der neue morgen am cape tribulation begann genauso wie die nacht zuvor geendet hatte: mit regen... wir nahmen noch schnell unser kostenloses frühstück ein und machten uns dann direkt auf zum auto...wir standen dann vor der wahl wieder zurückzufahren oder mal weiter richtung cooktown zu fahren...offiziell kommt man dort nur mit einem allradfahrzeug hin...
ich wollte zumindest mal schauen, wie weit man ohne kommt... der dauerregen hat die steigungsreichen schotterpisten mit diversen kleinen kanälen und riesigen pfützen übersäht... es war nicht immer einfach oder möglich, diese zu umfahren und so wurden die federung unseres kleinen getz sowie die unserer bandscheiben öfters mal beansprucht...nach gut 30 minuten fahrt erreichten wir folgendes schild:
die straße machte allerdings den eindruck, als ob man auch mit nur frontantrieb noch weiterkommen würde... auf grund des vorsichtigen protestes der mädels von der rückbank suchte ich dann einen platz zum wenden ;-)
nach wenigen metern und einer kurve sahen wir dann auch, warum man hier besser nur noch mit jeep und co weiterfährt...
die "straße" endete abrupt an einem fluss und ging auf der anderen seite wieder weiter... da hab dann auch ich eingesehen, dass wir hier definitiv nicht mehr weiterkommen... nachdem wir uns das ganze ein wenig angeschaut hatten und auch andere autofahrer mit normalen autos ankamen und feststellten, dass hier kein weiterkommen ist, kam aus der gegenrichtung ein asiatischer allradler...ohne zögern fuhr er durch den fluss und unter den staunenden und neidischen blicken aller anwesenden brauste er dann wieder davon...
gab dem ego des fahrers wohl einen gewaltigen schub...
auch wir machten uns dann auf nach hause...der regen wurde unterdessen nochmals stärker und ich konnte zeitweise kaum weiter als zehn meter sehen und die scheibenwischer waren mit den wassermassen mehr als überfordert...auf den steilen bergaufpassagen wollten die vorderräder öfters mal ausbrechen...da war die erfahrung der zeit als zivi in einem schneereichen deutschen mittelgebirge von vorteil beim fahren...
jeder einzelne regentropfen der auf das autodach knallte, war wie ein kleiner stich in die seele der hoffnung auf sonne...
es gab außer dem beachhouse noch einen weiteren zugang zum cape tribulation...trotz regens machten wir uns auf, diesen zu erkunden...ich habe ein schnelles foto geschossen und dann sind wir auch alle wieder ins auto geflüchtet...
ja auch hier muss ich sagen, dass es trotz der beschissenen wetterverhältnisse immernoch klasse aussah...wo wir wieder bei dem problem der bilder wären: in echt sah das wesentlich besser aus...auch ohne dass ich mir die situation schön reden muss...der urwald fällt direkt ins meer ab...das grün war wesentlich saftiger als auf diesem bild und die wolken türmten sich wieder am hang...
als nächstes auf der route zurück nach cairns folgte dieses straßenschild vor dem ich einfach posieren musste:
bleibt noch die frage zu beantworten, welches wasser schnell fließt... ganz einfach: das wasser welches über die im letzten eintrag erwähnte behelfsbrücke fließt...ja, ÜBER die brücke... weil diese direkt über dem wasserspiegel gebaut wurde...zahlreiche schaulustige haben sich schon auf der neugebauten aber durch baufahrzeuge blockierten brücke eingefunden und betrachteten teils fasziniert, teils verärgert die eindrucksvolle demonstration der naturgewalten...
einzig ein paar jeeps und lastwagen waren in der lage, zum zeitpunkt der aufnahmen die "brücke" zu passieren
nach etwa einer guten stunde des wartens wird einem mal wieder bewusst, wie hilflos man doch mit seinen ipods, laptops, smartphones und sonstigen technischen spielereien abseits der zivilisation ist...es gibt halt leider keine "wasserstop-app" oder einen 24 stunden kundennotruf der mal schnell den wasserhahn abdreht...
glücklicherweise fiel der wasserstand dank einer regenpause und irgendwann war er dann bei knappen 30 cm angekommen und der regen setzte wieder ein... ein mutiger autofahrer der ebenfalls einen kleinen hyundai getz fuhr, fasste sich ein herz und versuchte mit viel anlauf durchs wasser zu fahren... es sah abenteuerlich aus aber er erreichte die andere seite unbeschadet...
da der regen stärker wurde, konnte ich mich mehr oder weniger durchsetzen und wir liefen zurück zum auto um ebenfalls die über- oder besser durchquerung zu wagen...
die anderen drei waren sich der sache weniger sicher, aber als wir einen entgegenkommenden weiteren hyundai getz (das modell hat sicher gute chancen auf den titel "meistgefahrenes nicht-allrad auto in australien") anhielten und nach beschaffenheit der brücke fragten, sagten uns die darin sitzenden einheimischen dass es machbar wäre und wir auf grund des regens nicht noch länger warten sollten... da waren dann auch die restlichen zweifel beseitigt und wir reihten uns ein in die riege von großen autos mit viel PS ...
die beiden PS monster vor uns haben es ohne probleme geschafft...wir fuhren unangeschnallt um im falle eines falles schnell aus dem auto zu kommen... wie gerne hätte ich das gefilmt...
ich gebe zu: ein wenig mulmig wurde mir ja schon, denn exklusive der vor mir stehenden hatte ich bis dato genau 0 (in worten "null") flussdurchquerungen auf meinem konto...aber mit ruhigem gasfuß und stetigem steuerbord lenken gegen die strömung kamen wir gut voran...
in der mitte der brücke hat das wasser mal kurz demonstriert, wie es ist, wenn mehrere tausend kubikmeter gegen ein kleines auto drücken und ich musste stärker gegenlenken...und die scheibenwischer einschalten...
aber schlussendlich: alles ging gut und unter dem applaus der umstehenden schaulustigen setzten wir jubelnd unsere fahrt fort...
nach etwa 45 minuten riss unerwartet der himmel auf und wir konnten die folgenden strände bei schönstem wetter besuchen...am besten war natürlich die tatsache dass wir fast immer die einzigen personen an diesen stränden waren... die landschaft dort war einfach herrlich...immer wieder schwer das alles in worte zu fassen... denn adjektive wie "schön", "herrlich", "traumhaft" sind nur bruchteilmäßig in der lage zu beschreiben was das auge des betrachters in diesen momenten zu sehen bekommt...
vereinzelt konnte man dann auch einem süßwasserzufluss folgen und direkt ein wenig ins hinterland wandern und nach krokodilen ausschau halten...leider haben wir keine gefunden... außer ein paar eidechsen war hier kein reptilisches leben... hier und da noch ein frosch, aber die gehören ja zu den amphibien...(ja ja...allgemeinwissensproll... is schon ok... ;-)
des weiteren breitet sich in australien die schwarze riesenschnecke scheinbar rasant aus...alle 200m wurden wir durch unübersehbare und mit anlauf ins auge springende schilder gewarnt ...aber auch diese warnung stellte sich als unhaltbar heraus... keine riesenschnecken weit und breit...nur nervige hügel auf der straße die einen immer wieder zum abbremsen zwangen...
danach war dann wieder strand angesagt...auch hier wieder weit und breit keine menschenseele... nur wir und das rauschen des meeres...
sandro hat hier ein paar kokosnüsse geknackt und mit den mädels zusammen gegessen... für mich als nicht-kokusnuss-freund zwar kulinarisch uninteressant, aber amüsant anzusehen ;-)
auf dem weiteren weg zurück nach cairns türmten sich die wolken wieder kilometerhoch an den berghängen... wir statteten noch einigen anderen stränden besuche ab, aber irgendwie wird man nach so einem trip und sovielen schönen stränden schon ein wenig verwöhnt...jeder andere würde sich über die schönheit von bspw palm cove freuen...aber wir liefen relativ unbeeindruckt am strand entlang...trotz einsetzender dunkelheit haben wir fast alle strände bis nach cairns stadtgrenze kurz besichtigt und sind dem regen mehr oder weniger davongefahren...
aber als wir dann abends wieder zurück im hostel waren, fing es kurze zeit später auch wieder an zu regnen...
fazit: diese beiden tage gehören trotz des miesen wetters definitiv zu den besten meiner bisherigen reise... frei und ungebunden mit dem mietwagen durch die gegend fahren ist so unendlich viel besser als von einem tourguide streng nach zeitplan von einem ort zum anderen gescheucht zu werden... und das dann noch in einem bus zusammengepfercht mit vielen anderen...
und bei einem selbst organisierten roadtrip gilt: die gesellschaft kann man sich ebenfalls noch aussuchen... ich muss sagen, dass ich da eine vorzügliche wahl getroffen hatte :-) es würde mich freuen wenn ich auf meiner weiteren reise nochmal auf eine/n der drei treffe...
und alle sonstigen erlebnisse wie die überflutete brücke oder die steilsten straßen der welt und das berühren der wolken machen solch einen ausflug unvergesslich...
nun hat mich der regnerische alltag wieder und ich warte darauf, dass der regen eine längere pause macht damit ich wieder ein wenig geld verdienen kann...
