekommen...sogar flugzeuge starten in einem weniger aggressiven winkel... oben angekommen offenbarte sich allerdings eine grandiose aussicht:
wir hatten übrigens schnell eine rollenverteilung ausgepfriemelt: sophia studierte meine beiden reiseführer von australien und versorgte uns mit informationen zu allen orten auf dem weg... ich war der fahrer und die andern beiden waren ballast damit das auto nicht einseitig belastet wird ;-)
unsere tour führte uns dann weiter nach mossman wo wir uns "mossman gorge" anschauten...eine dschungel- und flusslandschaft die für den interessierten besucher begehbar gemacht wurde...
die fische im fluss kamen zwar neugierigerweise bis direkt ans ufer, aber sobald man sich ihnen im wasser näherte, waren sie schnell wieder weg...
im fluss konnte man auch baden...sandro hat diese möglichkeit genutzt... ich hatte irgendwie meinen inaktiven tag und habe mich nach dem verzicht auf mangrovenklettern auch beim baden zurückgehalten...
es gab einige verschlungene rundwege im dschungel und eine relativ moderne hängebrücke aus stahl und beton... letztere nicht wirklich spektakulär und das größte tier das wir gesehen hatten, war dieser direkte nachfahre der dinosaurier:
nach dem besuch im urwald ging es auf direktem wege zum breiten daintree river...man hat es irgendwie versäumt, hier eine brücke zu bauen oder man möchte es den besuchern als besonderes erlebnis präsentieren, hier eine fähre benutzen zu müssen...und natürlich dafür zu zahlen...
angetrieben von zwei großen rädern und einem seil schipperten wir über den gemächlich dahinfließenden daintree river...
auf der anderen seite (ja, ich verwende absichtlich nicht "am anderen ufer"...) angekommen holte uns schnell das schlechte wetter ein...offensichtlich mussten die wolken nicht die fähre nehmen und so hatten wir nach einer serpentinenreichen straße - die es bedenkenlos mit jedem alpenpass aufnehmen kann - schnell die höhe der wolken erreicht... es ist ein faszinierendes gefühl auf einer kleinen, sich windenden straße zu fahren, links und rechts wuchert grün und wild der urwald ins blickfeld und plötzlich taucht man in die sich auftürmende wolken ein...fenster runter - hand raus - wolken berühren...
so muss reisen sein...der kleine aber entscheidende nachteil daran ist leider, dass die aussicht teilweise recht eingeschränkt wird:
auch die lichtverhältnisse tendieren richtung "unterirdisch"... in der mitte windet sich der daintree den wir eben noch per fähre überquert hatten...
wenige kilometer weiter wurden die straßen noch enger, die brücken noch schmäler und die kurven noch kurviger...trotzdem machte es mir spaß den kleinen getz über die urwaldpiste zu jagen...ok..."jagen" wäre übertrieben, denn die unbändigen 50 PS zeigten mir schnell die grenzen der beschleunigung bergauf an...
nach einigen kilometern wurde aus asphalt dann schotter...die schlaglöcher hatten das potential, einen fiat 500 zu verschlingen und es ragte auch schonmal eine liane in die fahrbahn oder ein größerer steinbrocken hatte sich seinen weg auf die straße gebahnt...mein persönlicher favorit was brücken angeht, war dieses bauwerk, welches im wesentlich nur aus holzbalken auf stahlbetonträgern bestand...
es gab dann auch noch das modell "behelfsbrücke"...eine einfache betonkonstruktion, die 50 cm über wasseroberfläche neben einer frisch gebauten neuen brücke stand...war uns irgendwie kein bild wert...sollte aber noch die ein oder andere überraschung bereithalten...
nach kurzer zeit erreichten wir dann unser ziel für den tag: das beachhouse direkt am cape tribulation...
auf dem standard-schönwetter-foto sieht das natürlich richtig klasse aus...und wir hatten wirklich nur wenige meter bis zu strand und standen dann dort in direkter nähe zur pfeilspitze und waren mittendrin statt nur dabei...nur dummerweise schien bei unserm aufenthalt nicht die sonne:
wie sooft können die bilder nicht wirklich das zeigen, was wir gesehen haben...auch bei regen und wind wirkte cape tribulation beeidruckend und es war auch trotzdem noch schön dort...
den abend haben wir im bistro verbracht...dort gab es dann für mich barramundifilet, pommes, salat und knoblauchbrot... sehr lecker und machte ordentlich satt... danach gab es dann eine runde gesellschaftsspiele und am ende waren wir es, die dort im wahrsten sinne des wortes das licht ausgemacht hatten...die bedienung hat um 23 uhr die küche abgeschlossen und uns gezeigt wo die lichtschalter für die außenbeleuchtung sind...
und damit geht es im nächsten eintrag weiter:
2 Kommentare:
Lieber Sascha, vielen Dank für Deine Reiseberichte. Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und manchmal - zugegeben - auch die Luft angehalten :-) Was Ihr erlebt habt, war schon abenteuerlich, und Dein Schreibstil ist cool! Danke, dass Du Sandro mitgenommen und wieder heil zurückgebracht hast - vielleicht klappt es ja nochmal mit einem gemeinsamen Ausflug. Alles Gute für Dich und noch eine schöne Zeit in Australien.
hallo magdalena,
freut mich, dass dir die berichte gefallen haben :)
es war wirklich ein klasse ausflug :)
gruß
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