Freitag, 5. November 2010

strandhaus

ich bin sehr froh dass mein plan aufgegangen ist und ich abseits der touristenfestungen die interessantesten leute kennengelernt habe bisher...ich habe kontakt zu den einheimischen und weiß wo es das billigste bier und den besten toast gibt...

und jedesmal wenn ich an den ressorts vorbeispaziere, freu ich mich von neuem drüber, dass mein horizont nicht an der zwei meter hohen mauer aufhört...auch wenn ich dafür auf den traumstrand verzichten muss...

tag zwei habe ich ebenfalls recht gechillt angehen lassen...man wird zwangsläufig gegen 8 wach weil es dann langsam gegen 30° geht...in bisher 2 nächten wurde ich 18 mal gestochen...das anti-mücken-spray hilft einfach mal überhaupt nicht...

ich war dann nochmal im getränkeladen um die ecke (10 minuten durch palmenwälder laufen) bier und toast kaufen weil mein heineken im kühlschrank ganz nach unten gerutscht ist und ich es dann mehr oder weniger lutschen konnte...besagter getränkeladen stellt die grundversorgung für den außenbezirk von nadi dar...und liegt mehr oder weniger allein auf weiter flur...

und ich hab extra noch gefragt "gefriert es unten in der truhe?" ... klar war die antwort "nein...nie"... 



den rest des tages habe ich mit ein wenig beachvolleyball verbracht...habe mit den babykatzen gespielt...deren katzenmutter ist übrigens die geborene killerin...sie verjagt JEDEN streunenden hund...und die haben entweder ein schlechtes kurzzeitgedächtnis oder sind einfach nur blöd und kommen immer wieder zurück...und es endet immer damit dass sie mit eingezogenem schwanz das gelände verlassen...

na johni, wirst du net auch weich bei so knuffigen katzenbabys? ;-)


 
schon bei beginn meines aufenthaltes im bamboo hostel wurde mir direkt erklärt, dass ich dort weitere touren buchen konnte...das sind so die dinge die mich nicht wirklich interessieren wenn ich grad vom flughafen komme, gerne duschen würde und meinen rucksack gerne mal abstellen würde...samu ist der geschäftstüchtigste von allen dort...er kommt dann fünf mal am tag zu einem, egal was man grade macht und fragt ob man sich nicht die kataloge mal anschauen will...das nervt mit der zeit...vor allem wenn samu versucht, einem irgendein hotel anzudrehen oder ein komplettpaket für rundreisen von denen er selbst keine ahnung hat... aber hauptsache er kassiert die provision...

mein plan wäre eigentlich gewesen, an der südküste der hauptinsel entlangzureisen und dann auf die nachbarinsel überzusetzen, es gibt dort eine übernachtfähre...

ok ich sollte besser sagen "es gab" ... denn am tag bevor ich los wollte, wurde bekannt dass eben diese fähre kaputt war... und nach neuseeland zur reparatur geschleppt wird... die ersatzfähre legt nur einmal pro woche ab...also entweder nen flug für 500$ hin und zurück buchen oder pläne ändern...im hinblick auf die finanzielle situation entschloss ich mich, meine pläne zu ändern und mal 3 nächte im beachhouse zu buchen, was an der südspitze der insel liegt... die bilder davon sahen zumindest richtig traumhaft aus... samu war dann relativ glücklich, irgendwas buchen zu können und wollte dann direkt ne anzahlung haben... da die jungs dort ja keine kreditkarte nehmen, bin ich zähneknirschend nochmal zum geldautomaten und habe geld abgehoben...

am selben abend gab es dann "lovo"...ein traditioneller fijianischer grillabend... läuft wie folgt ab: man schichtet holz auf, ganz oben legt man steine drauf...dann wird nachmittags das holz angezündet und es brennt ab...irgendwann fallen dann die steine nach unten in die glut und sind eh schon gut erhitzt... wenn alles holz weg ist, werden dann die auseinandergezogen, in die mitte wird ein kleines loch gegraben, dort hinein kommen fisch, hähnchen, fijianische süßkartoffeln und blätter einer pflanze deren namen ich vergessen habe...darauf kommen dann wieder die steine und das ganze wird dann wieder 4 stunden etwa sich selbst überlassen bevor es wieder ausgegraben und serviert wird...


der geschmack war sensationell gut...vor allem die kartoffeln und die blätter dieser pflanze waren klasse...hähnchen und fisch natürlich auch...

am nächsten tag wollte ich dann den 13 uhr bus richtung osten nehmen...es gibt momente, da nervt die fijitime (dieses lässige gehabe) einfach, vor allem wenn man irgendwo hin möchte und auf die mehrfach wiederholte frage "kommt denn ein bus? ich muss dann und dann an dieser stelle sein" nur ein "jaja, natürlich" bekommt... und eine halbe stunde bevor man dann am zentralen busbahnhof sein soll, stellt sich raus, dass doch kein bus mehr kommt... zwar haben es die jungs dann geschafft mir noch den fahrservice des hostels zu organisieren, aber ja...solcher stress ist einfach unnötig...wenn man in euro rechnet, sind die preise vernachlässigbar...trotzdem nervt es...


