Hanoi - die Hauptstadt Vietnams war nach einer ersten Nacht in Ho Chi Minh Stadt der erste Ort, an dem wir uns länger aufgehalten hatten. "Geflüster" ist zugegebenermaßen ein wenig irreführend...geflüstert wird prinzipiell nie und leise wird es erst recht nie in der Stadt.
Abseits eines lebhaften Straßenverkehrs besteht Hanoi aus einer ausgewogenen Mischung zwischen kommunistischen Prunkbauten, alten Häusern aus der Kolonialzeit und Plattenbauten. Dazwischen immer mal wieder ein Tempel oder Park. Die Franzosen haben der Stadt auch eine recht große Kathedrale spendiert, welche mitten in der Altstadt steht. In Laufreichweite zu ebendieser Kapelle lag dann auch unser Hotel... Das "Impressive Hotel" empfing uns freundlich und aufgeräumt. Was allerdings auch "impressive" war, war der Baulärm, welcher vom Nachbarhaus ertönte...zusammen mit den Vibrationen des Presslufthammers war ab 8 Uhr morgens nicht mehr an Schlaf zu denken...und das, nachdem man um 5 schon von den Glocken der Kathedrale zum Morgengebet gebimmelt wurde...und die fleißigen asiatischen Arbeitsbienchen legten in der Regel auch das Werkzeug nicht vor 18 Uhr wieder aus der Hand. Gut, dass wir uns meist draußen aufgehalten hatten...
Abseits eines lebhaften Straßenverkehrs besteht Hanoi aus einer ausgewogenen Mischung zwischen kommunistischen Prunkbauten, alten Häusern aus der Kolonialzeit und Plattenbauten. Dazwischen immer mal wieder ein Tempel oder Park. Die Franzosen haben der Stadt auch eine recht große Kathedrale spendiert, welche mitten in der Altstadt steht. In Laufreichweite zu ebendieser Kapelle lag dann auch unser Hotel... Das "Impressive Hotel" empfing uns freundlich und aufgeräumt. Was allerdings auch "impressive" war, war der Baulärm, welcher vom Nachbarhaus ertönte...zusammen mit den Vibrationen des Presslufthammers war ab 8 Uhr morgens nicht mehr an Schlaf zu denken...und das, nachdem man um 5 schon von den Glocken der Kathedrale zum Morgengebet gebimmelt wurde...und die fleißigen asiatischen Arbeitsbienchen legten in der Regel auch das Werkzeug nicht vor 18 Uhr wieder aus der Hand. Gut, dass wir uns meist draußen aufgehalten hatten...
Zentraler Anlaufpunkt in der Altstadt ist der Hoan Kiem See mit seinen schön hergerichteten Uferpromenaden:
Eigentlich ganz nett anzusehen, allerdings schien die Wasserqualität nicht gut gewesen zu sein, viele Fische dümpelten am Ufer tot an der Wasseroberfläche.
Laut Reiseführer ein Event, das man gesehen haben muss: Das Wasserpuppentheater. Hatte ich noch nie vorher von gehört - aber ich bin ja offen für Neues... Man muss sich das ganze wie einen großen Pool vorstellen, an einer Seite sitzen die Zuschauer, an den drei anderen Seiten sitzen die Puppenspieler gut versteckt und bewegen die Figuren auf und im Wasser. So kam es, dass C. und ich in den Genuss einer -laut Ansagerin- ganz speziellen Vorführung des Wasserpuppentheaters kamen....NUR für die anwesenden Gäste...das war dann auch das letzte, was wir für die folgenden 45 Minuten verstanden haben - die Vorführung war komplett in Landessprache gehalten.
Ich konnte der Handlung nicht immer ganz folgen, glaube aber, dass es eine sehr dramatische Geschichte über harte Arbeit, Natur, Leben und Sterben, Seefahrt, Reisanbau, Fische und Katzen war...Ach ja...und Drachen! (ganz wichtig!) Auch wurde nicht an den Spezialeffekten gespart: Pyrotechnik war bei jeder zweiten Szeme im Einsatz.
Nach der Vorstellung wanderten wir noch ein wenig am Ufer des Hoan Kiem Sees entlang, dessen Bauwerke und Brücken im Dunkeln stimmungsvoll beleuchtet werden. Hier wurde zum ersten Mal sehr deutlich, dass die Vietnamesen ein Faible für LEDs und Lichterketten haben.
Am folgenden Tag besuchten wir den Tempel der Literatur, welcher die erste Akademie des Landes war. Dort lehrte man zwischen 1076 und 1915 das umfangreiche Wissen des Konfuzius. Die Anlage besteht aus mehreren Höfen mit Seen und Gebäuden und war auf Grund einer Abschlussfeier einer Schule und mehreren Hochzeiten an diesem Tag ziemlich gut besucht.
Im Hauptgebäude sind verschiedene Statuen untergebracht, die Konfuzius und seine besten Schüler darstellen. Diesen spirituellen Ikonen werden regelmäßig Opfergaben gebracht. Wie man auf dem Foto erkennen kann, halten es die meisten Vietnamesen dabei eher pragmatisch und stellen den Stein gewordenen Herren auch mal eine Schachtel Kekse hin.