Samstag, 27. November 2010
Donnerstag, 25. November 2010
tribulation
oder wie ich die südkoreanische knutschkugel schätzen gelernt habe...
und ja, hier mal wieder nach langer zeit ein lebenszeichen von mir... ich arbeite immernoch im garten- und landschaftsbau...nur dummerweise regnet es hier sehr sehr sehr sehr häufig und dann fallen die arbeiten häufig im wahrsten sinne des wortes ins wasser...
da der gute carl mich letztes wochenende auf abruf gehalten hat und dann immer morgens um 6:45 abgesagt hat, habe ich mir dienstag und mittwoch frei genommen und bin mit lena, sophia und sandro (ebenfalls deutsche und gehören zur gruppe "würde ich sehr gern nochmal wiedersehn") für zwei tage zum kap der verzweiflung gefahren... oder halt "cape tribulation" auf englisch... heißt so weil ein gewisser herr cook vor einiger zeit dort mit seinem schiff auf ein riff aufgelaufen ist...und deswegen ziemlich verzweifelt gewesen sein muss...
cape tribulation liegt gut 150 km nördlich von cairns... für australische verhältnisse ein klacks...kaum wert den allradler anzuwerfen... und so hatten wir rein rechnerisch noch jede menge zeit um unterwegs den ein oder anderen interessanten punkt anzufahren... das gefährt, welches ich dieses mal lenken durfte, war abermals ein hyundai getz...selbiges modell hat mich schon zuverlässig über die great ocean road gebracht...dieses mal in einem schnieken gelb...hier mal ein überblick über die reisegruppe: sophia, sandro, lena, meinereiner...
das bild entstand am rex lookout, einem aussichtspunkt kurz nach cairns der vor allem bei paraglidern sehr beliebt ist... im hintergrund schön zu sehn der regen, den wir hinter uns ins cairns gelassen hatten... er sollte uns aber am abend wieder einholen...soviel sei schonmal verraten...
erster richtiger stop der reise war dann port douglas...ein kleines küstenstädtchen welches ideal auf die bedürfnisse des durchreisenden touristen angepasst ist... pittoreske, bunte kleine häuschen und geschäfte...preise hart an der grenze zur abzocke...mehr oder weniger in der stadtmitte ein großes einkaufszentrum...und ein weitläufiges ufergebiet mit mehreren yachtclubs...
das ufergebiet war voll von solchen riesigen mangroven (?) und diese verleiteten sandro dazu, dem männlichen drang nachzugehn, alles zu besteigen... (ja...den spruch habe ich schonmal in zusammenhang mit meinem besuch des burj dubai gebracht, aber er passt einfach wunderbar hier...)
hier hat man sich bei bad kreuznach die idee der brückenhäuser abgeguckt und daraus ein steghaus gemacht...(nicht zu verwechseln mit dem "steakhaus"...)
nachdem wir dann eine runde durch den ort spaziert waren, machte sophia auf den aussichtspunkt oberhalb der stadt aufmerksam...ich weiß nicht wirklich was sich die aussies beim bau ihrer straßen so gedacht haben...als die zufahrt zu besagtem aussichtspunkt geplant wurde, hatten bestimmt noch nicht soooooo viele australier einen spritfressenden allradler... der arme vollgepackte getz ächzte im ersten gang den berg hoch... das war mit die steilste straße, die ich bisher gesehn habe...da hätte sogar eine bergziege ernsthafte traktionsprobleme bekommen...sogar flugzeuge starten in einem weniger aggressiven winkel... oben angekommen offenbarte sich allerdings eine grandiose aussicht:
wir hatten übrigens schnell eine rollenverteilung ausgepfriemelt: sophia studierte meine beiden reiseführer von australien und versorgte uns mit informationen zu allen orten auf dem weg... ich war der fahrer und die andern beiden waren ballast damit das auto nicht einseitig belastet wird ;-)
unsere tour führte uns dann weiter nach mossman wo wir uns "mossman gorge" anschauten...eine dschungel- und flusslandschaft die für den interessierten besucher begehbar gemacht wurde...
die fische im fluss kamen zwar neugierigerweise bis direkt ans ufer, aber sobald man sich ihnen im wasser näherte, waren sie schnell wieder weg...
im fluss konnte man auch baden...sandro hat diese möglichkeit genutzt... ich hatte irgendwie meinen inaktiven tag und habe mich nach dem verzicht auf mangrovenklettern auch beim baden zurückgehalten...
es gab einige verschlungene rundwege im dschungel und eine relativ moderne hängebrücke aus stahl und beton... letztere nicht wirklich spektakulär und das größte tier das wir gesehen hatten, war dieser direkte nachfahre der dinosaurier:
nach dem besuch im urwald ging es auf direktem wege zum breiten daintree river...man hat es irgendwie versäumt, hier eine brücke zu bauen oder man möchte es den besuchern als besonderes erlebnis präsentieren, hier eine fähre benutzen zu müssen...und natürlich dafür zu zahlen...
angetrieben von zwei großen rädern und einem seil schipperten wir über den gemächlich dahinfließenden daintree river...
auf der anderen seite (ja, ich verwende absichtlich nicht "am anderen ufer"...) angekommen holte uns schnell das schlechte wetter ein...offensichtlich mussten die wolken nicht die fähre nehmen und so hatten wir nach einer serpentinenreichen straße - die es bedenkenlos mit jedem alpenpass aufnehmen kann - schnell die höhe der wolken erreicht... es ist ein faszinierendes gefühl auf einer kleinen, sich windenden straße zu fahren, links und rechts wuchert grün und wild der urwald ins blickfeld und plötzlich taucht man in die sich auftürmende wolken ein...fenster runter - hand raus - wolken berühren...
so muss reisen sein...der kleine aber entscheidende nachteil daran ist leider, dass die aussicht teilweise recht eingeschränkt wird:
auch die lichtverhältnisse tendieren richtung "unterirdisch"... in der mitte windet sich der daintree den wir eben noch per fähre überquert hatten...
wenige kilometer weiter wurden die straßen noch enger, die brücken noch schmäler und die kurven noch kurviger...trotzdem machte es mir spaß den kleinen getz über die urwaldpiste zu jagen...ok..."jagen" wäre übertrieben, denn die unbändigen 50 PS zeigten mir schnell die grenzen der beschleunigung bergauf an...
nach einigen kilometern wurde aus asphalt dann schotter...die schlaglöcher hatten das potential, einen fiat 500 zu verschlingen und es ragte auch schonmal eine liane in die fahrbahn oder ein größerer steinbrocken hatte sich seinen weg auf die straße gebahnt...mein persönlicher favorit was brücken angeht, war dieses bauwerk, welches im wesentlich nur aus holzbalken auf stahlbetonträgern bestand...
es gab dann auch noch das modell "behelfsbrücke"...eine einfache betonkonstruktion, die 50 cm über wasseroberfläche neben einer frisch gebauten neuen brücke stand...war uns irgendwie kein bild wert...sollte aber noch die ein oder andere überraschung bereithalten...
nach kurzer zeit erreichten wir dann unser ziel für den tag: das beachhouse direkt am cape tribulation...
auf dem standard-schönwetter-foto sieht das natürlich richtig klasse aus...und wir hatten wirklich nur wenige meter bis zu strand und standen dann dort in direkter nähe zur pfeilspitze und waren mittendrin statt nur dabei...nur dummerweise schien bei unserm aufenthalt nicht die sonne:
wie sooft können die bilder nicht wirklich das zeigen, was wir gesehen haben...auch bei regen und wind wirkte cape tribulation beeidruckend und es war auch trotzdem noch schön dort...
den abend haben wir im bistro verbracht...dort gab es dann für mich barramundifilet, pommes, salat und knoblauchbrot... sehr lecker und machte ordentlich satt... danach gab es dann eine runde gesellschaftsspiele und am ende waren wir es, die dort im wahrsten sinne des wortes das licht ausgemacht hatten...die bedienung hat um 23 uhr die küche abgeschlossen und uns gezeigt wo die lichtschalter für die außenbeleuchtung sind...
