glücklicherweise war das in den Bus geschwappte Wasser nur bis in die Polster der Trage- und Beckengurte meines Rucksacks vorgedrungen, der Rest hielt sein "wasserdicht" Versprechen ein...wie die Zelte gesichert wurden, habe ich ja bereits hinreichend erwähnt und nach einer kurzen Stärkung ging es auch schon los...der Campingkocher hat hier sehr gute Dienste geleistet und wenn man nichts anderes hat, sind auch Fertigprodukte aus der "Junggeselle-kann-ohne-Mama-nix-kochen" Abteilung eine in Betracht zu ziehende Alternative... in der Not frisst der Teufel bekanntermaßen auch Fliegen...
auf Grund der geringeren Heizleistung des Spirituskochers benötigt das Gericht zwar knapp die dreifache Zeit wie mit einem handelsüblichen Herd, aber auf Grund der akuten Herdknappheit wartet man doch gerne und Vorfreude soll ja die schönste Freude sein... (und nein: das ist keine Kritik am Spirituskocher!)
Frisch gestärkt und vom Wetter begünstigt (bescheidenerweise sage ich mal "begünstigt" wenn es nicht regnet) wollten wir die Umgebung erkunden und so fingen wir dann an der "Einfahrt" zum Camp an...diese besteht aus einem nicht allzu tiefen Fluss, so dass hier auch weniger geländetaugliche Reisebusse passieren konnten:
Wären dort Gepäckstücke gelagert gewesen (der Bus sieht leer aus) so wären deren Besitzer bestimmt ähnlich überrascht über die Tropfen, die vom Rucksack kommen...
So sah übrigens die Ursprungshütte aus: eine Felsspalte mit ein paar Steinen umringt und ein Dach drüber... sah von innen ebenfalls recht ungemütlich aus...mit dem Zelt hatten wir dann doch die bessere Alternative...
Nach einigem Suchen haben wir dann einen Rundweg gefunden, der uns in 6,2km einmal rund um das Lavafeld (oben auf dem Foto ist die Front zu sehen) führt, welches die zweite Begrenzung des Camps neben dem Fluss darstellt... J. geht schonmal voraus und checkt die Lage während der Autor die Landschaft genießt... abwechslungsreiche Formationen von schroff bis hin zu vom Wasser über viele viele viele (...) Jahre geformt...auch waren viele Farben zu sehen: von braun über grün und rot bis hin zu schwarz und weiß... und bevor ich hier noch 1000 Worte verliere, lieber 5 unkommentierte Bilder, die wesentlich mehr sagen:
nach einer guten Stunde wandern schraubte sich der Weg beachtlich in die Höhe und der kleine Fluss neben dem wir anfangs wandelten ist nun tief unten im Tal... ich bin sehr dafür, dass Fotos bald durch Hologramme abgelöst werden...die Höhe sowie die spektakuläre Fernsicht kommen in 2D nicht wirklich zur Geltung:
...zur Sicherung gab es übrigens maximal ein dünnes Seil...aber wer hier zu nah am Abgrund wandelt ist selbst Schuld...Schwerkraft wirkt auch in Island...
oben auf dem Lavafeld angekommen, zeigten sich bizarre Formen und tiefe Spalten...so erkaltete die Lava kurz nach dem Ausbruch...stellenweise überziehen Moos und Flechten die schwarze Einöde...
an manchen Stellen bildeten sich kleine Seen, die durch verschiedenste Farben auf sich aufmerksam machten:
ganz oben auf dem Lavafeld hat man eine tolle Aussicht auf das Camp und die heißen Quellen die dort zu finden sind...
von der besagten heißen Quelle habe ich kein Foto gemacht... J. hatte sie als erstes probiert und war begeistert davon... ich für meinen Teil musste mich erst noch überwinden, die etwa 500m Wegstrecke in Badehose bei Windstärke 7 und ebenso vielen Grad Celsius zurückzulegen... irgendwann konnte ich den inneren Schweinehund bezwingen und machte mich auf den Weg... um es kurz zu fassen: herrlich! der Krater wird befüllt von 3 (verdammt) heißen und 3 (schweine) kalten Quellen und die Herausforderung bestand darin, den Platz zwischen drohender Erfrierung und Verbrühung zu finden... nach etwa einer Stunde war ich dann so aufgeheizt, dass der Rückweg kein Problem mehr war...
Schattenseite der stark frequentierten Quelle: viele Leute nutzen diese, ohne sich vorher zu duschen... und dann meist auch noch mit diversen Cremes und Ölen auf der Haut... die Folge davon lässt sich hier ganz gut erkennen: das Abwasser ist überzogen von einem Schmierfilm...weniger schön...
nach dem Badeerlebnis ging es dann auch direkt in den Schlafsack, der folgende Tag sollte früh beginnen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen