Mittwoch, 29. September 2010

tioman

oder: der sand in den schuhen...

bisher hat mich mein trip bis hierhin verschlagen:


und innerhalb von malaysia kam ich bisher wie folgt rum:






und manchmal ist es wie in einem schlechten traum den ich oft habe, wenn ein wichtiger termin bevorsteht: ich komme ums verrecken net an... ähnlich erging es uns beim ziel tioman, der kleinen insel an der ostküste malaysias, die wir gestern schon erreichen wollten...

wir lagen gut in der zeit...bis der busfahrer 8 kilometer vorm ziel der meinung war, eine pinkel- und essenspause einzulegen... johni und ich sahen unsere felle schon davon schwimmen...im wahrsten sinne des wortes, denn die fähre war abgefahren... wie bereits berichtet kamen wir zu spät in mersing an und holten uns dort ein hotel... wie wir später erfahren hatten, wäre jede eile umsonst gewesen, den wegen niedrigwasser wäre eh keine fähre mehr gefahren...also haben wir uns ein ticket für die erste fähre am morgen besorgt...wir waren überpünktlich am pier und mit knapp 30 minuten verspätung durften wir den kahn betreten...außer uns waren noch eine japanische schulklasse, ein paar pendler und ein paar bescheuerte andere deutsche an bord...unter anderem ein ü40 lehrer mit einer katalogfrau aus thailand und 3 alternativ angehauchte weltverbesserer die den kindern auf tioman wahrscheinlich schulbücher bringen wollten und sich dann wundern, warum die armen kinder nix mit deutschen büchern anfangen können... wie auch immer...die fähre war zu spät...

nach gut 15 min langsamer fahrt stoppte das schiff abrupt...wir hatten uns im niedrigen wasser festgefahren...sehr zur freude der seefahrer die mit ihren schiffen an uns vorbeizogen...irgendwie dachte ich da dass wir nie ankommen...wie in einem schlechten traum halt... nach unendlich anmaßenden 45 minuten konnte der kapitän das schiff aus der sandbank manövieren...und es ging mit höchstgeschwindigkeit auf die insel...

dort angekommen suchten wir als erstes unsere hütte...und was soll ich sagen...die insel ist ein traum...ellenlange sandstrände...kaum touristisch erschlossen, alles noch ursprünglich...affen die frei rumrennen...leguane die sich in der sonne braten...schlangen, bunte schmetterlinge, fledermäuse, geckos, riesige libellen...alles da was man sonst meist nur im zoo sieht...aber leider wissen die einheimischen nicht wirklich was mit dieser perle anzufangen...umweltschutz wird in den tigerstaaten nicht wirklich großgeschrieben und so findet sich aller orten müll und dreck der in krassem kontrast zur schönheit der insel steht...des weiteren wimmelt es hier ähnlich wie in kuala tahan nur so von katzen...egal wo man hinschaut...katzen in allen farben und formen...und da johni katzen nicht mag und katzen sich meist genau diese personen zum schmusen aussuchen, ist der aufenthalt eine wahre freude :-) egal wo johni sitzt oder geht...es kommen direkt die katzen zu ihm :-)

hier ein paar eindrücke der insel:

blick aus dem fenster:



unsere hütte: nichts luxuriöses, aber es reicht vollkommen aus und sie steht direkt am strand :-)


die ego-schaukler perspektive aus der hängematte:


unser privatstrand:



malaysia ist ein muslimisches land, insofern sind gewisse dinge wie alkohol für einheimische verboten...das folgende hinweis...oder besser warnschild fanden wir bei einem spaziergang...man beachte den letzten abschnitt...


von den bergen aus der rückblick auf den strand:


nochmal vom zimmerfenster aus:




wir beschlossen gegen mittag dann eine tour quer über die insel zu starten...als "rainforest trail" angegeben war dieser weg ein wenig verwachsener als die pfade in kuala tahan, aber nicht minder interessant:


bei solchen anblicken klingt immer die titelmelodie von indiana jones in meinem geistigen ohr ;-)




 aus der kategorie "dinge die wildromantische dschungelidylle zerstören können" das folgende bild:


man hat doch wirklich mitten in den dschungel eine straße gebaut...


unterwegs hatte ich noch einen hundertfüßler von der straße gerettet...


so sieht ein sonnenuntergang auf tioman aus...ähnlich wie in dubai konnte ich das versinken der sonne im mehr nicht festhalten, da die wolken die sicht behinderten...


im laufe des abends wollte johni, dass ich was zu essen organisiere...nun gut, das einzige was ich gefunden hatte, war diese gut 1cm große krabbe... nach intensiver beratung haben wir uns entschlossen, sie laufen zu lassen...