und damit geht es im nächsten eintrag weiter:
und ja, hier mal wieder nach langer zeit ein lebenszeichen von mir... ich arbeite immernoch im garten- und landschaftsbau...nur dummerweise regnet es hier sehr sehr sehr sehr häufig und dann fallen die arbeiten häufig im wahrsten sinne des wortes ins wasser...
da der gute carl mich letztes wochenende auf abruf gehalten hat und dann immer morgens um 6:45 abgesagt hat, habe ich mir dienstag und mittwoch frei genommen und bin mit lena, sophia und sandro (ebenfalls deutsche und gehören zur gruppe "würde ich sehr gern nochmal wiedersehn") für zwei tage zum kap der verzweiflung gefahren... oder halt "cape tribulation" auf englisch... heißt so weil ein gewisser herr cook vor einiger zeit dort mit seinem schiff auf ein riff aufgelaufen ist...und deswegen ziemlich verzweifelt gewesen sein muss...
cape tribulation liegt gut 150 km nördlich von cairns... für australische verhältnisse ein klacks...kaum wert den allradler anzuwerfen... und so hatten wir rein rechnerisch noch jede menge zeit um unterwegs den ein oder anderen interessanten punkt anzufahren... das gefährt, welches ich dieses mal lenken durfte, war abermals ein hyundai getz...selbiges modell hat mich schon zuverlässig über die great ocean road gebracht...dieses mal in einem schnieken gelb...hier mal ein überblick über die reisegruppe: sophia, sandro, lena, meinereiner...
das bild entstand am rex lookout, einem aussichtspunkt kurz nach cairns der vor allem bei paraglidern sehr beliebt ist... im hintergrund schön zu sehn der regen, den wir hinter uns ins cairns gelassen hatten... er sollte uns aber am abend wieder einholen...soviel sei schonmal verraten...
erster richtiger stop der reise war dann port douglas...ein kleines küstenstädtchen welches ideal auf die bedürfnisse des durchreisenden touristen angepasst ist... pittoreske, bunte kleine häuschen und geschäfte...preise hart an der grenze zur abzocke...mehr oder weniger in der stadtmitte ein großes einkaufszentrum...und ein weitläufiges ufergebiet mit mehreren yachtclubs...
das ufergebiet war voll von solchen riesigen mangroven (?) und diese verleiteten sandro dazu, dem männlichen drang nachzugehn, alles zu besteigen... (ja...den spruch habe ich schonmal in zusammenhang mit meinem besuch des burj dubai gebracht, aber er passt einfach wunderbar hier...)
hier hat man sich bei bad kreuznach die idee der brückenhäuser abgeguckt und daraus ein steghaus gemacht...(nicht zu verwechseln mit dem "steakhaus"...)
nachdem wir dann eine runde durch den ort spaziert waren, machte sophia auf den aussichtspunkt oberhalb der stadt aufmerksam...ich weiß nicht wirklich was sich die aussies beim bau ihrer straßen so gedacht haben...als die zufahrt zu besagtem aussichtspunkt geplant wurde, hatten bestimmt noch nicht soooooo viele australier einen spritfressenden allradler... der arme vollgepackte getz ächzte im ersten gang den berg hoch... das war mit die steilste straße, die ich bisher gesehn habe...da hätte sogar eine bergziege ernsthafte traktionsprobleme bekommen...sogar flugzeuge starten in einem weniger aggressiven winkel... oben angekommen offenbarte sich allerdings eine grandiose aussicht:
wir hatten übrigens schnell eine rollenverteilung ausgepfriemelt: sophia studierte meine beiden reiseführer von australien und versorgte uns mit informationen zu allen orten auf dem weg... ich war der fahrer und die andern beiden waren ballast damit das auto nicht einseitig belastet wird ;-)
unsere tour führte uns dann weiter nach mossman wo wir uns "mossman gorge" anschauten...eine dschungel- und flusslandschaft die für den interessierten besucher begehbar gemacht wurde...
die fische im fluss kamen zwar neugierigerweise bis direkt ans ufer, aber sobald man sich ihnen im wasser näherte, waren sie schnell wieder weg...
im fluss konnte man auch baden...sandro hat diese möglichkeit genutzt... ich hatte irgendwie meinen inaktiven tag und habe mich nach dem verzicht auf mangrovenklettern auch beim baden zurückgehalten...
es gab einige verschlungene rundwege im dschungel und eine relativ moderne hängebrücke aus stahl und beton... letztere nicht wirklich spektakulär und das größte tier das wir gesehen hatten, war dieser direkte nachfahre der dinosaurier:
nach dem besuch im urwald ging es auf direktem wege zum breiten daintree river...man hat es irgendwie versäumt, hier eine brücke zu bauen oder man möchte es den besuchern als besonderes erlebnis präsentieren, hier eine fähre benutzen zu müssen...und natürlich dafür zu zahlen...
angetrieben von zwei großen rädern und einem seil schipperten wir über den gemächlich dahinfließenden daintree river...
auf der anderen seite (ja, ich verwende absichtlich nicht "am anderen ufer"...) angekommen holte uns schnell das schlechte wetter ein...offensichtlich mussten die wolken nicht die fähre nehmen und so hatten wir nach einer serpentinenreichen straße - die es bedenkenlos mit jedem alpenpass aufnehmen kann - schnell die höhe der wolken erreicht... es ist ein faszinierendes gefühl auf einer kleinen, sich windenden straße zu fahren, links und rechts wuchert grün und wild der urwald ins blickfeld und plötzlich taucht man in die sich auftürmende wolken ein...fenster runter - hand raus - wolken berühren...
so muss reisen sein...der kleine aber entscheidende nachteil daran ist leider, dass die aussicht teilweise recht eingeschränkt wird:
auch die lichtverhältnisse tendieren richtung "unterirdisch"... in der mitte windet sich der daintree den wir eben noch per fähre überquert hatten...
wenige kilometer weiter wurden die straßen noch enger, die brücken noch schmäler und die kurven noch kurviger...trotzdem machte es mir spaß den kleinen getz über die urwaldpiste zu jagen...ok..."jagen" wäre übertrieben, denn die unbändigen 50 PS zeigten mir schnell die grenzen der beschleunigung bergauf an...
nach einigen kilometern wurde aus asphalt dann schotter...die schlaglöcher hatten das potential, einen fiat 500 zu verschlingen und es ragte auch schonmal eine liane in die fahrbahn oder ein größerer steinbrocken hatte sich seinen weg auf die straße gebahnt...mein persönlicher favorit was brücken angeht, war dieses bauwerk, welches im wesentlich nur aus holzbalken auf stahlbetonträgern bestand...
es gab dann auch noch das modell "behelfsbrücke"...eine einfache betonkonstruktion, die 50 cm über wasseroberfläche neben einer frisch gebauten neuen brücke stand...war uns irgendwie kein bild wert...sollte aber noch die ein oder andere überraschung bereithalten...
nach kurzer zeit erreichten wir dann unser ziel für den tag: das beachhouse direkt am cape tribulation...
auf dem standard-schönwetter-foto sieht das natürlich richtig klasse aus...und wir hatten wirklich nur wenige meter bis zu strand und standen dann dort in direkter nähe zur pfeilspitze und waren mittendrin statt nur dabei...nur dummerweise schien bei unserm aufenthalt nicht die sonne:
wie sooft können die bilder nicht wirklich das zeigen, was wir gesehen haben...auch bei regen und wind wirkte cape tribulation beeidruckend und es war auch trotzdem noch schön dort...
den abend haben wir im bistro verbracht...dort gab es dann für mich barramundifilet, pommes, salat und knoblauchbrot... sehr lecker und machte ordentlich satt... danach gab es dann eine runde gesellschaftsspiele und am ende waren wir es, die dort im wahrsten sinne des wortes das licht ausgemacht hatten...die bedienung hat um 23 uhr die küche abgeschlossen und uns gezeigt wo die lichtschalter für die außenbeleuchtung sind...
und damit geht es im nächsten eintrag weiter:
Labels:
beachhouse,
cape tribulation,
fähre,
port douglas,
roadtrip
Donnerstag, 18. November 2010
handarbeit
da stehe ich nun am rande des regenwalds, es ist morgens um 7:38, das thermometer zuckt nervös in der nähe der 30°C grenze und der schweiß läuft mir übers gesicht... die schwüle kriecht in jede pore und es weht kein wind der in verbindung mit dem schweiß kühlen könnte... aber ich habe keine zeit, den ausblick auf den cairns umgebenden urwald zu genießen... ich muss mit meinem schwedischen kollegen simon mehrere kubikmeter erde in einen garten schaufeln ... bzw erst in schubkarren und dann in den garten schieben...