Und mit dieser geschickten Überleitung zum Thema "Essen" hier ein Foto eines landestypischen Restaurants: ("bia" ist übrigens das Wort für "Bier")
Die kleinen Plastikhocker sind Standard, serviert und teilweise gekockt wird auf der Straße...wenn man die wahre vietnaesische Küche erleben will, muss man in so einem Laden essen. Natürlich gibt es auch Restaurants mit westlich geprägter Einrichtung, richtigen Stühlen und Tischen und auch Burger King und Co. haben mittlerweile ihren festen Platz im Straßenbild. Wir sind allerdings nicht um die halbe Welt geflogen, um einen Big King zu essen...also waren wir in einem Restaurant, welches Reisröllchen serviert. Diese bestehen aus einem hauchdünnen Teig aus Reis und werden mit Hackfleisch und/oder anderen Sachen gefüllt und es gibt verschiedene Soßen als Dip. LECKER!!! Und man kann direkt in die Küche schauen und mitansehen, wie die Leckereien zubereitet werden. Auf dem Foto sieht man, wie gerade der Teig vom Ofen genommen wird und gleich auf dem Holzbrett gefüllt und gerollt wird.
Einziger kleiner Kritikpunkt: Die bereits angesprochenen landestypischen kleinen Plastikhocker als Tisch und Stuhl. Diese Dinger sind vielleicht zu gebrauchen, wenn man nur 1,65 groß ist, aber meine Füße sind länger als die Hocker hoch sind. Dementsprechend schlecht habe ich gesessen.
Einmal pro Woche ist Mitternachtsmarkt in einer Straße nördlich von der Altstadt. Ich war neugierig, was es da so alles gibt und hoffte auf allerhand exotische Waren... Die etwas enttäuschende Antwort: "nur billigen Krempel" - von Mode über Spielwaren bis hin zu Essen und Trinken - zugeschnitten auf den knauserigen Touristen, der neben einer "Rollex" auch noch einen "Cmap David" Pullover sucht... Aus diesem Grund waren wohl auch fast nur Touristen in der Gasse unterwegs.
Die Händler waren auch nicht sonderlich erfreut darüber, wenn jemand Fotos von ihren Ständen gemacht hat...nicht unbedingt ein Indiz dafür, dass die angebotenen Waren astrein waren. Ein Foto hab ich dann aber doch heimlich gemacht: schwimmt mit auf der Welle der coolen Nerds...aber...
...Comicfans müssen jetzt ganz stark sein:
Über den Verkehr in den Städten hatte ich ja bereits geschrieben, so war es umso angenehmer, einmal durch die Straßen zu gehen, ohne permanent von motorisierten Verkehrsteilnehmern umgeben zu sein:
Zum Abschluss des Abends gab es noch ein kleines Konzert von einheimischen Rock-Fans mit Klassikern wie "Hotel California" und "Jailhouse Rock"
Zum Abschluss noch ein Foto vom Wäscheschrank des Hotels: hier ist die Welt noch in Ordnung, hier wird noch mit Gift geputzt - entfernt wirklich alles...
Dank den Empfehlungen aus dem Reiseführer nun zu den Dingen die man in Hanoi noch machen kann: abwarten und Tee trinken...
In meinem Falle ein "Drachenaugentee" - das einzige auf der Karte, von dem ich so gar keine Ahnung hatte, was auf mich zukommt... und weil ich neugierig bin, hab ich es bestellt, ein paar Sprüche gemacht, wieviele Augen denn am Ende in meiner Tasse schwimmen werden und letztendlich kurz gestutzt, als dann tatsächlich kleine Kugeln im Tee waren... es könnten Litschis gewesen sein... (wenn nicht - dann waren die Augen überraschend lecker...)
Es gibt auch einen Laden, der Eierkaffee anbietet: klassischer Kaffee, darin Milch, drei Eiswürfel und ein rohes Ei... vermischen und fertig... und ja ich, der sonst keinen Kaffee trinkt, habe es probiert und für trinkbar befunden ;-)
Auch ein Abenteuer: Bus fahren... C. war irgendwann der Verkehr zuviel und statt Laufen wollten wir einen Bus nehmen. An einer sehr großen Bushaltestelle warteten wir auf den richtigen Bus (den wir mit Hilfe des Reiseführers und unserer ausgezeichneten Orientierung gefunden hatten). Während der Wartezeit kamen immer wieder Einheimische und wollten uns mit dem Mopedtaxi irgendwo hinfahren. Interessanterweise wollte man uns auch glaubhaft machen, dass der Bus nicht fährt...während hinter uns Bus um Bus angerauscht kam... netter Versuch...5 Minuten und 20 ct später waren wir im richtigen Bus...
Zu erwähnen wäre noch die hohe Militärpräsenz in der Stadt. Überall Uniformierte...unter deren strengen Augen das öffentliche Leben abläuft. Wir kamen nur einmal direkt in Kontakt mit ihnen: Unser Hotel hatte uns eine Stadtkarte gegeben, auf der nicht alle Straßen eingezeichnet waren... was dazu führte, dass wir auf einmal mitten in der Stadt vor einer Kaserne standen und laut Karte eigentlich woanders sein sollten. Da der gemeine Mann generell nie nach dem Weg fragt, bin ich jede mögliche Straße im Umkreis auf der Suche nach Straßenschildern abgelaufen... C. hingegen hat es gleich richtig gemacht: einfach einen der doch sehr freundlichen Soldaten nach dem Weg fragen. So fanden wir dann auch wieder den richtigen Weg zurück zum Hotel.