nebenan in der bar war das personal mit feuereifer dabei, die britischen gäste zu belustigen...



drei bier später gehörten wir auch zu den gästen...ich habe selten eine so gechillte bar gesehen...hängematten uns sitzkissen...eine jamsession mit mehreren musikern und eine klasse stimmung...und leckere preiswerte cocktails...einfach klasse... :-D



und zu guter letzt haben wir den abend mit gewitter watching verbracht...über dem festland tobt seit gut 4 stunden ein richtig fettes gewitter das sich uns wie folgt präsentiert...(es waren gut 50 versuche notwendig, um überhaupt etwas ansatzweise brauchbares zu bekommen...und ja, es ist schief un bla...;-) )

 

Dienstag, 28. September 2010

dschungelfieber

oder: vom dschungel an die küste...

es folgt mal wieder ein langer beitrag...sorry!

wie bereits angekündigt, hat mich es mich in den 130 millionen jahre alte dschungel
mittelmalaysias geführt...der tag begann früh um 6:30 ortszeit (also grad mal halb 3 morgens daheim) mit einem ausgedehnten frühstück...danach mussten wir erstmal den richtigen busbahnhof finden...
in kuala lumpur gibt es zwei große busstationen, eine im süden, die andere im norden...auf anraten des personals an der rezeption sind wir dann an die größere station im süden gefahren...dort angekommen ist man als ausländer natürlich freiwild für die verkäufer...innerhalb von wenigen sekunden wedelt eine traube kleiner asiaten mit bunten zetteln und quäkt "ticket, where you going sir?"

relativ nervig und man kommt nur schwer voran... nach einiger zeit ohne den gewünschten zielort
zu finden haben wir dann doch mal eine frau angesprochen und die hat uns dann mitgeteilt, dass
wir natürlich am falschen bahnhof waren...also nochmal zurück zum sbahnhof und wieder in den norden gefahren...dort angekommen haben wir auch direkt den bus erwischt und wurden im vip bus mit polstersitzen nach norden gefahren...die fahrt habe ich teilweise mit interessiertem
aus-dem-fenster gucken und teilweise mit schlafen verbracht... in jerantut mussten wir dann in den zubringer vom nationalpark umsteigen... ein salto rückwärts was den komfort angeht...aber für knapp 2 euro darf man auch nicht zuviel erwarten... die straße schraubte sich immer weiter in die höhe und der busfahrer quälte die gut 40 jahre alte perle japanischer ingenieurskunst im ersten gang über jede steigung...




wäre mein leben ein film und hieße dieser film "final destination", so hätte sich der folgende stab sicherlich schon längst in meinen hinterkopf gebohrt und dort meine synapsen gekitzelt:




je weiter wir fuhren, desto mehr sah es nach regenwald aus...

nach 1 stunde und 45 minuten waren wir endlich angekommen... kuala tahan, das tor zum
touristisch erschlossenen regenwald... weil wir natürlich abenteuer suchten, haben wir uns eine
buschhütte zum preis von etwa 6 euro pro person gemietet... keine fensterscheiben, ein altes bett und ein moskitonetz...das ist alles was vorhanden ist... ach ja: und eine kaltwasserdusche und ein klo...


wir haben nur kurz das gepäck abgeladen und sind dann auch direkt los...

mit einem boot muss man auf die andere seite des flusses gefahren werden, dort muss man sich eine eintrittskarte und eine fotografiererlaubnis besorgen...andernfalls drohen 3 jahre gefängnis...

der urwald ansich hat einige mehr oder weniger gut passierbare pfade die der laie auch ohne
führer alleine ablaufen kann... und trotzdem noch genug erlebt...







der weg den wir eingeschlagen hatte, führte nach einiger zeit wieder ans ufer des flusses...
ganz mutige konnten dort baden...ich habe es vorgezogen, künstlerisch aktiv zu sein:



danach ging es tiefer in den wald... irgendwann hörte es sich an, als würde es regnen...aber
die geräusche kamen von tausenden von termiten, die gerade dabei waren, bläter und holz zu fressen um ihre bauten zu erweitern... trotz teilweise schwierigem terrain was sogar zeitweise diverse abschnitte des rheinsteigs an steilheit überbieten konnte, hatte ich keinerlei probleme...