ich war schon wieder nahe dran, zu verzweifeln was die jobsuche angeht, denn auch in cairns möchte der geneigte arbeitgeber junge menschen mit erfahrung in verschiedenen berufszweigen und bestenfalls noch mit ausbildung und tralala... doch mein zimmergenosse fragte mich ganz spontan ob ich arbeit suche und ob ich spontan am morgigen tag zeit hätte...
und natürlich hab ich zugesagt und am nächsten morgen um 8:30 wurde ich von carl abgeholt...knapp über 40 jahre, engländer, seit 14 jahren in cairns und betreibt garten- und landschaftsbau... der mitsubishi pickup den er fährt, sieht aus als hätte er seit jahren keine waschung mehr gehabt...man sitzt auf zentimeter dickem dreck und die füße müssen sich den fußraum mit mehreren leeren dosen, flaschen, papierkram, verpackungen und sonstigen über die zeit undefinierbar gewordenem kleinkram teilen...zum glück hab ich meinen blaumann mitgenommen...und ja, in dem land in dem die meisten giftigen tiere leben und diese tiere auch noch gerne in die nähe der menschen kommen, arbeite ich im garten- und landschaftsbau... und das auch noch ohne handschuhe... carl findet sie nervig und aus diesem grund hat er keine auf vorrat...muss mir die tage unbedingt welche kaufen denn die blasen an meinen händen haben schon blasen... (uh ja, die feinen studentenfinger sind harte arbeit nicht gewöhnt...)
carl beschäftigt in den stoßzeiten (vor weihnachten / vor der regenzeit) des öfteren aushilfen... glücklicherweise braucht man offziell keine erfahrung...aber er merkt schnell ob man schonmal eine schaufel in der hand hatte... glücklicherweise kann ich da auf einiges an erfahrung zurückgreifen... auch wenn mir das niemand in einem gesellenbrief o.ä. bescheinigen kann...erster job: der garten einer alten dame soll mit rollrasen versehen werden... dafür sollte ich schubkarren beladen und fahren, den untergrund ebnen usw usf...
nach sieben harten, schweißtreibenden stunden in der prallen sonne war tag eins geschafft und carl zufrieden mit meiner arbeit...er hat laut eigener aussage noch arbeit für ein paar tage...schaun mer mal wie das wird... vielleicht kann ich noch ein wenig geld verdienen und finde danach noch was ähnliches... oder ich bin weihnachten wieder daheim... oder auf fiji... oder in thailand... soviele möglichkeiten...
tags drauf war ich dann mit schwedensimon am arbeiten und aktuell sitze ich auf der terrasse des hostels und hab grad ein knoblauchbrot gegessen... DAS australienessen für mich bisher... lecker und günstig...
bedingt durch die arbeit habe ich bisher noch nicht soviel von cairns gesehen... werde ich an einem freien tag mal nachholen... das hostel ist relativ billig... 15$ und frühstück und abendessen inklusive... allerdings hab ich wieder so ein pseudocooles hostel erwischt wo ein großteil der leute auch wieder wie in sydney morgens die ed hardy sachen anzieht, sich in die couch im außenbereich fläzt und abends immernoch da sitzt... gut aussehn ist halt auch in cairns ein wichtiges detail im leben der neuen backpacker...ich durfte mich dann auch wieder in einem meer aus abwertenden blicken baden als ich in meinen ausgeblichenen chucks und noname shirt und hose im hostel ankam... wie ich sie und ihre selbstgefällige art verabscheue...
man erkennt touristen in cairns am besten und einfachsten am frühen abend gegen 18:30 wenn die dämmerung einsetzt...dann stehen sie reihenweise auf den straßen und blicken erstaunt gen himmel und fotografieren wie wild... erging mir ähnlich, denn um diese uhrzeit strömen tausende flughunde und fledermäuse aus den bergen in die stadt zum jagen... und einige davon werden größer als heimische raben... einige dürften sogar die spannweite eines adlers erreichen...
bisher hab ich cairns nur am abend gesehen... ein nettes touristenstädtchen in dem man absolut alles kaufen kann... und dessen strandpromenade mich ein wenig an miami beach erinnert...
um die erzählerische brücke von fiji nach cairns zu schlagen: die letzten tage im paradies waren eher weniger paradiesisch... die regenzeit hat fiji fest im griff und so saßen wir meist den ganzen tag unter der bambushütte und spielten monopoly, scrabble oder diverse kartenspiele... zwei der schwedinnen aus mana kamen noch für eine nacht ins hostel und mit denen und david habe ich dann mal wieder die regnerische nacht zum tag gemacht und wir sind erst gegen 6 uhr morgens schlafen gegangen...tags drauf war mein letzter tag und den habe ich größtenteils im bett verbracht... da es nur geregnet hat, habe ich auch nix verpasst... tags drauf um 5 uhr morgens war wieder tag für mich, das taxi kam eine halbe stunde später und brachte david und mich zum flughafen...um 8:00 ortszeit fiji hob mein flieger ab und vier stunden später war ich dann um 9:15 ortszeit brisbane mal wieder in der stadt in der ich den ersten fuß auf australischen boden gesetzt habe... nach vier stunden relativ langweiligem aufenthalt dort ging es dann weiter nach cairns... dort wurde ich dann vom regen begrüßt und nach über 13 stunden reise war ich dann endlich im hostel und ja... hab mir die jobangebote durchgelesen und nachdem ich dann schon wieder direkt genervt war, traf ich auf schwedensimon...
so far... ich hab hunger und bin müde...werd gleich mal ins restaurant wandern und mein kostenloses abendessen einnehmen...
ich war schon wieder nahe dran, zu verzweifeln was die jobsuche angeht, denn auch in cairns möchte der geneigte arbeitgeber junge menschen mit erfahrung in verschiedenen berufszweigen und bestenfalls noch mit ausbildung und tralala... doch mein zimmergenosse fragte mich ganz spontan ob ich arbeit suche und ob ich spontan am morgigen tag zeit hätte...
und natürlich hab ich zugesagt und am nächsten morgen um 8:30 wurde ich von carl abgeholt...knapp über 40 jahre, engländer, seit 14 jahren in cairns und betreibt garten- und landschaftsbau... der mitsubishi pickup den er fährt, sieht aus als hätte er seit jahren keine waschung mehr gehabt...man sitzt auf zentimeter dickem dreck und die füße müssen sich den fußraum mit mehreren leeren dosen, flaschen, papierkram, verpackungen und sonstigen über die zeit undefinierbar gewordenem kleinkram teilen...zum glück hab ich meinen blaumann mitgenommen...und ja, in dem land in dem die meisten giftigen tiere leben und diese tiere auch noch gerne in die nähe der menschen kommen, arbeite ich im garten- und landschaftsbau... und das auch noch ohne handschuhe... carl findet sie nervig und aus diesem grund hat er keine auf vorrat...muss mir die tage unbedingt welche kaufen denn die blasen an meinen händen haben schon blasen... (uh ja, die feinen studentenfinger sind harte arbeit nicht gewöhnt...)
carl beschäftigt in den stoßzeiten (vor weihnachten / vor der regenzeit) des öfteren aushilfen... glücklicherweise braucht man offziell keine erfahrung...aber er merkt schnell ob man schonmal eine schaufel in der hand hatte... glücklicherweise kann ich da auf einiges an erfahrung zurückgreifen... auch wenn mir das niemand in einem gesellenbrief o.ä. bescheinigen kann...erster job: der garten einer alten dame soll mit rollrasen versehen werden... dafür sollte ich schubkarren beladen und fahren, den untergrund ebnen usw usf...
nach sieben harten, schweißtreibenden stunden in der prallen sonne war tag eins geschafft und carl zufrieden mit meiner arbeit...er hat laut eigener aussage noch arbeit für ein paar tage...schaun mer mal wie das wird... vielleicht kann ich noch ein wenig geld verdienen und finde danach noch was ähnliches... oder ich bin weihnachten wieder daheim... oder auf fiji... oder in thailand... soviele möglichkeiten...
tags drauf war ich dann mit schwedensimon am arbeiten und aktuell sitze ich auf der terrasse des hostels und hab grad ein knoblauchbrot gegessen... DAS australienessen für mich bisher... lecker und günstig...
bedingt durch die arbeit habe ich bisher noch nicht soviel von cairns gesehen... werde ich an einem freien tag mal nachholen... das hostel ist relativ billig... 15$ und frühstück und abendessen inklusive... allerdings hab ich wieder so ein pseudocooles hostel erwischt wo ein großteil der leute auch wieder wie in sydney morgens die ed hardy sachen anzieht, sich in die couch im außenbereich fläzt und abends immernoch da sitzt... gut aussehn ist halt auch in cairns ein wichtiges detail im leben der neuen backpacker...ich durfte mich dann auch wieder in einem meer aus abwertenden blicken baden als ich in meinen ausgeblichenen chucks und noname shirt und hose im hostel ankam... wie ich sie und ihre selbstgefällige art verabscheue...