geschafft hab ich es trotzdem noch und diese busfahrt war ein erlebnis...ich war die einzige weiße person an diesem busbahnhof...alles andere einheimische...der bus war noch älter als der in malaysia, hatte keine scheiben, ab und an mal ein stück plastik was gegen den regen schützen sollte


und die 150 km fahrt kostete 4 euro... und zum thema komfort: naja...sagen wir es mal so: faulheit wäre, mit einem cocktailshaker in diesen bus einzusteigen und einige minuten über die landstraßen von fiji zu heizen...das wäre der beste geschüttelte cocktail der welt...

obwohl es ein expressbus war, hielt er unterwegs an jeder milchkanne und sogar für leute die an der straße standen und gewunken haben...gute zwei stunden später war ich dann an der einfahrt meines hostels angekommen..."the beachhouse"... es hatte natürlich auch strandhauscharakter, lag mitten im nirgendwo in einem palmenwald...die angrenzende lagune repräsentiert den südseetraum schlechthin...fast weißer sandstrand, türkisblaues wasser, palmen, sonne...und das beste: es ist nebensaison...insgesamt sind dort nur knapp 25 gäste (von 250 möglichen) und ich habe auch direkt wieder zwei tschechen getroffen, die mit mir in nadi im bamboo hostel waren... nach kurzer zeit am strand wurde ich auch wieder auf meine bändchen angesprochen...erika und anne, zwei mädels aus deutschland, haben die bändchen direkt erkannt... letztere reist mit nur einem handtuch und den kleidern die sie am körper hat, denn ihr gepäck reist ohne sie um die welt... bzw sie hatte es in los angeles ins büro der fluggesellschaft gestellt und als sie zurückkam, war das büro geschlossen...(sie hat es aber einen tag vor ihrer abreise wieder bekommen)

wir waren dann alle erstmal damit beschäftigt, bilder zu machen...die kulisse lädt einen förmlich dazu ein, millionen bilder zu machen...

abends gab es dann noch eine runde killerpool...eine im pazifischen raum scheinbar verbreitete art mit mehreren leuten auf einmal billard zu spielen: jeder hat drei leben und reihum wird versucht irgendeine kugel zu versenken... wenn man keine kugel oder die weiße versenkt, verliert man ein leben... nach drei runden stehen drei finalisten fest die eine finalrunde spielen...gleiche regeln...ich hatte es ins finale geschafft und musste mich dann nur dem barkeeper des hauses geschlagen geben...die jungs dort spielen den ganzen tag nichts anderes, entsprechend gut war er...die arbeitshaltung ist etwas lässiger als daheim...

mein mitbewohner für die drei nächte war rhys, ein australischer surfer wie er im buche steht: immer ein grinsen im gesicht, äußerst freundlich, wuschiges dunkelblondes haar...morgens um 7 schon auf dem surfbrett...mit ihm, den deutschen mädels, den tschechen und wallace und niamh, einem irischen pärchen hab ich die meiste zeit dort verbracht... wir waren auch mit die einzigen unter 40 dort...

hier einige bilder vom strand: perfektes südseefeeling...







hier von links nach rechts: meinereiner, erika, bibi, andrew, anne...


die schaukel am strand war ein sehr verlockendes spielzeug und fotomotiv...warum ich grad in dem moment so ne fresse ziehe weiß ich auch nicht...


ein ebenfalls oft umgesetztes fotomotiv war die palme am strand die weit nach unten hing...sitzkomfort ist durchaus verbesserungswürdig...aber egal...angesichts des umfeldes kann man da ausnahmsweise mal drauf verzichten...


am frühen morgen sieht es wie folgt aus: ruhig und friedlich...


diesen ausblick genießt man aus der hängematte :-)


und so geht die sonne unter...traumhaft...


bei diesen anblicken habe ich auch erstmal wieder ein paar minuten gebraucht um zu realisieren dass ich nun fast 22000km gereist bin...beim blick nach links schaue ich auf die datumsgrenze, welche nur wenige 100km entfernt verläuft, quasi ins gestern und ich zitiere mal einen meiner lieblingsfilme: "fiji, you can´t get any further away before you start coming back"

... mit anderen worten "wenn man noch weiter reisen würde, wäre man schon wieder auf dem rückweg" ... faszinierend...






an dieser stelle auch nochmal vielen dank an erika für die bilder :-) (c) bild  5,6,7 e.spengler

1 Kommentar:

Pleio hat gesagt…

Schön das hin und wieder auch mal was nach Plan verläuft :-)
Wünsch dir noch ne schöne Zeit..hast se dir verdient.