somit wird eine weitere teilfrage mit "ja" beantwortet:

ja, chucks sind auch dschungeltauglich :-)

irgendwann gab es noch einen kleinen seitenpfad der unser interesse lockte...er war nicht wirklich im parkplan eingezeichnet, aber die gier nach neuem unbekanntem war größer, und so verließen wir die ausgelatschten pfade der zivilisation und wagten uns in gebiete hervor, die noch nie ein mensch zuvor gesehen hatte... ok, so ganz stimmte das natürlich nicht, denn der pfad war ja schon da und darüber hinaus standen wir dann irgendwann vor einer siedlung der orang asli,



den -wie die regierung sagen würde- "integrationsresistenten" urwaldeinwohnern...allerdings sollte man bedenken, dass diese seit urzeiten im regenwald leben und ihnen ihr lebensraum stück für stück genommen wird...natürlich ohne ausgleich...da kann man schon verstehen, dass sie keine besonders große lust auf diese gesellschaft haben...sie nahmen aber keine sonderliche notiz von uns und wir wollten auch nicht weiter stören, also drehen wir wieder um...

offiziell sieht man ja kein tier größer als eine ratte... kaum hatte ich das ausgesprochen, kam
ein flughörnchen vorbeigesegelt...  allerlei anderes getier war auch am start...


4 cm große ameisen, noch größere spinnen, kunterbunte schmetterlinge, blutegel, ratten, fische...








im eingangsbereich des parks sah ich dann später auch affen...
 



in freier wildbahn...die man ja laut parkverwaltung nicht füttern soll...



was wir auch nicht getan haben... wir würden doch nie gegen irgendwelche regeln verstoßen ;-)

unser abendessen nahmen wir dann auf einem der schwimmenden restaurants bei strömendem regen ein, für zusammen etwas mehr als 5 euro bekamen wir 2 hauptgerichte, 1 hamburger, 1 tee, 1 sprite und 1 bananenshake...gutes preis-leistungsverhältnis muss ich sagen :-)
 

nun zu den unschönen fakten:
130 millionen jahre hatte die natur hier zeit, ungestört zu wachsen und zu gedeihen...im park leben mit die letzten tiger und nashörner malaysias und wenn es weitergeht wie bisher, wird in etwas mehr als 100 jahren nichts mehr davon außerhalb der parkgrenzen übrig sein... warum?

darum:


 
der mensch dringt immer tiefer in den urwald vor und in nicht-geschützten gebieten wird pausenlos holz geschlagen...in den gut zwei stunden, in denen wir uns den berg hochgekämpft hatten und ich nicht am schlafen war, kamen uns mindestens zehn vollbeladene lastwagen mit holz entgegen...

wir haben uns darauf geeinigt, den aufenthalt im urwald auf eine nacht zu beschränken, damit wir
noch genug zeit haben, die inseln an der ostküste malaysias zu besuchen...und so gingen wir gegen 22 uhr ins bett...



der folgende tage begann wieder sehr früh, und eins kann ich sagen: eine kalte dusche um 6 uhr morgens macht defintiv und nachhaltig wach... die moskitos haben 6 mal zugestochen und die affen schreien die ganze nacht durch...

noch bevor wir unsern bus gesehen hatten, konnte man ihn hören...dieser brachte uns dann wieder zurück durch die berge nach jerantut...morgens sieht alles noch weitaus friedlicher aus als am mittag


 

hier werden die wolken geboren...

nach 2 mal umsteigen und 15 euro fahrtkosten sind wir jetzt in mersing am chinesischen meer und werden morgen früh auf eine insel übersetzen...


dschungelfazit: faszinierend in jeder hinsicht...um welten besser als jeder zoo...sollte jeder einmal gesehen haben bevor er für immer von der landkarte verschwindet :-(




Sonntag, 26. September 2010

insomnia

...oder von dubai nach kuala lumpur

zuerst eine kleine nachlese an bildern meines letzten tages in dubai:

fangen wir an mit dem ersten tagesziel: burj khalifa, das höchste gebäude der welt...ziel war es, dem menschlichen (männlichen?) drang nachzugehen, alles mögliche zu besteigen...dort oben gibt es in 492m höhe eine aussichtsplattform die man mit einem der schnellsten aufzüge er welt (10m pro sekunde) erreicht... so sieht das türmchen mit solarer hintergrundbeleuchtung aus:


wenn man sich erstmal durch das gewirr an baustellen und absperrungen und umleitungen gekämpft hat, steht man unter umständen am eingang des armanihotels und ein freundlicher sicherheitsbeamter teilt einem mit, dass der touristeneingang in der dubai mall versteckt ist... deren eingang allerdings ist ebenfalls etwas versteckt in der tiefgarage gelegen...also muss man nochmal durch die pralle sonne gute 400m laufen um die einfahrt zu erreichen...