man erkennt touristen in cairns am besten und einfachsten am frühen abend gegen 18:30 wenn die dämmerung einsetzt...dann stehen sie reihenweise auf den straßen und blicken erstaunt gen himmel und fotografieren wie wild... erging mir ähnlich, denn um diese uhrzeit strömen tausende flughunde und fledermäuse aus den bergen in die stadt zum jagen... und einige davon werden größer als heimische raben... einige dürften sogar die spannweite eines adlers erreichen...
bisher hab ich cairns nur am abend gesehen... ein nettes touristenstädtchen in dem man absolut alles kaufen kann... und dessen strandpromenade mich ein wenig an miami beach erinnert...
um die erzählerische brücke von fiji nach cairns zu schlagen: die letzten tage im paradies waren eher weniger paradiesisch... die regenzeit hat fiji fest im griff und so saßen wir meist den ganzen tag unter der bambushütte und spielten monopoly, scrabble oder diverse kartenspiele... zwei der schwedinnen aus mana kamen noch für eine nacht ins hostel und mit denen und david habe ich dann mal wieder die regnerische nacht zum tag gemacht und wir sind erst gegen 6 uhr morgens schlafen gegangen...tags drauf war mein letzter tag und den habe ich größtenteils im bett verbracht... da es nur geregnet hat, habe ich auch nix verpasst... tags drauf um 5 uhr morgens war wieder tag für mich, das taxi kam eine halbe stunde später und brachte david und mich zum flughafen...um 8:00 ortszeit fiji hob mein flieger ab und vier stunden später war ich dann um 9:15 ortszeit brisbane mal wieder in der stadt in der ich den ersten fuß auf australischen boden gesetzt habe... nach vier stunden relativ langweiligem aufenthalt dort ging es dann weiter nach cairns... dort wurde ich dann vom regen begrüßt und nach über 13 stunden reise war ich dann endlich im hostel und ja... hab mir die jobangebote durchgelesen und nachdem ich dann schon wieder direkt genervt war, traf ich auf schwedensimon...
so far... ich hab hunger und bin müde...werd gleich mal ins restaurant wandern und mein kostenloses abendessen einnehmen...
Labels:
abschied,
cairs,
fiji,
jobsuche,
landschaftsbau
Samstag, 13. November 2010
globalisierung
zuerst einmal wieder der überblick über meine bisherige globale reiseroute:
fiji ist schon verdammt weit weg wenn man so die karte betrachtet ...
ein weiterer tag im bamboo und ich habe beim ausflug an die coral coast gesehen, dass nadi ein wenig gößer ist, als das was ich auf meinem ersten kurztrip zu fuß gesehen habe...also nichts wie ab in den bus und ab in die große stadt (11.000 einwohners...)
die schaukelfahrt im abermals fensterlosen und teilweise mit holz, nägeln und klebeband zusammengehaltenen bus macht immer wieder aufs neue spaß... das gefährt versprüht den längst vergangenen charme von rotem, muffigen kunstleder und blankem stahl kombiniert mit der handwerklichen improvisationskunst der fijianer... hier kann man direkt mal hinter dem fahrer die aussicht genießen und alle fünf minuten erklingt im inneren ohr "highway to hell":
der ein oder andere kennt vielleicht solche glasbodenboote mit denen man die vielfalt und das prächtige leben im ozean unter dem boot bestaunen kann... ich gebe dem bus noch drei jahre und man kann das gleiche mit dem asphalt unter dem bus machen... nur ohne glasboden...
bei uns drückt man im bus den stoppknopf wenn man aussteigen will und elektronen setzen sich in bewegung und melden dem fahrer den haltewunsch... und hier sieht man, dass es auch ganz ohne elektronik geht...ein bauteil weniger das rumspinnen kann...
der innenstadtbereich von nadi war eher weniger spektakulär...es wuselte überall und das ganze treiben erinnerte mich an einen ameisenhaufen... hektische menschen gingen ihrem tagesgeschäft nach...asiatische blechlawinen quälen sich durch die maroden gassen... deutlich erkennt man die indo-fijianer an ihren bunten gewändern, ihrer extremen hektik und ihrem strengen gesichtsausdruck...der ur-fijianer lässt es da etwas gemächlicher angehen aber man sah kaum noch anzeichen von fijitime...es lag vielleicht daran dass markttag war und/oder freitag... der markt war ähnlich wie der in singapur auf dem ich war: man sah jede menge bunter und unbekannter früchte, eine sintflut an gerüchen bahnte sich ihren weg in meine nase und das lautstarke feilschen an einzelnen ständen verschmolz zu einem einzigen lauten gejohle... das einzige was fehlte war die lebend-vieh-abteilung die man in asien so häufig sieht... ergo keine lustigen verfolgungsjagden zwischen verkäufer und ware...es gab eine komplette halle extra für kavawurzeln und kavapulver...auch dort herrschte reges treiben und die ganze halle war erfüllt vom staubigen kavageruch und natürlich preisen alle ihr pulver oder ihre wurzel als das nonplusultra an...dem tourist kann man ja vieles erzählen...
durch nadi schlängelt sich ein kleiner fluß...wenn man auf der brücke steht und ins breite tal schaut, könnte man fast meinen, man sei irgendwo in südamerika an einem seitenarm des amazonas...sicherlich eines meiner nächsten ziele...
eine halbe drehung im uhrzeigersinn holt einen dann unweigerlich zurück in die "zivilisation"...denn man wird von coke in nadi innenstadt empfangen...
zurück zur einfachheit der dinge in fiji, die so wunderschön mit den verwöhnten erfahrungen und gewohnheiten des ordinären westeuropäers kontrastiert: eine telefonzelle in nadi:
gefolgt von einer bushaltestelle...man sollte vielleicht einen schirm mitnehmen wenn man dort in der regenzeit auf einen bus wartet...
um das thema "kontraste" ein wenig fortzuführen (ich werde dem noch einen eigenen eintrag widmen) hier meine aussicht etwas außerhalb von nadi: man läuft nichtsahnend eine von palmen gesäumte straße entlang und in der ferne drängen sich die gelben mc donalds schwingen ins blickfeld...
für umgerechnet knapp 5€ habe ich ein großes menu plus extra big mäc gegessen...und heute abend gibts wieder lovo im bamboo...das freut magen und verdauungstrakt...
egal wo auf der welt ich bisher war...mc donalds und coke waren schon da...wenn die amis einen hieb- und stich- und wasserfesten beweis erbringen wollten, dass sie wirklich auf dem mond waren, hätten sie sollen ein bild veröffentlichen das wie folgt aussieht:
ein wunderschönes und anschauliches beispiel für die globalisierung: sascha aus deutschland sitzt in nadi, fiji im mc donalds restaurant und lynette aus las vegas, usa erklärt ihm auf dem pappbecher made in china dass sie den big mäc mit bestem fleisch aus england (ja wirklich) und knackigem salat aus neuseeland, angeliefert mit schiffen gebaut in südostasien, fahrend unter der flagge panamas und weiter ins landesinnere gebracht von lkws aus japan, wirklich und in echt zum anbeißen findet und die in fiji unter us-lizenz abgefüllte coke ihren durst bestens löscht...neben mir wischt die aushilfskraft aus china ohne blickkontakt zum gast den boden und der alternde und im bauchumfang zunehmende mann aus westeuropa diniert mit seiner katalogfrau aus thailand am fenster aus sicherheitsglas made in froonkraisch...
stellvertretend für das monotone gesamtbild der innenstadt von nadi noch zwei bilder:
zum abschluss küre ich schonmal vorzeitig meine beiden unwörter der fijireise: "taxi???" und "souvenir???" beide kriegt man in der stadt bis zum erbrechen an den kopf geworfen...die aufdringliche freundlichkeit der menschen hier ist nur mittel zum geschäftigen zweck... da lob ich mir das ländliche umfeld in dem ich bisher immer wandelte...beim getränkehändler über das wetter reden, mit dem müllmann über schneefall in deutschland, mit der angestellten des luxushotels von gegenüber über luxus und ansprüche... ganz ohne lästiges "ne ich hab schon souvenirs gekauft" oder "ne, ich laufe lieber" ...
fiji ist schon verdammt weit weg wenn man so die karte betrachtet ...
ein weiterer tag im bamboo und ich habe beim ausflug an die coral coast gesehen, dass nadi ein wenig gößer ist, als das was ich auf meinem ersten kurztrip zu fuß gesehen habe...also nichts wie ab in den bus und ab in die große stadt (11.000 einwohners...)
die schaukelfahrt im abermals fensterlosen und teilweise mit holz, nägeln und klebeband zusammengehaltenen bus macht immer wieder aufs neue spaß... das gefährt versprüht den längst vergangenen charme von rotem, muffigen kunstleder und blankem stahl kombiniert mit der handwerklichen improvisationskunst der fijianer... hier kann man direkt mal hinter dem fahrer die aussicht genießen und alle fünf minuten erklingt im inneren ohr "highway to hell":
der ein oder andere kennt vielleicht solche glasbodenboote mit denen man die vielfalt und das prächtige leben im ozean unter dem boot bestaunen kann... ich gebe dem bus noch drei jahre und man kann das gleiche mit dem asphalt unter dem bus machen... nur ohne glasboden...
bei uns drückt man im bus den stoppknopf wenn man aussteigen will und elektronen setzen sich in bewegung und melden dem fahrer den haltewunsch... und hier sieht man, dass es auch ganz ohne elektronik geht...ein bauteil weniger das rumspinnen kann...
der innenstadtbereich von nadi war eher weniger spektakulär...es wuselte überall und das ganze treiben erinnerte mich an einen ameisenhaufen... hektische menschen gingen ihrem tagesgeschäft nach...asiatische blechlawinen quälen sich durch die maroden gassen... deutlich erkennt man die indo-fijianer an ihren bunten gewändern, ihrer extremen hektik und ihrem strengen gesichtsausdruck...der ur-fijianer lässt es da etwas gemächlicher angehen aber man sah kaum noch anzeichen von fijitime...es lag vielleicht daran dass markttag war und/oder freitag... der markt war ähnlich wie der in singapur auf dem ich war: man sah jede menge bunter und unbekannter früchte, eine sintflut an gerüchen bahnte sich ihren weg in meine nase und das lautstarke feilschen an einzelnen ständen verschmolz zu einem einzigen lauten gejohle... das einzige was fehlte war die lebend-vieh-abteilung die man in asien so häufig sieht... ergo keine lustigen verfolgungsjagden zwischen verkäufer und ware...es gab eine komplette halle extra für kavawurzeln und kavapulver...auch dort herrschte reges treiben und die ganze halle war erfüllt vom staubigen kavageruch und natürlich preisen alle ihr pulver oder ihre wurzel als das nonplusultra an...dem tourist kann man ja vieles erzählen...
durch nadi schlängelt sich ein kleiner fluß...wenn man auf der brücke steht und ins breite tal schaut, könnte man fast meinen, man sei irgendwo in südamerika an einem seitenarm des amazonas...sicherlich eines meiner nächsten ziele...
eine halbe drehung im uhrzeigersinn holt einen dann unweigerlich zurück in die "zivilisation"...denn man wird von coke in nadi innenstadt empfangen...
zurück zur einfachheit der dinge in fiji, die so wunderschön mit den verwöhnten erfahrungen und gewohnheiten des ordinären westeuropäers kontrastiert: eine telefonzelle in nadi:
gefolgt von einer bushaltestelle...man sollte vielleicht einen schirm mitnehmen wenn man dort in der regenzeit auf einen bus wartet...
um das thema "kontraste" ein wenig fortzuführen (ich werde dem noch einen eigenen eintrag widmen) hier meine aussicht etwas außerhalb von nadi: man läuft nichtsahnend eine von palmen gesäumte straße entlang und in der ferne drängen sich die gelben mc donalds schwingen ins blickfeld...
für umgerechnet knapp 5€ habe ich ein großes menu plus extra big mäc gegessen...und heute abend gibts wieder lovo im bamboo...das freut magen und verdauungstrakt...
egal wo auf der welt ich bisher war...mc donalds und coke waren schon da...wenn die amis einen hieb- und stich- und wasserfesten beweis erbringen wollten, dass sie wirklich auf dem mond waren, hätten sie sollen ein bild veröffentlichen das wie folgt aussieht:
ein wunderschönes und anschauliches beispiel für die globalisierung: sascha aus deutschland sitzt in nadi, fiji im mc donalds restaurant und lynette aus las vegas, usa erklärt ihm auf dem pappbecher made in china dass sie den big mäc mit bestem fleisch aus england (ja wirklich) und knackigem salat aus neuseeland, angeliefert mit schiffen gebaut in südostasien, fahrend unter der flagge panamas und weiter ins landesinnere gebracht von lkws aus japan, wirklich und in echt zum anbeißen findet und die in fiji unter us-lizenz abgefüllte coke ihren durst bestens löscht...neben mir wischt die aushilfskraft aus china ohne blickkontakt zum gast den boden und der alternde und im bauchumfang zunehmende mann aus westeuropa diniert mit seiner katalogfrau aus thailand am fenster aus sicherheitsglas made in froonkraisch...
stellvertretend für das monotone gesamtbild der innenstadt von nadi noch zwei bilder:
zum abschluss küre ich schonmal vorzeitig meine beiden unwörter der fijireise: "taxi???" und "souvenir???" beide kriegt man in der stadt bis zum erbrechen an den kopf geworfen...die aufdringliche freundlichkeit der menschen hier ist nur mittel zum geschäftigen zweck... da lob ich mir das ländliche umfeld in dem ich bisher immer wandelte...beim getränkehändler über das wetter reden, mit dem müllmann über schneefall in deutschland, mit der angestellten des luxushotels von gegenüber über luxus und ansprüche... ganz ohne lästiges "ne ich hab schon souvenirs gekauft" oder "ne, ich laufe lieber" ...
Freitag, 12. November 2010
zeitvertreib
sophisticated wie ich bin, streue ich mal ein wenig italienisch mit ein ;-) ... tag drei auf mana habe ich mit kultiviertem dolce far niente verbracht: nur mit faul in der sonne liegen, fuß schonen, schlafen, essen, gelegentlichem baden UND lesen eines klassikers der literaturgeschichte...
es gibt einen berg auf der insel, von dem aus man den sonnenaufgang sehr gut sehen soll...so sagen es zumindest die einheimischen... daraufhin entschlossen die schwedinnen, engländer und meinereiner, die sache mit dem sonnenaufgang dann am nächsten morgen wieder zu versuchen...man hat ja schließlich nicht so oft die chance, einen sonnenaufgang auf fiji zu sehen...den abend haben wir einmal mehr mit kava und den einheimischen verbracht...als wir dann so ins gespräch kamen, erklärte sich einer spontan bereit, uns früh morgens den weg auf den gipfel zu zeigen...als er sagte, dass wir um 5:30 auf der terrasse sein sollten, hatten die engländer spontan keine lust mehr, da sie am gleichen tag abreisten...ok...man konnte ja schließlich auch nicht ahnen, dass die sonne morgens aufgeht...
tag vier begann dann gegen 5:15 am morgen (und ja, eigentlich mache ich ja grad urlaub...) als mich eine der schwedinnen (julia) aus dem schlaf rüttelte...15 minuten später waren wir (vier schwedinnen und ich) pünktlich auf der terrasse und warteten...und warteten...außer den hunden war niemand zu sehen und das kollektive schnarchen aus dem schlafsaal war -neben dem rauschen der wellen- das einzige geräusch welches die stille der nacht durchdrang... naja... fijitime bestimmt auch am frühen morgen den lebensrhythmus und um viertel vor sechs war dann unser führer endlich da (jajaja...ich bin mir der brisanz des wortes "führer" durchaus bewusst...das nazometer schlägt bei einigen sicher wieder weit in den roten bereich...aber egal)...
ohne weitere große worte machten wir uns auf den weg...direkt durchs noch tief schlafende dorf, begleitet wurden wir noch von den hunden des hostels...und je weiter wir von unserem domizil entfernt waren, desto einfacher wurden die behausungen...man sah gemauerte bauruinen von projekten, die mittendrin abgebrochen wurden und reste von früheren versuchen, die insel touristisch zu erschließen...
auf halben weg mitten im hang befand sich das generatorhaus welches mit zwei dieselaggregaten das dorf mit strom versorgt...und oben auf dem berg angekommen, sahen wir schon direkt wieder die imposante und gleichzeitig verschleiernde wand aus wolken, die sich dort erstreckte wo die sonne aufgehen sollte...es wurde langsam heller und heller, der himmel an besagter stelle wurde rot, orange, grau und dann blau...schließlich um 6:48 schob sich die sonne hinter den wolken hervor...frei nach peter fox: "...wird langsam schwarz zu blau..."
kurze zeit später sind wir dann auch schon wieder zurückgelaufen und waren pünktlich zum frühstück um 7:15 wieder im hostel...höchstwahrscheinlich war in der geschichte des hostels noch nie ein backpacker so früh wie wir zum frühstück erschienen...wir waren bei weitem die ersten am buffet und das personal war überrascht von unserer präsenz und wuselte aufgeregt durch die gegend...
nach dem essen sind wir auch alle auf direktem wege wieder ins bett... gegen 11 uhr weilte ich abermals unter den wachen und habe dann das buch an diesem tag zuende gelesen...in der mitte hat es so seine phasen in denen man denkt "laber net und komm zum punkt" aber alles in allem doch ein sehr gutes buch mit einigen überraschungen...
und sonst hab ich auch nur in der sonne gelegen...unterbrochen von gelegentlichen abkühlungen im meer...wobei auf grund der badewassertemperatur das wort "abkühlung" nicht wirklich den kern der sache trifft..."salzhaltige befeuchtung" wäre passender...
abends gab es dann die internationalen inselspiele...verschiedene teams oder auch einzelpersonen traten in verschiedenen wettbewerben gegeneinander an... disziplin nummer eins war limbo...gold und silber gingen hier an finnland, bronze nach fiji...
deutschland musste sich mit den plätzen fünf (laura) und sechs (ich) zufrieden geben...disziplin nummer zwei war "bottlebattle"... kampf der flaschen... dabei lag eine flasche auf dem boden und eine andere wurde an einer schnur um die hüfte gebunden und baumelte zwischen den beinen...mit dieser sollte man nun die auf dem boden liegende flasche über eine gewisse distanz bewegen... die sichtlich begeisterten zuschauer erlebten ein feuerwerk an erotisierenden hüftschwüngen...das team bestehend aus canada, australien und deutschland (ich) konnte einen überragenden sieg einfahren...silber ging an das team aus schweden/finnland und bronze an das team australien/canada/fiji ...
disziplin drei war "balloonbattle" ...kampf der luftballons...die gemischten teams mussten vier luftballons möglichst schnell zum platzen bringen...der männliche part steht bei ballon eins und die frau muss gegen ihn rennen...für ballon zwei sitzt der mann und die frau springt samt ballon auf seinen schoß, für ballon drei hält der mann seinen allerwertesten bereit und die frau rennt samt ballon dagegen und für ballon vier liegt der mann auf einer matratze und die frau springt samt ballon auf ihn...
gold ging an team england, silber an team england/schweden und bronze an team deutschland (meinereiner) / schweden (die zuvor erwähnte julia)
die letzte disziplin war "sand/wasser springen" ... eine linie auf dem boden markierte die imaginäre grenze zwischen dem imaginären ozean und dem imaginären strand... und alle beteiligten mussten anhand der befehle des schiedsrichters auf die jeweils richtige seite springen... oder stehenbleiben... gold ging hierbei sensationell an deutschland (ich), silber an england und bronze nach südafrika... alles in allem ein sehr lustiger abend mit vielen freigetränken...erstens wegen dem deutschen medaillenregen und zweitens weil das personal an diesem abend ebenfalls trinken durfte und nach einigen bieren bereitwillig getränke ausgab...
auf dem folgenden bild präsentieren sich johanna, jonathan, meinereiner und julia...
und irgendwie kam es dann auch zu spontanem haarwuchs bei mir...fast wie früher als ich noch lange haare hatte...
irgendwie hatte ich es dann zu sehr später stunde geschafft, mit johanna ins benachbarte hostel zu laufen, dort der kava zeremonie beizuwohnen, uns mit dem dortigen personal anzufreunden und dann bis 6 uhr morgens wachzubleiben...
daraus resultierend habe ich dann das frühstück verpennt und musste mich mit einem durchaus schmackhaften aber nicht wirklich sättigenden kitkat zufriedengeben...um 12 uhr mittags dann nahm ich das boot richtung hauptinsel...der kapitän meinte schon als ich an bord ging dass die see heute ein "wenig rauh" sei... mit mir an bord vier kanadier die ebenfalls im hostel waren und deren verbrachte zeit im fitnessstudio in umgekehrt proportionalem verhältnis zur zeit in der schule steht... ihre gespräche drehten sich darum, wen sie alles flachgelegt haben, wie klein und unbedeutend doch europa ist und wieviel sie gesoffen haben... ego und dummheit rangierten irgendwo zwischen "groß" und "verdammt groß" und hielten sich in etwa die waage...hätten sie nicht gesagt, dass sie kanadier sind so hätte ich sie für us-amerikaner gehalten...die kurze zeit im hostel verbrachten sie damit, möglichst gut auszusehen und andauernd liegestütze ganz zufällig vor den betten der damen zu machen ...
nach 15 minuten schaukeliger fahrt etwa verabschiedete sich einer der beiden außenbordmotoren des kleinen speedbootes und die personalunion in persona kofferträger / erste offizier / techniker versuchte noch während der fahrt den motor zu reparieren...aber erfolglos...die kanadier wurden dann auf ein anderes boot verfrachtet und dann wurde ich noch gefragt, ob ich heute einen flug erwischen muss...da wurde mir dann klar dass es auf der rückfahrt ein wenig länger dauern wird...
zum thema "rauhe see": wenn man seinen gleichgewichtssinn auf eine harte probe stellen will, dann sollte man bei windstärke 8 versuchen, auf einem kleinen speedboot die balance zu halten wenn die wellen links und rechts ins boot brechen und besagtes boot mehr übers meer springt anstatt zu schwimmen...nach anderthalb stunden war ich dann doch sehr froh, dass ich nichts gefrühstückt hatte...denn das harte geschaukel und die damit verbundenen ausgleichsbewegungen gehen irgendwann auf den magen und ins kreuz...im endeffekt dauerte die fahrt wegen halber kraft dann weit über zwei stunden und ich wurde dann wieder mit einem pick-up auf der ladefläche zum bamboo hostel gefahren...abends gab es dann wie immer schmackhaftes essen von julie und kava mit den einheimischen und gästen... und unglaublich aber wahr: nach guten 30 minuten üben hatte ich sage und schreibe zwei (in zahlen 2) akkorde auf der gitarre "im griff" und hab mit den jungs dort musiziert...(mein generelles minustalent was musik machen angeht sollte bekannt sein, deshalb sollte auch verständlich sein, warum ich hier so einen wind um 2 akkorde mache...)
sehr zu meiner freude (achtung ironie...) machte sich mein sechster sinn wieder bemerkbar: andere sehen tote, ich kann doofe menschen sehn.... es tauchten am nächsten tag die vier kanadier vom boot zum essen im hostel auf und beehrten die gäste mit ihrer glänzenden erscheinung...sie waren sich auch zu cool / fein (wie auch immer) um mit den anderen gästen und den einheimischen zu trinken... da ignoranz unliebsamer personen eine meiner königsdisziplinen ist, hab ich mich nicht weiter drum gekümmert und stattdessen mit sam, einem offizier der fijianischen marine kava getrunken...er war wie alle fijianer sehr gesprächig und hat mir von seinen un-einsätzen in sinai sowie seinen verschiedenen reisen erzählt...einer der wenigen die ich bisher getroffen habe, die es geschafft haben, mal von fiji wegzukommen...die meisten kommen im laufe ihres lebens höchstens mal fünf dörfer weiter oder in die nächste stadt...
es gibt einen berg auf der insel, von dem aus man den sonnenaufgang sehr gut sehen soll...so sagen es zumindest die einheimischen... daraufhin entschlossen die schwedinnen, engländer und meinereiner, die sache mit dem sonnenaufgang dann am nächsten morgen wieder zu versuchen...man hat ja schließlich nicht so oft die chance, einen sonnenaufgang auf fiji zu sehen...den abend haben wir einmal mehr mit kava und den einheimischen verbracht...als wir dann so ins gespräch kamen, erklärte sich einer spontan bereit, uns früh morgens den weg auf den gipfel zu zeigen...als er sagte, dass wir um 5:30 auf der terrasse sein sollten, hatten die engländer spontan keine lust mehr, da sie am gleichen tag abreisten...ok...man konnte ja schließlich auch nicht ahnen, dass die sonne morgens aufgeht...
tag vier begann dann gegen 5:15 am morgen (und ja, eigentlich mache ich ja grad urlaub...) als mich eine der schwedinnen (julia) aus dem schlaf rüttelte...15 minuten später waren wir (vier schwedinnen und ich) pünktlich auf der terrasse und warteten...und warteten...außer den hunden war niemand zu sehen und das kollektive schnarchen aus dem schlafsaal war -neben dem rauschen der wellen- das einzige geräusch welches die stille der nacht durchdrang... naja... fijitime bestimmt auch am frühen morgen den lebensrhythmus und um viertel vor sechs war dann unser führer endlich da (jajaja...ich bin mir der brisanz des wortes "führer" durchaus bewusst...das nazometer schlägt bei einigen sicher wieder weit in den roten bereich...aber egal)...
