URLAUB! ENDLICH!
Dieses Mal wieder in Asien und auch dieses Mal bin ich nicht allein unterwegs. Mit einer langjährigen Freundin, nennen wir sie aus Gründen des Datenschutzes "C.", mache ich mich auf die Reise nach Vietnam...
Vietnam...Land auf dem Sprung...Perle Indochinas...Abenteuer...Viele Beschreibungen treffen auf das zu, was einen erwartet...
Vietnam...Land auf dem Sprung...Perle Indochinas...Abenteuer...Viele Beschreibungen treffen auf das zu, was einen erwartet...
Bevor ich zu den einzelnen Orten der Reise komme, fange ich mit ein paar allgemeinen Punkten an...
Aus der fanzösischen Kolonialzeit ist neben vielen Gebäuden auch die Schrift erhalten geblieben: als einziges Land in Asien verwendet man hier romanische Buchstaben. Diese werden mit diversen Akzenten und Stimmhöhenangaben versehen, man scheitert hier beim ersten Versuch der korrekten Aussprache kläglich. Trotzdem erleichtert es einem die Orientierung ungemein.
2014 habe ich aus La Paz (Bolivien) geschrieben, dass dieser Ort die Quelle aller Unordnung auf der Welt sein muss... wie sagt man im Englischen so schön "little did I know" (ich hatte ja keine Ahnung) ... gegen den Straßenverkehr in Hanoi oder Ho Chi Minh Stadt war Südamerika regelrecht Kindergarten. Die großen Städte bestehen im wesentlichen aus Mopeds...egal was man an anderer Stelle sehen/lesen kann - Mopeds und Roller überall. Unbestätigten Gerüchten zufolge kommen auf 90 Millionen Einwohner 60 Millionen angemeldete (!) Roller...merkt man...irgendwie...
2014 habe ich aus La Paz (Bolivien) geschrieben, dass dieser Ort die Quelle aller Unordnung auf der Welt sein muss... wie sagt man im Englischen so schön "little did I know" (ich hatte ja keine Ahnung) ... gegen den Straßenverkehr in Hanoi oder Ho Chi Minh Stadt war Südamerika regelrecht Kindergarten. Die großen Städte bestehen im wesentlichen aus Mopeds...egal was man an anderer Stelle sehen/lesen kann - Mopeds und Roller überall. Unbestätigten Gerüchten zufolge kommen auf 90 Millionen Einwohner 60 Millionen angemeldete (!) Roller...merkt man...irgendwie...
Hier lauern sie schon in der Seitenstraße:
Baustelle? Straße gesperrt? Kein Problem - für was gibt es den Bürgersteig? Rollerfahrer sind auch nur Bürger auf einem Roller...
In den seltenen Fällen, in denen so ein Moped mal nicht zum Fahren genutzt wird, ist es auch eine bequeme Liege:
Wenn man mal von diesem Sonderfall absieht, dienen die Zweiräder vornehmlich der Fortbewegung, aber auch dem Transport von allen (wirklich ALLEN) möglichen Gegenständen. Hier eine kleine Liste dessen, was transportiert wurde:
- eine weitere Person
- zwei weitere Personen
- drei weitere Personen
- vier weitere Personen
- aus Platzgründen lasse ich das Hochzählen...bis zu 40 Hühner
- bis zu drei Hunde
- eine Suppenküche
- geschätzte drei Tonnen Bauschutt
- mehrere Fenster
- ein halber Blumenladen
- eine lebende Kuh
- Werbetafeln
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit...leider kamen wir nicht dazu, Fotos davon zu machen, das ging alles viel zu schnell...
Und als wäre das nicht schon genug, quälen sich zwischendrin Autos, Busse und Lastwagen durch die Gassen. Dem gestressten Ohr fällt direkt auf: die Hupe wird hier pausenlos genutzt. Als Deutscher, der mit einem halbwegs geordneten Straßenverkehr aufgewachsen ist, muss man auf den Straßen einer vietnamesischen Großstadt alles über Bord werfen, was einem in der Heimat zeitlebens im Elternhaus, der Schule und der Fahrschule eingemeißelt wurde.
Während das Betätigen der Hupe in Deutschland meistens dazu dient, in Verbindung mit allerlei verbalen Stilblüten ("Arschloch" etc.) und wildem Gestikulieren (u.a. dem internationalen Zeichen für "ich bin wenig erfreut über dein Handeln", dem Mittelfinger) dem Rivalen im Straßenverkehr sein (subjektives) Fehlverhalten zu verdeutlichen, bedeutet Hupen in Vietnam "Achtung, ich bin auch noch da". Da hier jeder fährt wie er will, ist das auch gar nicht mal so schlecht für die Rollerfahrer.
Damit dies alles ohne Probleme läuft, braucht es natürlich auch feste Regeln:
1) Es herrscht Rechtsverkehr - theoretisch - dient aber nur als grobe Orientierungshilfe, denn wenn es schnell gehen muss, wird auch schonmal unter Hupen auf der falschen Straßenseite gefahren
Während das Betätigen der Hupe in Deutschland meistens dazu dient, in Verbindung mit allerlei verbalen Stilblüten ("Arschloch" etc.) und wildem Gestikulieren (u.a. dem internationalen Zeichen für "ich bin wenig erfreut über dein Handeln", dem Mittelfinger) dem Rivalen im Straßenverkehr sein (subjektives) Fehlverhalten zu verdeutlichen, bedeutet Hupen in Vietnam "Achtung, ich bin auch noch da". Da hier jeder fährt wie er will, ist das auch gar nicht mal so schlecht für die Rollerfahrer.
Damit dies alles ohne Probleme läuft, braucht es natürlich auch feste Regeln:
1) Es herrscht Rechtsverkehr - theoretisch - dient aber nur als grobe Orientierungshilfe, denn wenn es schnell gehen muss, wird auch schonmal unter Hupen auf der falschen Straßenseite gefahren
2) Es gibt eine fest eingezeichnete Anzahl von Fahrspuren - diese stellt allerdings nur das Minimum dessen dar, was in der Praxis umsetzbar ist. In der Regel fahren bei zwei Spuren je Fahrtrichtung vier Autos und mindestens genauso viele Mopeds nebeneinander (unter eifriger Nutzung von Regel 1 versteht sich)
3) Es gibt Ampeln - diese dienen ebenfalls allenfalls der groben Orientierung. Wenn gerade kein Kreuzungsverkehr kommt, wird auch bei Rot gefahren. Ampeln haben einen Countdown, der anzeigt, wie lange rot oder grün ist. 10 Sekunden bevor die Rotphase zuende ist, fahren die meisten schon wieder und reihen sich in den bereits fließenden Verkehr ein. (wenn vorher überhaupt gestoppt wurde...)
4) Es gibt Zebrastreifen - diese wurden aller Wahrscheinlichkeit nur dazu aufgepinselt, um der heimischen Farbenindustrie Aufträge zu sichern. Zebrastreifen sind immer auch ein Treffpunkt von Touristen, welche verzweifelt und vergeblich darauf warten, dass irgendwer anhält.
Was tun, wenn man nun auf die andere Straßenseite muss? (was gar nicht so selten passiert)
Am besten macht man es wie die Einheimischen: einfach losgehen - klingt komsch, ist aber so - der Verkehr fließt einfach um einen herum. In der Regel passiert auch nichts, da alle Verkehrsteilnehmer dieses Verhalten antizipieren. Wer stehen bleibt verliert. Man könnte es fast "Schwarmintelligenz" nennen.
Was fällt sonst noch auf:
- Es gibt überall WLAN
- Straßenhändler preisen ihre Ware nicht mehr nur mit der eigenen Stimmkraft an, Kassette und Lautsprecher sind der neuste Schrei (und dieses Wortspiel passt so unglaublich gut) bis tief in die Nacht laufen die fleißigen Verkäufer mit ihren zu Nudel- und Suppenküchen umfunktionierten Fahrrädern/Mopeds durch die Gassen und beschallen die Umgebung...
- Verständigung ist umständlich, zwischen ein paar Brocken Englisch, Französisch und Händen und Füßen klappt aber am Ende doch irgendwie alles...
- Die Fassade des real existierenden Kommunismus glitzert - daneben und dahinter bröckelt es allerdings:
- Man ist nicht so wirklich auf Menschen über 1,70m Körpergröße vorbereitet.
- Auch wenn romanische Buchstaben genutzt werden, birgt die westliche Sprache so einige Stolperfallen:
"Trink ich jetzt nen Margarita, nen Margatita oder nen Margatira?"
- Offensichtlich fehlt jegliches Bewusstsein für sowas wie "Umweltschutz"
- Nie war es so einfach, Millionär zu werden. 1 Euro entspricht 24.000 Dong
- Sämtliche Verkabelung wird eher kreativ verlegt:
Dieser Pfosten wird eigentlich nur noch durch die Kabel gehalten...
- Man ist noch immer mächtig stolz darauf, dass man damals die Amerikaner aus den Land gejagt hat:
Soviel für den Anfang...
Auf das ein oder andere Thema werde ich sicher nochmal zu schreiben kommen...
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