man muss auch nicht lange suchen bis man den ticketcounter für die aussichtsplattform gefunden hat...in windeseile bringt einen der aufzug auf die gewünschte höhe...an diesem tag hatte ich wirklich glück, denn selbst mittags war die sicht fast klar und nicht so diesig wie in den letzten beiden tagen...fernsicht war also beinhahe möglich... dubai richtung osten sieht so aus:



auch dieses mal war ich nicht allein und grüße gehen raus an meine mainzer...und an dieser stelle möchte ich noch kurz anmerken, dass mir die aktuelle bundesliga tabellensituation mehr als gefällt... :-D

  
es folgt der blick in die andere richtung...man sieht recht schnell, dass sich der wolkenkratzende part von dubai auf eine kleine "flaniermeile" beschränkt...


ich hab noch ein paar panoramafotos gemacht, die werd ich aber erstmal in ruhe anschauen um kleine fehler der kamera auszubügeln...bilder werden nachgereicht...versprochen...

da es an besagtem tag schweißtreibende 42 grad waren, hab ich den rest auch in der der dubai mall verbracht....bei scheichs schätzt man übrigens nicht nur bei autos die berühmte deutsche wertarbeit:


 wenn man auf den aufzug zur eben beschriebenen aussichtsplattform wartet, kann man sich an einem zitat von scheich mohammed bin rashid al maktoumi erfreuen: (kurzfassung) "das wort <<unmöglich>> existiert nicht in den wörterbüchern des führers [...]" 


man mag sich an der unglücklichen wortwahl bei "führer" aufregen, aber das führte im moment viel zu weit...


fakt ist: an gewissen objekten in dubai sieht man, dass diese aussage mit herzblut gelebt wird...sei es bei einem extrem hohen turm oder beim bau einer eislaufbahn mitten in einem einkaufszentrum, einem fast 20m hohen wasserfall in besagtem einkaufszentrum oder der weltweit größten glasscheibe beim dubai mall aquarium:







bei scheichs wird halt rangeklotzt...

es folgt nochmal der burj dubai aus einer anderen perspektive: 


danach bin ich mit der metro noch bis auf höhe des burj al arab (dieses vielleicht bekannte 7 sterne hotel gefahren) aber die sicht war weder optimal noch waren die lichtverhältnisse angemessen...danach ging es wieder ab ins hotel um dort meine vorher sicher verstauten gepäckstücke abzuholen...dann wieder mit einem taxi (und diesmal sogar wechselgeld) zum bustransfer...von dort wieder nach abu dhabi und dann nach endlos langem warten mit dem flieger nach kuala lumpur... 

und wenn mir irgendwann wieder ein mitarbeiter eines reisebüros einen nachtflug schmackhaft machen will mit so wohlklingenden argumenten wie "ach da sparste dir ne nacht im hotel un hast mehr zeit zum reisen" etc, dann erwürge ich ihn durchs telefon oder werde mit schweren gegenständen werfen, falls er zum zeitpunkt des ratschlags in meiner nähe sein sollte...

aktuell (ortszeit malaysia 0:20) bin ich seit fast 40 stunden wach, denn ich habe mal wieder im flieger kein auge zugetan und zu allem überfluss war auch wieder das essen richtig schlecht... sorry etihad airways...wie schafft ihr es nur, aus wirklich ALLEM den geschmack zu extrahieren? in irgendeiner fabrik für flugzeugkost müssen doch mittlerweile sicherlich abermillionen von kanistern "geschmack" rumstehen...

wie auch immer: bei strömendem regen und gewitter brauchte der pilot einen zweiten anlauf um den fliegenden stahlhaufen sicher auf den boden zu bekommen...

nachdem alle zollformalitäten erledigt waren hab ich mich dann mit johni getroffen, mit dem ich dann heute abend einen ersten erkundungstrip gestartet hatte... erster eindruck von malaysia: dreckig, es wuselt an allen ecken und enden...überall was los...asien wie man es sich vorstellt...
und nun bin ich über 11000 kilometer von daheim weg und was find ich???


kuala lumpur nutzt im übrigen auch modernste öffentliche nahverkehrssysteme wie sie auch in brockway, ogdenville und north haverbrook zu finden sind ;-)



MONORAIL :-D


hier ein paar eindrücke bei dämmerung und nacht:



petronas towers im dunkeln:


der fernsehturm im dunkeln:


ein ziemlich wuseliger lebensmittelmarkt:

 
mehr aus malaysia bald...ich werde mich morgen auf den weg ins landesinnere machen und dort wird die versorgung mit internet eher schlecht sein...aber infos werden nachgereicht...

bis dann