ohne weitere große worte machten wir uns auf den weg...direkt durchs noch tief schlafende dorf, begleitet wurden wir noch von den hunden des hostels...und je weiter wir von unserem domizil entfernt waren, desto einfacher wurden die behausungen...man sah gemauerte bauruinen von projekten, die mittendrin abgebrochen wurden und reste von früheren versuchen, die insel touristisch zu erschließen...
auf halben weg mitten im hang befand sich das generatorhaus welches mit zwei dieselaggregaten das dorf mit strom versorgt...und oben auf dem berg angekommen, sahen wir schon direkt wieder die imposante und gleichzeitig verschleiernde wand aus wolken, die sich dort erstreckte wo die sonne aufgehen sollte...es wurde langsam heller und heller, der himmel an besagter stelle wurde rot, orange, grau und dann blau...schließlich um 6:48 schob sich die sonne hinter den wolken hervor...frei nach peter fox: "...wird langsam schwarz zu blau..."
kurze zeit später sind wir dann auch schon wieder zurückgelaufen und waren pünktlich zum frühstück um 7:15 wieder im hostel...höchstwahrscheinlich war in der geschichte des hostels noch nie ein backpacker so früh wie wir zum frühstück erschienen...wir waren bei weitem die ersten am buffet und das personal war überrascht von unserer präsenz und wuselte aufgeregt durch die gegend...
nach dem essen sind wir auch alle auf direktem wege wieder ins bett... gegen 11 uhr weilte ich abermals unter den wachen und habe dann das buch an diesem tag zuende gelesen...in der mitte hat es so seine phasen in denen man denkt "laber net und komm zum punkt" aber alles in allem doch ein sehr gutes buch mit einigen überraschungen...
und sonst hab ich auch nur in der sonne gelegen...unterbrochen von gelegentlichen abkühlungen im meer...wobei auf grund der badewassertemperatur das wort "abkühlung" nicht wirklich den kern der sache trifft..."salzhaltige befeuchtung" wäre passender...
abends gab es dann die internationalen inselspiele...verschiedene teams oder auch einzelpersonen traten in verschiedenen wettbewerben gegeneinander an... disziplin nummer eins war limbo...gold und silber gingen hier an finnland, bronze nach fiji...
deutschland musste sich mit den plätzen fünf (laura) und sechs (ich) zufrieden geben...disziplin nummer zwei war "bottlebattle"... kampf der flaschen... dabei lag eine flasche auf dem boden und eine andere wurde an einer schnur um die hüfte gebunden und baumelte zwischen den beinen...mit dieser sollte man nun die auf dem boden liegende flasche über eine gewisse distanz bewegen... die sichtlich begeisterten zuschauer erlebten ein feuerwerk an erotisierenden hüftschwüngen...das team bestehend aus canada, australien und deutschland (ich) konnte einen überragenden sieg einfahren...silber ging an das team aus schweden/finnland und bronze an das team australien/canada/fiji ...
disziplin drei war "balloonbattle" ...kampf der luftballons...die gemischten teams mussten vier luftballons möglichst schnell zum platzen bringen...der männliche part steht bei ballon eins und die frau muss gegen ihn rennen...für ballon zwei sitzt der mann und die frau springt samt ballon auf seinen schoß, für ballon drei hält der mann seinen allerwertesten bereit und die frau rennt samt ballon dagegen und für ballon vier liegt der mann auf einer matratze und die frau springt samt ballon auf ihn...
gold ging an team england, silber an team england/schweden und bronze an team deutschland (meinereiner) / schweden (die zuvor erwähnte julia)
die letzte disziplin war "sand/wasser springen" ... eine linie auf dem boden markierte die imaginäre grenze zwischen dem imaginären ozean und dem imaginären strand... und alle beteiligten mussten anhand der befehle des schiedsrichters auf die jeweils richtige seite springen... oder stehenbleiben... gold ging hierbei sensationell an deutschland (ich), silber an england und bronze nach südafrika... alles in allem ein sehr lustiger abend mit vielen freigetränken...erstens wegen dem deutschen medaillenregen und zweitens weil das personal an diesem abend ebenfalls trinken durfte und nach einigen bieren bereitwillig getränke ausgab...
auf dem folgenden bild präsentieren sich johanna, jonathan, meinereiner und julia...
und irgendwie kam es dann auch zu spontanem haarwuchs bei mir...fast wie früher als ich noch lange haare hatte...
irgendwie hatte ich es dann zu sehr später stunde geschafft, mit johanna ins benachbarte hostel zu laufen, dort der kava zeremonie beizuwohnen, uns mit dem dortigen personal anzufreunden und dann bis 6 uhr morgens wachzubleiben...
daraus resultierend habe ich dann das frühstück verpennt und musste mich mit einem durchaus schmackhaften aber nicht wirklich sättigenden kitkat zufriedengeben...um 12 uhr mittags dann nahm ich das boot richtung hauptinsel...der kapitän meinte schon als ich an bord ging dass die see heute ein "wenig rauh" sei... mit mir an bord vier kanadier die ebenfalls im hostel waren und deren verbrachte zeit im fitnessstudio in umgekehrt proportionalem verhältnis zur zeit in der schule steht... ihre gespräche drehten sich darum, wen sie alles flachgelegt haben, wie klein und unbedeutend doch europa ist und wieviel sie gesoffen haben... ego und dummheit rangierten irgendwo zwischen "groß" und "verdammt groß" und hielten sich in etwa die waage...hätten sie nicht gesagt, dass sie kanadier sind so hätte ich sie für us-amerikaner gehalten...die kurze zeit im hostel verbrachten sie damit, möglichst gut auszusehen und andauernd liegestütze ganz zufällig vor den betten der damen zu machen ...
nach 15 minuten schaukeliger fahrt etwa verabschiedete sich einer der beiden außenbordmotoren des kleinen speedbootes und die personalunion in persona kofferträger / erste offizier / techniker versuchte noch während der fahrt den motor zu reparieren...aber erfolglos...die kanadier wurden dann auf ein anderes boot verfrachtet und dann wurde ich noch gefragt, ob ich heute einen flug erwischen muss...da wurde mir dann klar dass es auf der rückfahrt ein wenig länger dauern wird...
zum thema "rauhe see": wenn man seinen gleichgewichtssinn auf eine harte probe stellen will, dann sollte man bei windstärke 8 versuchen, auf einem kleinen speedboot die balance zu halten wenn die wellen links und rechts ins boot brechen und besagtes boot mehr übers meer springt anstatt zu schwimmen...nach anderthalb stunden war ich dann doch sehr froh, dass ich nichts gefrühstückt hatte...denn das harte geschaukel und die damit verbundenen ausgleichsbewegungen gehen irgendwann auf den magen und ins kreuz...im endeffekt dauerte die fahrt wegen halber kraft dann weit über zwei stunden und ich wurde dann wieder mit einem pick-up auf der ladefläche zum bamboo hostel gefahren...abends gab es dann wie immer schmackhaftes essen von julie und kava mit den einheimischen und gästen... und unglaublich aber wahr: nach guten 30 minuten üben hatte ich sage und schreibe zwei (in zahlen 2) akkorde auf der gitarre "im griff" und hab mit den jungs dort musiziert...(mein generelles minustalent was musik machen angeht sollte bekannt sein, deshalb sollte auch verständlich sein, warum ich hier so einen wind um 2 akkorde mache...)
sehr zu meiner freude (achtung ironie...) machte sich mein sechster sinn wieder bemerkbar: andere sehen tote, ich kann doofe menschen sehn.... es tauchten am nächsten tag die vier kanadier vom boot zum essen im hostel auf und beehrten die gäste mit ihrer glänzenden erscheinung...sie waren sich auch zu cool / fein (wie auch immer) um mit den anderen gästen und den einheimischen zu trinken... da ignoranz unliebsamer personen eine meiner königsdisziplinen ist, hab ich mich nicht weiter drum gekümmert und stattdessen mit sam, einem offizier der fijianischen marine kava getrunken...er war wie alle fijianer sehr gesprächig und hat mir von seinen un-einsätzen in sinai sowie seinen verschiedenen reisen erzählt...einer der wenigen die ich bisher getroffen habe, die es geschafft haben, mal von fiji wegzukommen...die meisten kommen im laufe ihres lebens höchstens mal fünf dörfer weiter oder in die nächste stadt...
Abonnieren
Posts (Atom)