Samstag, 15. Januar 2011

paranoia

dieser beitrag sei meinem guten freund johannes gewidmet...

es soll ja leute geben, die sehen vom gebrauch einer funktastatur ab, weil sie befürchten, man würde ihre passwörter ausspionieren...aber das ist ein anderes thema...

george orwell hat ein buch geschrieben mit dem schönen titel "1984" und es handelt vom totalen überwachungsstaat, der einblick in jeden privathaushalt hat... 

dank googles datensammelwut sind wir auf einem bedenklichen weg und evtl haben schäubles schergen damals beim aufbau der stasi 2.0 schon die ein oder andere wohnung in ein fernsehstudio verwandelt, aber von einem szenario wie im besagten buch sind wir zum glück noch ein stück entfernt... und da wir ja alle potenzielle terroristen sind, ist es auch nur noch eine frage der zeit bis... naja...das würde zu weit führen an dieser stelle...

ich war damals in london und new york schon überrascht von der anzahl der überwachungskameras an öffentlichen plätzen, aber australien hat da alles getoppt... im grunde könnte ich den behörden eine nachricht zukommen lassen, in der meine genauen reisedaten und die orte mit zeit stehen, an denen ich war und schon könnte man mir ein komplettes video meines australienaufenthaltes zusammenschneiden... man würde sehen, wie ich bspw durch sydney renne, mit einer kleinen stadtkarte in der hand und verzweifelt den treppenaufgang zur harbour bridge suche... oder wie ich schutz vor dem regen suche und mich klatschnass unter einem pavillon unterstelle... es gab keine gasse, in die keine kamera filmte, es gab kein öffentliches gebäude, bei dem man nicht beim eintreten gefilmt wurde, es gab keinen platz, an dem nicht die kameras eine rundumsicht garantierten... wer unter paranoia leidet oder ausgeprägter verschwörungstheoretiker ist, sollte australien meiden...nun mal eine nur kleine (!) übersicht über die vielfältigen anwendungsmöglichkeiten der überwachungskamera:


beginnen wir mit dem nicht wirklich versteckten klassiker: der öffentlche platz, gut sichtbar dieser mast mit den vier kameras...er zeugt sehr deutlich von der "präsenz" der hüter von recht, ordnung und privatsphäre...oder so ähnlich... verbrechen sollte sich besser in den toten winkeln zwischen den sichtfeldern der kameras abspielen...


um die sache mit dem toten und dem blickwinkel in sinne der überwachung zu umgehen, hat man einfach noch eine weitere kamera installiert, die aus einer überschaubaren höhe den kompletten platz filmt... und ja, es war der platz vor der oper... das kleine ding an der spitze des bogens ist eine kamera... im gegensatz zum mast schon ein wenig besser "versteckt"...


wenn man sich aufmacht, die harbour bridge zu fuß zu überqueren, wird man sich erstens über die hohen antisuizidären zäune ärgern und zweitens das gefühl nicht los, man wird beobachtet... alle paar meter sorgen kameras für ungestörte rundumsicht...




aber auch wenn man mit der fähre fahren möchte, wird man während der wartezeit gefilmt...man könnte ja eine bombe im gepäck haben... und wenn diese hoch- und die fähre untergegangen ist, kann man so im nachhinein wenigstens sagen, wer der böse terrorist war...ein hoch auf die präventiven möglichkeiten der überwachungskamera...


"kamera auf mast" ist der klassiker an vielen stellen der stadt...


aber es geht auch ein wenig versteckter... ich weiß nicht recht ob die grüne tarnfarbe dieser kameras im botanischen garten dazu dient, die tierwelt nicht zu verschrecken oder um den touristen und besuchern nicht zu aufdringlich zu wirken... bestimmt hat hier das verteidigungsministerium kräftig mitgeholfen und für einen mindestens zweistelligen millionenbetrag ein grün entwickelt, dass der umgebung möglichst nahe kommt... dieses wird dann später in einem eventuellen krie...äh internationalen konflikt eingesetzt, um australiens panzer im grün des dschungels unsichtbar zu machen...(man sollte dann aber vermeiden, in dieser lackierung in einer der wüsten des nahen ostens mit amerika um öl zu kämpfen...)


sehr süß auch dieses versteck zwischen den zinnen dieser mauer... fast unauffällig...


 damit man auch bei dunkelheit sehen kann, wer sich an der ecke dieses hauses rumtreibt und wenn man sich die infrarotkamera sparen will, so baut man noch einen bewegungsmelder und zwei halogenstrahler in unmittelbarer nähe zur kamera an... und es werde licht!
 

auch immer wieder zu sehen: ubahn stationen werden penibel überwacht...gleiches schema wie bei den fähranlegern: wenn der rucksack explodiert ist, lässt sich port mortem sagen, wer es war... so kann man wenigstens feindbilder aufbauen...


in manly, einem stadtteil von sydney, hab ich diese konstruktion gesehn, die eine fußgängerzone überspannt: schön, wenn man guten gewissens shoppen gehn kann und sich sicher sein kann, dass man gefilmt wird... so macht es den besuchern im puff gleich doppelt spaß, möglichst unauffällig in des kleine haus an der ecke einzutreten... oder man geht ein wenig schneller wenn man aus dem pornoladen kommt... mit einer unauffälligen, meist braunen plastiktüte... aber natürlich sind all die kleinen gefilmten geheimnisse nur zum besten der bevölkerung...

 
wie unauffällig war da mein aufenthalt auf fiji ... die kameras dort waren meistens im besitz der wenigen touristen...

Keine Kommentare: